17. Okt. 2021

Bobo rettet Punkt gegen Hartberg

Die WSG Tirol trennt sich in der 11. Runde zur ADMIRAL Bundesliga, die im Zeichen der Aktion Fairplay, Fußball ohne Ausgrenzung, stand, vom TSV Hartberg mit 2:2. Ausgegrenzt wurden die Gäste nicht, dafür eingeladen …

Das Wort „Pflichtsieg“ kam WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger im obligatorischen SKY-Interview vor der Partie nicht über die Lippen. Dafür betonte er, wie wichtig die Partie sei – für das Selbstvertrauen der Mannschaft allgemein, für die Tabelle im Speziellen. Zumal die Ergebnisse vom Vortag dem Tabellenletzten die Chance einräumten, mit einem Sieg über die Oststeirer für Tuchfühlung in der Liga zu sorgen. 
Dementsprechend zielstrebig startete die WSG in die Partie. Die erste Ecke nach 27 Sekunden, die erste Chance zwei Wimpernschläge später. Der Kopfball von Thomas Sabitzer (1.) ging aber über das Tor. Ein offensiver Blitzstart, der fast ebenso flott zum Schnellschuss nach hinten wurde. Denn nur zwei Minuten nach Sabitzers Möglichkeit kombinierte zuerst der Tabellenfünfte über Danis Avidjaj und Jürgen Heil richtig und reagierte WSG-Goalie Ferdinand Oswald anschließend falsch. Er berührte den allein auf ihn zulaufenden Hartberger im Strafraum. Den dafür verhängten Elfmeter versenkte Manfred Gollner (4.) in den Maschen. Das 19. Saisontor der Steirer. Statt mit einer schnellen Führung ins Spiel zu starten, liefen die Tiroler, denen neben Tobias Anselm (Kreuzband-OP) auch Stefan Skrbo (Adduktoren) und Leon Klassen vom Start weg fehlten, einem frühen Rückstand hinterher. Bitter. Noch bitterer, zumal eine Attacke im Strafraum an Giacomo Vrioni (17.), bei der der Italo-Albaner von seinem Gegenüber leicht berührt wurde, von Schiedsrichter Markus Hameter nicht den gewünschten Elfmeter bekam und Sabitzer (21.) eine Unordnung in der Hartberger Hintermannschaft auch nicht zum Ausgleich nutzen konnte. Sein Schuss aus spitzem Winkel ging haarscharf am Tor vorbei.

Traumtor von Petsos
Weil Mario Sonnleitner (20.) hüben eine Kopfballchance zu unplatziert setzte und Fabian Koch (31.) drüben eine Abschlussmöglichkeit vom 16er nicht nutzte, hatte die, für Pink Ribbon - eine Aktion der österreichischen Krebshilfe - in pink gefärbte Anzeigentafel im Tivoli nach etwas mehr als einer halben Stunde weiter nur ein Tor zu bieten. Einen Blume-Freistoß (37.) und einen Sabitzer-Flugkopfball (38.), beide ohne Torerfolg, später rechneten viele bereits mit einem Pausenrückstand für die WSG, bis sich Thanos Petsos (44.) am linken 16er-Eck ein Herz nahm und die Kugel in der ihm eigenen Schusstechnik vorbei an allen unhaltbar für Hartberg-Goalie Rene Swete zum Ausgleich ins Tor zirkelte. Unentschieden ging’s in die Halbzeit. 

Und mit einem Rückstand für die WSG gleich nach Wiederanpfiff weiter. Weil Danis Avdijaj (49.) zuerst Youngster Maxime Awoudja, dann Oswald vernaschte. Die zweite Blitzführung der Gäste an diesem Nachmittag, zum zweiten Mal mit gastfreundlicher Unterstützung. Die Tiroler im Anschluss bemüht, aber weitgehend wirkungslos. Bis zu Minute 67, in der Renny Piers Smith, diesmal als Linksverteidiger im Spiel, Sabitzer zwar ideal bediente, der 4fache Saisontorschütze aber am Weg zu Treffer Nr. 5 mit einem Flugkopfball an Swete scheiterte.

Traumtor von Awoudja
Als dann auch noch Oswald in Minute 75 Nemanja Belakovic knapp außerhalb des Strafraums von den Beinen holte, sich dabei selbst verletzte (Verdacht auf Kreuzbandriss) und auf der Krankentrage liegend rot präsentiert bekam, setzte keiner mehr im Stadion auch nur einen Cent auf einen Punkt für die WSG. Bis Maxime „Bobo“ Awoudja (84.) kam, einen Abschlag von Leon Klassen mit rechts übernahm und den Ball unhaltbar für Swete mit links ins Tor hämmerte. Ein Treffer der Marke ‚Tor des Monats‘. Und ein Unentschieden, das nach 95 Spielminuten wie ein Sieg aussah – nicht nur durch die rosa Pink-Ribbon-Brille betrachtet.  
Am kommenden Samstag geht’s für die WSG Tirol in der Südstadt (17 Uhr) bei der Admira weiter.  


WSG Tirol – TSV Egger Glas Hartberg 2:2 (1:1)
17. Oktober 2021 | Tivoli | Schiedsrichter Markus HAMETER
Tore: Petsos (44.), Awoudja (84.); Gollner (4.), Avdijaj (49.)
Rote Karte: Oswald (80.)                         

 

Die WSG spielte:

Ferdinand OSWALD; Fabian KOCH, Maxime AWOUDJA, Thanos PETSOS, Renny Piers SMITH (69. Leon KLASSEN); Bror BLUME (80. Johannes NASCHBERGER), Valentino MÜLLER; Žan ROGELJ, Thomas SABITZER (90. Justin FORST), Denis TOMIC (80. Benjamin OZEGOVIC); Giacomo VRIONI (69. Markus WALLNER).

 

Der TSV Hartberg spielte:
Rene SWETE; Manfred GOLLNER (46. Nemanja BELAKOVIC), Christian KLEM, Mario SONNLEITNER, Thomas ROTTER; Tobias KAINZ (90+3 Philipp ERHARDT), David STEC, Jürgen HEIL (90+4 Philipp STURM), Matija HORVAT; Noel NIEMANN (79. Gabriel LEMOINE), Danis AVDIJAJ.    
     

 

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Wenn man permanent mit einem Gegentor startet, ist es schwierig. Das war nicht unser Plan. Mit der ersten Aktion machte Hartberg genau das, was wir vermeiden wollten, schaltete blitzschnell um. Dadurch hatten wir dann zwei Halbzeiten, wo wir den Gegner bespielen mussten, weil wir im Rückstand waren. In der ersten Halbzeit wurden wir von Minute zu Minute sicherer, hatten dann einen Megasitzer durch Sabitzer und erzielten schließlich verdient den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild: früher Rückstand, Megasitzer durch Sabitzer, eine rote Karte und dann in Unterzahl der Ausgleich.“        

Maxime Awoudja: „Wenn es darauf ankommt, ist es egal, auf welcher Position man spielt. Man braucht nur den Willen, das Tor unbedingt zu machen. Aber wenn man den Spielverlauf sieht, hätten wir wieder vielmehr aus dem Spiel machen können.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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