21. Jan. 2022
Tag 6 auf Malta. Die WSG Tirol traf am sechsten Tag ihres Trainingslagers im Rahmen des Tipsport Malta Cups auf den dänischen Spitzenklub AAB Aalborg. Wallner und Vrioni netzten beim 2:2 ein.
Die Ausfallsliste von Bundesligist WSG Tirol vor dem zweiten Spiel zum Tipsport Malta Cup gegen den Viertplatzierten der dänischen Superliga, AAB Aaalborg, las sich fast ident zu jener vor dem Auftakt gegen Spartak Trnava. Nur dass zu den bekannten Ausfällen (Awoudja, Forst, Andric, Anselm und Petsos) auch noch Žan Rogelj (nach einem Schlag aufs Knie beim Training am Vortag) und Stefan Skrbo hinzugesellten. Den 20-Jährigen nahm drei Tage vor seinem 21. Geburtstag auf der Mittelmeerinsel eine Muskelfaser aus dem Spiel. Bitter für den U-21-Teamspieler, der damit sein Zelt in den kommenden Tagen in der medizinischen Abteilung wird aufschlagen müssen. Und bitter für Cheftrainer Thomas Silberberger, dem in der ohnehin optionsarmen Offensive mit Rogelj und Skrbo weitere Möglichkeiten fehlten.
Ozegovic für Oswald
In der Wahl des Tormanns entschied sich die Trainercrew diesmal dafür, Benni
Ozegovic Spielpraxis zu geben. Und der 22-Jährige hatte gleich eine Handvoll zu
tun. Schon nach 17 Sekunden war er gefordert, gefährlich wurde es (noch) nicht.
Dafür fünf Minuten später, wenngleich der Abschluss von Kasper Hogh (6.) nur im
Außennetz landete. Die erste Möglichkeit der WSG gab’s in Minute 11. Denis
Tomic, für Rogelj in die Startelf gekommen, brachte zu wenig Druck auf den Ball,
um ihn im Tor zu versenken. Und auch den ersten Schuss, der auf’s Tor ging, gab’s.
Mit Bror Blume (16.) durfte ihn der Däne im Dress der Tiroler für sich
verbuchen - vom 16er, zu zentral, zu leicht. Sehr zum Ärger des Cheftrainers. Dessen
Unmut noch stieg, als fünf Minuten danach Iver Fossum (22.) einen schnellen Konter
vorbei an Ozegovic zum 1:0 für Aalborg abschloss. Das erste Erfolgserlebnis für
die Dänen auf Malta, die ihre Auftaktpartie im Rahmen des Tipsport Malta Cups
gegen Sigma Olmütz mit 0:3 verloren. Und fast hätte es nach rund einer halben
Stunde im Kasten der WSG bereits zum zweiten Mal geklingelt. Hogh (29.) kam
nach einer Flanke am 5er völlig frei zum Abschluss, schob den Ball aber vorbei
an Ozegovic und Tor.
Schulz verletzt raus
Dafür gab’s die Hiobsbotschaft der anderen Art. Kofi Schulz sprintente entlang
der Linie, flankte und griff sich schmerzverzerrt an den Oberschenkel. Der
32-Jährige Neuzugang musste mit einer Muskelverletzung vom Platz. Nach 35
Spielminuten kam Renny Piers Smith für ihn ins Spiel. Bis zum Seitenwechsel war
der ADMIRAL Bundesligist zwar überlegen, Zählbares war aber nichts dabei. Mit
0:1 ging’s in den Kabinengang.
