31. Dez. 2020
Stefan Köck, der sportliche Leiter der WSG Tirol, liefert zum Jahresende einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr und einen Ausblick auf das kommende. Das Ziel wird dabei bewusst hochgesteckt.
Es war ein irres Jahr. Ein verrücktes. Eines, wie man es bislang nicht kannte. Und wie man es in Wattens vermutlich auch kein zweites Mal mehr erleben will. Nicht nur wegen dem Virus. Auch wegen dem, wie das abgelaufene Jahr die WSG auf der sportlichen Hochschaubahn beutelte, mit zahlreichen Tiefpunkten und ebenso vielen Highlights.
Hochschaubahn der Gefühle
„Der Start ins erste Halbjahr war ganz gut“, erinnert sich WSG-Sportdirektor Stefan
Köck. Aus den ersten vier Spielen holte man sieben Punkte. Ein Start nach Maß. Was
auf den Traumstart allerdings folgte, war weit weniger gut: Verletzungen am
laufenden Band, COVID19 und ein Negativlauf, der sportlich im 'Abstieg' endete. „Der 4. Juli war
sicher der bitterste Tag in meiner Karriere.“ Der Tiefpunkt. Ebenso wie die Zeit danach, in der keiner in Wattens wusste, wohin die Reise gehen wird. Die Tage nach dem Konkurs von Mattersburg wurden ein Wettlauf gegen die Zeit – mit nur
mehr fünf Spielern unter Vertrag. „Wir haben damals aber scheinbar die
richtigen Entscheidungen getroffen“, schildert Köck. „Mit etwas Glück“ habe man
trotz fehlendem Zeitrahmen jene Spieler gefunden, die zum Vereinsumfeld und zur
Spielanlage passen. Und einen Kader zusammengestellt, der in der bisherigen
Meisterschaft nicht nur Freund und Feind überraschte, sondern auch dem Manager die
Bezeichnung „geil“ über die Lippen kommen lässt.
Rapid-Sieg als Highlight
„Das Highlight war sicher der Sieg gegen Rapid.“ Ein 3:0 in Hütteldorf. Ein
Meilenstein, der weit mehr war als bloß Duftnote. „Gegen Rapid gewinnt man
schließlich nicht alle Tage“, prasselt es aus dem Manager. Und noch seltener so. Dass
mit der Niederlage gegen Ried das i-Tüpfelchen am Ende ausblieb, schmerzt ihn rückblickend
zwar ein wenig, der Blick auf den Tabellenstand dient aber als Hansaplast. „Den
fünften Tabellenplatz und die Anzahl der geholten Punkte hätten uns vor der
Saison nicht viele zugetraut“, weiß er, den aktuellen Höhenflug sieht er
einerseits als Belohnung, andererseits als Auftrag „Unser Ziel muss jetzt das Obere Playoff sein“, fordert Köck, wohlwissend, dass dieses Ziel ein sehr hoch
gestecktes ist. Aber nur im Oberen Playoff hätte man schon im März die Planungssicherheit
für die kommende Saison. „Wir wissen, dass bis dahin noch schwere Runden auf
uns warten“, erklärt er. Zuerst der LASK, dann Altach und schließlich die
Wiener Austria. Spätestens dann werde man sehen, wohin die Reise geht. Geht es
für die WSG nach der Punkteteilung in der Qualifikationsrunde weiter, hofft Köck
auf den Klassenerhalt. „Alles andere wäre eine Enttäuschung.“
Ab auf die Insel
Damit diese Enttäuschung heuer ausbleibt, startet die WSG ihre Vorbereitung in
wenigen Tagen auf Malta. „Durch die Kürze der Pause hatten wir in diesem Jahr eigentlich
kein Trainingslager geplant – weder sportlich noch budgetär“, verrät der
sportliche Leiter. Umso dankbarer war er, als man über SLFC Soccer die
Möglichkeit bekam, den schneebedeckten Kunstrasen in Tirol durch saftigen Naturrasen
auf der Mittelmeerinsel zu ersetzen. Hochklassige Vorbereitungsspiele
inklusive. Der zuletzt aufkommenden Kritik am ‚Corona-Trainingscamp‘ kann Köck naturgemäß
wenig abgewinnen. „Wir haben vor, während und nach dem Trainingslager
PCR-Tests, leben in unserer eigenen Blase, abgeschottet von der Außenwelt, haben
ein Hotel nur für uns“, erklärt er. Mehr Sicherheit hätte man auch in Tirol
nicht, dafür weitaus schlechtere Bedingungen.
Der Abflug nach Malta ist für den 4. Jänner geplant, der Rückflug für den 10. Jänner. Die Meisterschaft startet für die WSG am Sonntag, 24. Jänner um 17 Uhr auswärts beim LASK.
Die WSG Tirol wünscht allen Fans, Freunden, Gönnern, Sponsoren und Gegnern ein gutes neues Jahr.
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