14. Mär. 2021

5:3 beim WAC - Top 6 in Reichweite!

Traumspiel! Die WSG Tirol schießt zwei Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs trotz frühem Rückstand den WAC aus dem eigenen Stadion. Der Traum von den Top 6 lebt.

Für den WAC ging es in der Partie um viel, als Tabellenfünfter – mit vier Zählern Vorsprung auf Platz sieben. Für die WSG ging es zwei Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs um alles. Nach sechs Spielen ohne Sieg, drei davon als Niederlage. Zehn Runden lang lag die WSG Tirol auf einem Platz in den Top 6 –mit bis zu sechs Zählern Vorsprung auf Rang sieben. Im Kreis der Ligabesten. Auf Tuchfühlung zur tipico-Spitze. Drei Spieltage vor dem Ende des Grunddurchgangs wurde man aus der Meisterrunde gekickt. Das Spiel in der Lavanttal-Arena war die letzte Chance zurück in die Top 6 zu finden. Ein Endspiel, wie es WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger bezeichnete.


Paukenschlag zu Beginn
Ein Finale furioso, das für die Tiroler aber so begann, wie die Partie gegen Sturm Graz zuletzt endete: mit einem Gegentor. Keine zwei Minuten waren gespielt, ehe Dejan Joveljic, von Michael Liendl ideal freigespielt, Tirol-Keeper Ferdinand Oswald umkurvte und den Ball zur frühen Führung der Kärntner ins Netz schob. Das zehnte Saisontor der Leihgabe aus Frankfurt. Nicht sein wichtigstes, dafür sein schnellstes.
Nur vier Minuten später folgte die Antwort der Tiroler. Florian Buchachers Flanke fand Nemanja Celic (7.) im Zentrum, der Matthäus Taferner austanzte und die Kugel ins kurze Kreuzeck drosch. Unhaltbar für WAC-Keeper Alexander Kofler. Das erste Bundesligator des 21-Jährigen – zu einem Zeitpunkt, der besser nicht sein konnte. Die WSG wieder zurück im Spiel. Und in dieser Tonart ging’s weiter. Ein Offensivfeuerwerk, das Werbung für Fußball machte. Vor allem die Minute 14. Beeindruckend, wie Nikolai Baden Frederiksen WAC-Abwehrchef Dominik Baumgartner stehen ließ. Schwindelerregend, wie der 20-jährige Däne im Wikingerduell den 23-jährigen Schweden Gustav Niklas Hendriksson zum Statisten degradierte. Berauschend, wie die Juve-Leihgabe den Ball zum 2:1 ins Netz setzte. Frederiksens zehntes Saisontor, das erste nach drei torlosen Spielen.

Traumauftritt im Kollektiv
Die WSG nun tonangebend. Mit flüssigeren Kombinationen. Und mehr Ballanteilen – gegen eine Mannschaft, deren Privileg es im Verlauf der Meisterschaft bislang war, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Bis zur 29. Spielminute dauerte es, ehe die Kärntner zu ihrer zweiten Torchance kamen. Dario Vizinger (29.) schob den Ball an Oswald und am Tor vorbei.
Im Gegenzug wieder die WSG. Einmal mehr über Frederiksen, der im Strafraum unsanft von Baumgartner gelegt wurde. Die Pfeife von Schiedsrichter Harald Lechner blieb allerdings stumm. Mit VAR wäre er vermutlich overruled geworden. Ohne blieb der Spielstand so, wie er war. Allerdings nur zwei Minuten lang. Bis Fabian Koch Žan Rogelj auf die Reise schickte und der slowenische U-21-Teamspieler Tobias Anselm bediente. Der 21-Jährige traf völlig freistehend zum 3:1. Kombinationsfußball vom Feinsten. Anselms zweites Tor in Folge, sein viertes im Laufe der Meisterschaft. Und beinahe wäre es für den Tabellenfünften noch dicker gekommen, wäre Frederiksens Schuss (43.) kurz vor dem Pausenpfiff nicht von der Stange zurück ins Feld gesprungen, sondern ins Tor – nachdem das Ausnahmetalent die halbe WAC-Abwehr erfolgreich narrte. Kurz danach war eine Halbzeit zu Ende, die mit zum Besten zählte, was die tipico-Saison bislang zu bieten hatte.