Nach der Pause wurde wieder kräftig durchgemischt. Mit fünf Wechsel
ging Silberberger volles Risiko und warf alles, was auf der Bank saß und
spielen konnte, ins Spiel, mit Felix Kerber und Giacomo Vrioni zwei frische
Kräfte für die Offensive. Der erste Auftritt der Juve-Leìhgabe auf Malta, der
nach wenigen Spielzügen fast von Erfolg gekrönt wurde. Sein Abschluss klatschte
aber von der Stange zurück. Nur eine Minute später scheiterte Vrioni (51.) im
Eins-gegen-Eins an Aalborg-Goalie Andreas Hansen. Sieben Minuten, zwei
Hochkaräter: der Italo-Albaner fand schnell in die Partie. Und im Gegensatz zu
Hälfte eins war nun auch Pfeffer im Spiel. Es gab Chancen hüben wie drüben. In Minute 55 hatten die Dänen wieder Mal eine von jener
Sorte, die man an guten Tagen versenkt, aber Torschütze Fossum scheiterte am
Weg zum Doppelpack am Schlussmann der Tiroler. Praktisch im Gegenzug setzte
Smith (57.) einen Volley knapp neben das Tor.
Aalborg
drückt, die WSG trifft
In den folgenden 15 Minuten war wieder Aalborg am Drücker. Hinten agierten Behounek
& Co. zu verhalten, vorne Vrioni & Co. nicht mehr mit jener Entschlossenheit
wie in den ersten Minuten nach dem Wechsel. Aber auch die Dänen fanden kein
Mittel, das leichte Übergewicht in ein zweites Tor umzumünzen. Dafür traf die
WSG – nach herrlicher Vorarbeit von Denis Tomic musste Markus Wallner (75.),
als Linksverteidiger im Spiel, die Kugel nur mehr über die Linie drücken. Der
Bann war gebrochen. Und die Tiroler drückten weiter. In Minute 79 brachte Vrionibei
einem Kopfball noch zu wenig Druck aufs Spielgerät, in Minute 85 traf er. Vom
Punkt – nachdem er vorher selbst gefoult wurde. Ein Sieg der Moral kündigte
sich an. Allerdings nur drei Minuten. Dann glichen die Dänen durch Milan Makaric
aus. Dabei blieb’s. Ein Unentschieden, die dem die WSG Einsatz,
Kampfbereitschaft und Moral auf’s Feld brachte und zwei gänzlich verschiedene
Gesichter präsentierte: vor der Halbzeit gefällig, nach dem Seitenwechsel
gefährlich. So wie in Halbzeit 2 darf es am Montag zum Abschluss des Tipsport
Malta Cups gegen Sigma Olmütz von Anpfiff an weitergehen.
WSG
Tirol – AAB Aalborg BK 2:2 (0:1)
21. Jänner 2022 | Ta‘ Quali
Nationalstadion| Tipsport Malta Cup
Tore: Wallner (75.), Vrioni
(85.); Fossum (21.), Makaric (88.)
Die WSG spielte:
Benjamin OZEGOVIC; Fabian KOCH (46. Markus WALLNER), Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Kofi SCHULZ (35. Renny Piers SMITH); Alexander RANACHER, Sandi OGRINEC (46.Dominikm STUMBERGER), Johannes NASCHBERGER (46. Valentino MÜLLER), Denis TOMIC; Bror BLUME (46. Felix KERBER), Thomas SABITZER (46. Giacomo VRIONI).
Stimme zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Wir sind jetzt den 6.Tag im Trainingslager. Es ist ein hochintensives Spiel gewesen, in dem man schon gemerkt hat, dass es jetzt an die körperlichen Grenzen geht - aber die Mannschaft hat das schwierige Spiel angenommen. Wir sind leider wieder Mal wieder praktisch aus dem Nichts in Rückstand geraten und haben selbst den letzten Pass nicht gespielt. Wir sind zwar oft ins gefährliche Drittel gekommen, aber da haben uns die Lösungen gefehlt. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft tolle eine Moral bewiesen. Durch Giacomo (Anm.: Vrioni) haben wir auch gleich zwei Hundertprozentige vorgefunden. Die haben wir zwar nicht genutzt, sind dann aber verdient in Führung gegangen, weil wir trotz Müdigkeit viel investiert haben. Das haben die Jungs überragend gemacht. Bitter ist nur, dass wir dann in der 88. Minuten nach einer Fehlerkette noch den Ausgleich bekommen. Die Mannschaft hätte sich heute einen Sieg verdient gehabt.“
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