07. Nov. 2021

WSG stolpert gegen LASK

14. Spieltag, 5. Niederlage. Die WSG Tirol unterliegt nach couragiertem Start und Chancenplus dem LASK mit 0:3. Die rote Laterne wandert damit von Linz nach Wattens.

Das Wetter war herrlich. Und die Vorzeichen günstig. Auf der einen Seite der LASK, der in der Liga noch weit hinter dem her humpelte, was sein Anspruch wäre. Nach vier Niederlagen en suite. Als Tabellenletzter. Zudem vom Coronateufel gejagt. Auf der anderen Seite die WSG Tirol, die in den letzten drei Runden jeweils punktete und nach 13 Spieltagen auf Platz zehn stand, also ziemlich genau da, wo sie stehen sollte. Und trotzdem noch Luft nach oben hatte – weil die Leistungen häufig besser waren, als es die Resultate belegen.

WSG mit starkem Beginn
Und auch der Start in diese Partie stand, anders als zuletzt im Cup, in dem der LASK die WSG zu Beginn förmlich an die Wand spielte, ganz im Zeichen der Tiroler. Nach knapp zwei Minuten scheiterte der Vierfachsaisontorschütze Thomas Sabitzer mit der ersten Chance im Spiel, nach knapp vier Minuten Stefan Skrbo – der schwer zu nehmende Volley wurde zur leichten Beute für LASK-Torhüter Alexander Schlager. Und auch der Freistoß von Thanos Petsos, abermals zwei Minuten danach, wurde von der Verteidigung der Linzer zur Ecke geklärt.
Ein Standard für die WSG, der zum Umschaltmoment für den LASK wurde. Christoph Monschein auf Sascha Horvath (7.), dessen Abschluss aber vom Deutschgriechen in der Tiroler Verteidigung noch geblockt werden konnte. Ein temporeicher Spielauftakt mit Chancen auf beiden Seiten, der sich nach zehn Minuten zunehmend ins Mittelfeld verlagerte. Bis zur nächsten Chance dauerte es weitere 16 Minuten – dafür hatte es diese Einschussmöglichkeit in sich. Ein Eckball von Skrbo (23.) landete an Schlager vorbei bei Felix Luckeneder, von wo aus der Ball an die Hand bzw. Schulter von Renner sprang und anschließend ins Tor-Out kullerte. Schiedsrichter Weinberger sah kein Vergehen, der VAR zeigte ebenso nichts an.
Die Führung der WSG lag in der Luft, aber der LASK machte das Tor. Nach Traumkombination über Keito Nakamura und Huyngseok Hong, die einen Patzer von WSG-Goalie Benjamin Ozegovic nutzten, landete das Spielgerät bei Marvin Potzmann (36.), der die Nerven bewahrte und den Ball ins Netz setzte – mit dem ersten Schuss auf das Tiroler Tor. Der erste Saisontreffer des 27-Jährigen in seinem zehnten Saisonspiel. Mit 0:1 aus Sicht der WSG ging’s in die Pause.

Asia-Connection trifft, Sabitzer verschießt
Und personell unverändert mit dem zweiten Torschuss der Linzer im Spiel durch Monschein (49.) weiter. Sein Abschluss kam aber zu zentral auf den Kasten von Ozegovic. Dafür saß der zweite Versuch, drei Minuten später. Abermals eine schöne Kombination der Linzer Asia-Connection, von Hong zu Nakamura, der den Bruchteil einer Sekunde vor Abwehrchef Raffael Behounek an den Ball kam und durch die Beine von Ozegovic zum 2:0 traf. Der Premierentreffer des Japaners in der ADMIRAL Bundesliga in seinem sechsten Ligaauftritt, der zweite Assist von Hong an diesem Nachmittag.
Eine Vorentscheidung, die in Minute 78 fast noch einmal spannend geworden wäre. Weil Sabitzer von Potzmann im Strafraum gefoult wurde und der 21-Jährige selbst zum fällig gewordenen Strafstoß antrat. Aber Sabitzer (78.) scheiterte an Schlager. Damit war die Luft endgültig draußen.
Einen emotionalen Höhepunkt hatte die Partie aber doch noch zu bieten: WSG-Verteidiger Dominik Stumberger kam nach seinem Kreuzbandriss zehn Minuten vor dem Spielende zu seinem ersten Einsatz im Dress der Tiroler und verschuldete wenige Augenblicke vor dem Spielende im Laufduell mit Andreas Gruber einen Strafstoß. Peter Michorl (92.) ließ sich die Chance nicht nehmen. Ein 0:3, das richtig schmerzte.
Nach der Länderspielpause geht’s für die WSG Tirol in der 15. Runde zur ADMIRAL Bundesliga im Tivoli gegen den Wolfsberger AC (21.11. um 14:30 Uhr) weiter.       

LASK - WSG Tirol 3:0 (1:0)
7. November 2021 | Raiffeisen Arena | SR Julian Weinberger
Tore: Potzmann (36.), Nakamura (52.), Michorl (90. + 2)  


Der LASK spielte:

Alexander SCHLAGER; Rene Renner, Jan BOLLER, Felix LUCKENEDER (63. Philipp WIESINGER, Manuel POTZMANN; Huyngseok HONG, Peter MICHORL; Keito NAKAMURA (80. Andreas GRUBER), Sascha HORVATH (8. Enrique WILD), Florian FLECKER (63. Husein BALIC); Christoph MONSCHEIN (63. Alexander SCHMIDT).         

Die WSG spielte:
Benjamin OZEGOVIC; Leon KLASSEN (80. Dominik Stumberger), Raffael BEHOUNEK, Maxime AWOUDJA, Fabian KOCH; Stefan SKRBO (80. Denis TOMIC), Valentino MÜLLER (87. Markus WLLNER), Thanos PETSOS, Johannes NASCHBERGER (60. Žan ROGELJ); Bror BLUME (60. Alexander RANACHER), Thomas SABITZER.       

 

Stimmen zum Spiel:


Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer):
„So kurz nach dem Spiel ist es verdammt schwierig. Aber wer solche individuellen Fehler wie wir bei den Toren 1 und 2 macht, für den ist es schwer gegen den LASK was zu holen – aber auch bei allen anderen in der Bundesliga. Das sind ja haarsträubende Aktionen. Vor dem 1:0 der eigene Auswurf, vor dem 2:0 der eigene Einwurf – und wir schaffen es, dass wir aus diesen Situationen ein Gegentor bekommen. Dadurch wird der ganze mutige Auftritt nicht belohnt. Der Auftritt meiner Mannschaft war nämlich mutig. Aber mit diesen Blackouts ist es schwierig. Wir bringen uns selber um die Früchte unsere Arbeit. Bitter, extrem bitter – weil wir uns durch die Dummheiten für unseren Aufwand nicht belohnen.“

Thomas Sabitzer: „Für mich persönlich und für die Mannschaft ganz bitter. Wir spielen eine gute erste Halbzeit. Haben in der zweiten Halbzeit auch noch gute Chancen. Ich verschieße dann noch den Elfmeter. Dann bist 2:0 hinten, dann 3:0 und dann ist es gegen Linz ganz schwierig. Aber es hilft nichts. Jetzt heißt es in die Länderspielpause zu gehen und in zwei Wochen wieder mit 100 Prozent da zu sein.“

Fotonachweis: GEPA pictures 

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