03. Jul. 2022
Zweites Testspiel, zweiter Sieg. Bundesligist WSG Tirol inhalierte mit einem 2:0-Erfolg über den 1. FC Nürnberg Selbstvertrauen. Die Silberberger-Elf bescherte dem deutschen Zweitlisten bei brütender Hitze einen heißen Tanz.
Die Tribüne im schmucken Sportzentrum in Rum bei Innsbruck war gut gefüllt. Vor allem mit deutschen Gästen, die ihrer Mannschaft zuerst ins einwöchige Trainingslager nach Natz (Südtirol) gefolgt waren – und jetzt nach Rum. Wo zum Abschluss der Intensivwoche die WSG Tirol, der Siebplatzierte der ersten österreichischen Bundesliga, auf den Tabellenachten der abgelaufenen zweiten deutschen Bundesliga traf. Knappe zwei Wochen vor dem Meisterschaftsstart der Mittelfranken, drei Wochen vor dem Liga-Kickoff der Wattener. Für die Tiroler das zweite Testspiel im Rahmen ihrer Vorbereitung – im ersten wurde der SC Kirchberg mit 14:1 bezwungen, ein Probegalopp. Im zweiten Auftritt wartete nun ein Gradmesser. Eine Standortbestimmung.
Mit 4-4-2 ins Spiel
In die WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger ohne Neuzugang Lautaro Rinaldi, Žan
Rogelj und Bror Blume in der Startelf startete. In der Innenverteidigung begann
Berkay Dogan an der Seite von Abwehrchef Raffael Behounek. Im Mittelfeld von ‚Silbis‘
4-4-2-System durfte sich Cem Üstündag wieder beweisen. Für die offensiven
Highlights waren Denis Tomic und Tim Prica vorgesehen.
Und der 19-jährige Schwede war es auch, der für das erste Gefahrenmoment im
Spiel sorgte. In Minute 7 hatte er an der Strafraumgrenze Zeit, Raum und Ball –
nur die Präzision fehlte.
Praktisch im Gegenzug die erste Möglichkeit für Nürnberg. Neuzugang Christoph
Daferner platzierte seinen Abschluss nach schöner Direktkombination über drei
Stationen volley knapp neben das Tor.
Damit hatten aber beide Teams ihr Pulver auf der brütend heißen Sportanlage in
Rum vorerst verschossen. Das Spiel dümpelte dahin. Ein Unterschied zwischen dem
laut transfermarkt.at 23,6-Millionen-Club
aus Deutschland und dem 7-Mio.-Verein aus Österreich war mit freiem Auge nicht zu
erkennen. Bis Alexander Ranacher (31.) die nominelle Kaderwert-Schätzung mit
der Führung für sein Team ad absurdum führte. Eine Führung, die die Tiroler in
Minute 38 noch ausbauten, weil Daferner in Minute 35 mit seinem zweiten
Abschluss im Spiel an WSG-Schlussmann Ferdinand Oswald scheiterte und Tomic
(38.) auf der anderen Seite mit einem Freistoß aus spitzem Winkel direkt ins
Kreuzeck traf. Mit 2:0 ging’s in die Pause.
Wechselspiele zur Pause
Und personell runderneuert (WSG wechselte zur Halbzeit acht Mal) mit der ersten Chance für
Behounek & Co. wieder raus. Žan Rogelj tankte sich auf rechts durch, seinen
Stanglpass setzte Thomas Geris (49.) aus spitzem Winkel ans Außennetz. Die Unzufriedenheit
bei den zahlreichen mitgereisten Nürnberger Fans nahm von Minute zu Minute zu
und änderte sich auch nicht, als zuerst Daferner (60.) seine dritte Möglichkeit
im Spiel und dann Enrico Valentini (64.), erst zur Halbzeit ins Spiel gekommen,
seine erste, vergaben. Weil Duah & Co. weitere Halbchancen ausließen und
Paul Schermer, nach 83 Minuten ins Spiel gekommen, die letzte Möglichkeit des
Clubs mit einer Glanzparade entschärfte, endete das Spiel 2:0.
Für die Nürnberger nach dem 0:3 gegen Ludogorez Rasgrad die zweite Niederlage in
Serie, für die WSG der zweite Sieg. Am kommenden Samstag wartet mit dem VfL
Wolfsburg beim Sommerfest in Wattens Sparringpartner Nr. 3. Die Vorfreude rund
um Wattens ist groß. Schließlich hat der Auftritt gegen Nürnberg viel Lust auf
mehr gemacht.
WSG Tirol – 1. FC Nürnberg 2:0 (2:0)
3. Juli 2022 | Rum| Vorbereitung
Tore: Ranacher (31.), Tomic (38.)
Die WSG spielte:
Oswald (84. Schermer); Bacher, Behounek (61. Bauernfeind), Dogan (30. Stumberger), Schulz (46. Geris); Ranacher (46. Rogelj), Müller (46. Naschberger), Üstündag (46. Ogrinec), Skrbo (46. Jaunegg); Tomic (46. Rinaldi), Prica (46. Blume).
Stimme zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Es war bei der Hitze heute sehr schwer zu spielen. Aber die Jungs haben es gut gemacht. Ich glaube, dass der Sieg in Summe verdient war, weil wir die besseren Umschaltmomente und die besseren Torchancen hatten. Die Mannschaft hat gezeigt, dass wir auf das letzte Jahr aufsetzen können.“
Fotonachweis: WSG Tirol
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