09. Sep. 2021
Die WSG Tirol trifft in der siebten Runde zur ADMIRAL-Bundesliga auf Tabellenführer RB Salzburg. Der Serienmeister lacht nach sechs Spieltagen mit dem Punktemaximum überlegen von der Spitze. Die Rollenverteilung ist klar. So wie damals …
Es war der vierte Spieltag im Meisterplayoff des Vorjahres. Der 21. April, um genau zu sein. Ein Tag, der im Kalender der WSG rot angestrichen wurde, in dem der Bullen vermutlich schwarz. Weil es jener Spieltag war, an dem der Serienmeister zum ersten Mal im Finaldurchgang der vorjährigen Punktejagd strauchelte – und auch zum letzten Mal. Davor und danach gab sich Salzburg keine Blöße. Die 2:3-Pleite am Tivoli blieb im gesamten Meisterplayoff die einzige Niederlage der Salzburger.
Auch in diesem Spieljahr scheint der Tabellenführer für den aktuell Zehntplatzierten der Liga theoretisch unerreichbar. Nach 15 Pflichtspielsiegen in Serie, Championsleague-Qualifikation inklusive. Bereits sieben Zähler vor dem Zweitplatzierten spielt die Truppe von Neo-Trainer Matthias Jaissle in ihrer eigenen Liga. So wie im Vorjahr. Dann kam die WSG.
Auch wenn das eine oder andere Detail vielleicht ähnlich ist, lässt sich das Spiel von damals mit jenem heute aber nur bedingt vergleichen. Beide Teams wurden im Sommer komplett runderneuert. Und während die Elf von Chefcoach Thomas Silberberger damals mit dem Erreichen des Meisterplayoffs bereits auf Wolke sieben schwebte und nichts mehr zu verlieren hatte, geht es diesmal darum, nach der unglücklichen Unentschieden-Serie zu Beginn der Meisterschaft nun nicht in eine Niederlagenserie zu schlittern. Der Druck ist also größer als im Vorjahr, dementsprechend geringer auch die Erfolgswahrscheinlichkeit. Ligasponsor ADMIRAL würde bei einem Sieg der WSG das 8,7-fache des Einsatzes auszahlen. Bei einem Sieg der Salzburger spuckt der Wettanbieter hingegen nur marginal mehr aus als das, was eingesetzt wird. Klarer könnten die Rollen kaum verteilt sein. Tabellenzehnter gegen Ligaprimus. Armenhaus gegen Ligakrösus. David gegen Goliath ...
Das ungleiche Duell wird am kommenden Samstag (17 Uhr) am Innsbrucker Tivoli angepfiffen.
Was Sie wissen sollten, um am Ball zu sein:
- Serien-Meister: RB Salzburg ist mit sechs Siegen in Serie in die Saison gestartet. Bewerbsübergreifend hat der Serienmeister seine letzten 15 Spiele gewonnen. Die WSG wartet in diesem Spieljahr nach fünf Unentschieden und einer Niederlage noch auf ihren ersten Sieg.
- Topscorer: Karim Adeyemi führt mit sechs Treffern nicht nur die interne Torschützenliste der Salzburger an, sondern auch jene der Liga. Bei der WSG zeigte sich bislang Giacomo Vrioni (3 Tore) am treffsichersichersten. Neben Adeyemi konnten sich bereits sieben weitere RB-Akteure in die Torschützenliste eintragen.
- Legionärspool: Das Durchschnittsalter der Bullen liegt bei 22,2 Jahren, der Österreicheranteil nur bei 20 Prozent. Das durchschnittliche Alter der WSG-Kicker liegt bei 22,7 Jahren, der Anteil an Österreichern im Kader bei 73,3 Prozent.
WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf die Frage …
… ob die Pressekonferenz auf der Baustelle der Firma Fröschl als Symbolbild für den Zustand der WSG gesehen werden kann: „Das Team fühlt sich nicht wie eine Baustelle an. Auch wenn die Niederlage in Klagenfurt die fünf Unentschieden davor gefühlt wertlos machen. Aber wir sind keine Baustelle. Wir sind sogar einen Schritt weiter als vor einem Jahr. Da sind wir am sechsten Spieltag ebenso mit fünf Punkten dagesessen. Jetzt haben wir eine Mammutaufgabe vor uns, bei der wir eigentlich nur gewinnen können.“
… ob er vor den kommenden Wochen angesichts der Schwere der Aufgaben Angst hat: „Gar nicht, das sind tolle Aufgaben, die wir da vor uns haben. Mit Red Bull Salzburg, Sturm Graz, Rapid Wien und im Cup gegen den GAK. Ich kann da nur wieder auf letztes Jahr verweisen. Auch damals hatten wir mit Salzburg, Sturm Graz, WAC und Rapid genau das gleiche Programm vor der Brust. Und haben dann im Winter mit 17 Punkten überwintert. Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel. Chancenlos sind wir in keinem davon.“
… was die Mannschaft am Samstag tun muss, um die ‚Mission impossible‘ doch möglich zu machen: „Das ist wie im Flugzeug. Die erste Viertelstunde heißt es für uns ‚fasten your seat belts‘. Danach können wir damit beginnen, uns ein bisschen zu bewegen. Genau so wird’s am Samstag sein. Die erste Viertelstunde müssen wir gegen den Ball arbeiten, die Umschaltsituationen frech ausspielen und uns trauen. Und dann können wir von Minute zu Minute mehr zu unserem Spiel finden. Ich sehe schon Parallelen zum 3:2 im Frühjahr. Weil wir unsere Spielidee nicht einen Millimeter verändert haben und Red Bull ebenso wenig.“
Fabian Koch auf die Frage …
… ob der 3:2-Sieg vom Vorjahr heute noch eine Rolle spielt: „Es gibt uns das Wissen, dass wir es schon einmal geschafft haben. Dass das am Samstag ein ganz anderes Spiel wird, ist uns allen bewusst. Aber man geht mit einem besseren Gefühl ins Spiel.“
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