27. Feb. 2022
In der vorletzten Runde zum Grunddurchgang der ADMIRAL Bundesliga unterliegt die WSG Tirol Rekordmeister Rapid Wien mit 0:2. Zwei frühe Tore machten wieder den Unterschied.
Vor dem Spiel musste sich WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger wieder
entscheiden, an welchen seiner acht Legionäre er gegen Rapid Wien auf die
Tribüne setzt. Nach Giacomo Vrioni (gegen Sturm Graz) und Žan Rogelj (gegen
Ried) fiel die Wahl diesmal auf Sandi Ogrinec. Für den 23-jährigen Slowenen,
der beim 2:3 in Ried zuletzt auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position
unglücklich agierte, nahm Renny Piers Smith im defensiven Mittelfeld Platz –
neben Johannes Naschberger, der für den bis Donnerstag kranken Valentino Müller
spielte. In der Innenverteidigung setzte Silberberger auf Dominik Stumberger
(statt Maxime Awoudja). Und ganz vorne stürmte Bror Blume an der Seite von
Giacomo Vrioni. Neuerwerbung Tim Prica nahm Platz auf der Bank.
Jene Elf, der Silberberger das Vertrauen schenkte, kam mit einer Botschaft aus dem
Kabinengang: „Stop war“, stand auf den Tafeln, die die Spieler trugen. Eine
Trauerminute später pfiff Schiedsrichter Stefan Ebner die Partie an.
Früher Rückstand
Und sieben Spielminuten später stand’s bereits 0:1. Ein Freistoß, von der
Strafraumgrenze, von Marco Grüll (7.) ins Tormanneck getreten, führte wie schon
gegen Ried auch gegen Rapid zum frühen Rückstand. Der siebte Freistoßtreffer der
Hütteldorfer im Laufe der Saison. Das erste Freistoßgegentor für die WSG. Der
sechste Saisontreffer des 23-Jährigen. Und der erste Schock für die Tiroler.
Der zweite folgte rund eine Viertelstunde später. Thorsten Schick wirbelte sich
am rechten Flügel durch, legte ideal für Kelvin Arase (23.) auf, der völlig
freistehend aus wenigen Metern keine Mühe hatte, das zweite Tor an diesem Nachmittag
zu erzielen. Sein erstes in dieser Saison.
Bis zur ersten Chance der WSG dauerte es vierzig Minuten. Die hatte es aber in
sich. Giacomo Vrioni (41.) nahm das Leder nach einem Eckball von Bror Blume am
langen Eck halbvolley, Rapid-Goalie Niklas Hedl lenkte den Ball an die Stange –
der Abpraller landete bei Grüll, der mit seinem Rettungsversuch Ferdy Druijf
traf. Konfusion im Fünfmeterraum, ins Tor rollte der Ball aber nicht. Bitter für
die WSG. Rapid hatte drei Chancen, traf zwei Mal. Die Tiroler hatten eine, trafen
nicht. Mit 0:2 ging’s in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel machte der Tabellenzehnte da weiter, wo er vor dem
Wechsel aufgehört hatte: mit einer Chance, der zweiten im Spiel, abermals durch
Giacomo Vrioni (49.). Der 10-Tore-Mann schlenzte den Ball vom 16er aus aber knapp
am linken Pfosten vorbei.
Viele Wechsel,
keine Tore
Acht Minuten oder wenig Kreativmomente später hatte Silberberger genug und brachte
mit Justin Forst und Prica für Blume und Ertlthaler zwei weitere gelernte
Stürmer in die Partie. Alles oder nichts, lautete die Devise. Vor allem als die
WSG mit dem Wechsel von Awoudja und Stefan Skrbo für Schulz und Rogelj aus der Viererkette
endgültig eine mit nur mehr drei Gliedern machte. Und Skrbo war es auch, der
gleich ordentlich für Wirbel sorgte. Zuerst mit einem gefühlvollen Chipball
(71.) über die Abwehr Rapids hinweg, dann mit einem akrobatischen Halbvolley mit
dem rechten Außenrist (72.) auf’s kurze Ecke. Hedl war zur Stelle. Das linke
Bein von Skrbo wäre vermutlich die bessere Wahl gewesen.
Weil Rapid danach nicht mehr wollte und die WSG zwar Moral auf’s Feld brachte,
aber nicht mehr konnte, blieb es nach 94 Spielminuten beim 0:2. Die Wiener sind
damit weiter im Rennen um einen Platz in den Top 6, die Tiroler weiter sieben
Zähler vor Schlusslicht Altach.
Zum Abschluss des Grunddurchgangs geht’s für die WSG nach Hartberg. Das Spiel
in der Profertil Arena wird am kommenden Sonntag (17 Uhr) angepfiffen.
WSG Tirol – SK Rapid Wien 0:2 (0:2)
27. Februar 2022 | Tivoli | Schiedsrichter Stefan EBNER
Tore: Grüll (7.), Arase (23.)
Die WSG Tirol spielte:
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ (69.
Maxime AWOUDJA), Raffael BEHOUNEK, Dominik STUMBERGER, Fabian KOCH (77.
Alexander RANACHER); Julius ERTLTHALER (57. Justin FORST), Renny Piers SMITH, Johannes
NASCHBERGER, Žan ROGELJ (69. Stefan SKRBO); Bror BLUME (57. Tim PRICA), Giacomo
VRIONI.
Der SK Rapid
Wien spielte:
Niklas HEDL; Martin MOORMANN, Kevin WIMMER, Emanuel AIWU, Thorsten SCHICK; Marco
GRÜLL (87. Philipp SCHOBESBERGER), Dejan Petrovic, Robert LJUBICIC, Kelvin ARASE (84. Srdjan
GRAHOVAC); Ferdy DRUIJF, Bernhard ZIMMERMANN (73. Jonas AUER).
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Wieder ein verbrauchter Nachmittag, ein bitterer Abend. Das war ein deja vu. Wir reden und trainieren die ganze Woche und sind dann nach sieben Minuten wieder auf der Verliererstraße. Mit einem Tor, das wir uns wieder selber schießen. Da gibt’s keine zwei Meinungen, der war absolut haltbar. Dann ist man gegen Rapid eben auf der Verliererstraße. Beim 2:0 waren insgesamt acht Spieler von uns in der Box und wir bekommen das Tor trotzdem. Mit solchen Fehlern ist der ganze Matchplan sinnlos. Danach haben wir versucht, dagegen zu halten. Rapid hat mit der Qualität, die sie definitiv haben, den Vorsprung gut verwaltet. Die Buben haben sich gewehrt, haben versucht, Fußball zu spielen, aber wir haben oft die entscheidenden Sachen falsch gemacht.“
Johannes Naschberger: „Ich denke, dass
wir von Anfang an nicht so aggressiv in den Zweikämpfen, immer einen Schritt zu
spät dran waren. Das war am Ende ausschlaggebend.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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