WAC drückt, WSG trifft
WAC-Interimscoach Roman Stary nutzte den Pausentee dazu, um an der eigenen Ausrichtung zu arbeiten. Eliel Peretz ersetzte Lukas Schöfl. Ein Austausch, der die Spielcharakteristik aber nur leicht veränderte. Die Kärntner erhöhten zwar den Druck, die WSG aber die Anzahl der Tore. Eine Spielverlagerung von Thanos Petsos, perfekt zu Rogelj (55.) - und der 21-jährige Slowene machte das, was er schon in den vergangenen Spielen machen wollte: seinen ersten Treffer in der tipico Bundesliga. Einen sehenswerten obendrein, aus 20 Metern direkt ins Eck. Fußball vom anderen Stern. Und in dieser Tonart ging’s weiter. Nur vier Minuten nach dem 4:1 der fünfte Treffer der Tiroler. Diesmal durfte Florian Rieder (59.) ran. Das dritte Saisontor des 24-Jährigen. Die WSG im Torrausch, der WAC ergebnistechnisch k.o. Wenngleich die Kärntner Charakter zeigten. In Minute 68 verkürzte Christopher Wernitznig, erst wenige Augenblicke zuvor ins Spiel gekommen, den Viertorrückstand auf drei. Und fast wären es einen Wimpernschlag später nur mehr zwei gewesen. Liendl (69.) scheiterte an Oswald, Frederiksen (70.) im Gegenzug am Außennetz. Dafür traf Cheikhou Dieng (86.) vier Minuten vor dem Ende per Kopf zum dritten Mal für den WAC. Eine Ergebniskorrektur, die nichts mehr am überragenden Sieg der Tiroler änderte. Dem ersten nach sechs Spielen ohne Erfolg. Dem achten im Lauf der Saison. Dem dritten gegen den WAC. Die WSG meldete sich im Kampf um die Top 6 eindrucksvoll zurück ins Spiel.
Am kommenden Sonntag (21.3.) hat das Team von Cheftrainer Thomas Silberberger gegen Rapid Wien die Chance, aus eigener Kraft die Meisterrunde zu erreichen. Der Rekordmeister gastiert ab 17 Uhr am Innsbrucker Tivoli.  

 

RZ Pellets WAC – WSG Tirol 3:5 (1:3)

14. März 2021 | Lavanttal-Arena | Schiedsrichter Harald LECHNER

Tore: Joveljic (2.), Wernitznig (68.), Dieng (86.); Celic (7.), Frederiksen (14.), Anselm (39.), Rogelj (55.), Rieder (59.)

 

Der WAC spielte:

Alexander KOFLER; Jonathan SCHERZER, Gustav Niklas HENRIKSSON, Dominik BAUMGARTNER, Michael NOVAK (Cheikhou DIENG); Michael LIENDL, Lukas SCHÖFL (46. Eliel PERETZ), Kai Lukas STRATZNIG, Matthäus TAFERNER (62. Christopher WERNITZNIG); Dario VIZINGER (77. Mario PAVELIC), Dejan JOVELJIC (62. Thorsten RÖCHER).

Die WSG spielte:

Ferdinand OSWALD; Fabian KOCH (76. Renny Piers SMITH), Raffael BEHOUNEK, David GUGGANIG, Florian BUCHACHER; Thanos PETSOS, Nemanja CELIC, Žan ROGELJ (93. Florian TOPLITSCH), Florian RIEDER (70. Zlatko DEDIC); Nikolai Baden FREDERIKSEN (93. Stefan HAGER), Tobias ANSELM (70. Johannes NASCHBERGER). 

 

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Schlimmer kann so ein Spiel nicht anfangen. In der letzten Woche bekommen wir einen Nackenschlag mit der allerletzten Aktion gegen Sturm Graz, heute mit der ersten Aktion das 0:1. Das muss eine Mannschaft erst mal verdauen. Was wir aber dann von der 2. Minute bis zum Anschlusstreffer zum 5:2 gespielt haben: besser geht’s nicht. In Wahrheit hätten wir zu diesem Zeitpunkt schon 7:1 oder 8:1 führen müssen – das hat mir auch Stary (Anm.: Roman, Interimstrainer WAC) bestätigt. Da war noch ein Pfostenschuss, Elfmeteralarm und zwei, drei Aktionen am 16er, die wir groß fahrlässig nicht zu Ende gespielt haben. Eine überragende Leistung vom Kollektiv. Dass dann der WAC allin geht und das 5:3 irgendwann fällt, sind die Spielverläufe, die wir bereits kennen. Aber wir haben nicht mehr viel zugelassen. Einfach nur geil. Jetzt hat jeder sein Endspiel. Hartberg muss jetzt gegen St. Pölten gewinnen – sie haben die schlechtere Tordifferenz. Der WAC muss auch aufpassen. Wenn Hartberg gewinnt und wir einen Punkt holen, ist der WAC draußen. Alle drei Klubs, die im Kampf um die Top 6 noch mit im Spiel sind, haben ein richtig lässiges Endspiel.“  

Florian Rieder: „Das Spiel hat für uns mit dem frühen Rückstand unglücklich begonnen. Dann ist es normalerweise beim WAC eher schwer. Aber wie wir ins Spiel zurückgekommen sind, das war überragend. Ich bin überglücklich. Den Sieg haben wir uns verdient.“

Nemanja Celic: „Ich weiß nicht, warum wir es in den letzten 15 bis 20 Minuten immer wieder spannend machen. Aber wir haben uns nach dem 0:1 gut erholt und gut Fußball gespielt. Wir haben gegen die Raute des WAC die Seiten gut verlagert, den Ball gut gehalten und den Gegner laufen lassen. Und wir waren endlich mal effizient. Gegen Rapid müssen wir wieder so da sein, wie wir heute 70 Minuten da waren. Wenn uns das gelingt, schauen wir, was danach rauskommt.“

Raffael Behounek: „Wir haben den frühen Rückstand sehr gut wegsteckt, waren schnell 2:1 vorne. In weiterer Folge ziemlich schnell 5:1 vorne. Danach hat’s, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr so ganz funktioniert. Aber die drei Punkte sind mehr als nur verdient. Jetzt haben wir unser Endspiel gegen Rapid.“

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