In der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel kündigte WSG-Tirol-Cheftrainer Thomas Silberberger an, nach dem Erreichen des Klassenerhalts in den ausstehenden zwei Bundesligaspielen bis zum Saisonende vermehrt jenen Spielern Einsatzzeit zu geben, die das ganze Jahr über wenig(er) Spielzeit hatten. Gegen den WAC setzte der 49-Jährige seine Ankündigung in die Tat um. Der Verletzungsteufel tat noch das seinige dazu.  

Fünf Ausfälle, zwei Premieren
Nach den Ausfällen von Ferdinand Oswald, Kofi Schulz, Lukas Sulzbacher, Sandi Ogrinec und Thomas Sabitzer feierte Justin Forst seine Premiere als Alleinunterhalter im Sturm und Cem Üstündag seine in der Tiroler Startelf. Jener 22-Jährige also, den Martin Rinker, der scheidende Chefcoach der zweiten Kampfmannschaft, zuletzt als seinen Musterschüler lobte. Und im Wattener Tor stand wieder Benjamin Ozegovic, zum vierten Mal in diesem Spieljahr. Der 23-Jährige Oswald-Ersatz schusselte sich nach 33 höhepunktlosen Spielminuten plötzlich und ungewollt ins Rampenlicht. Der WSG-Zweier berechnete einen harmlosen Chip-Ball falsch, ließ ihn durch seine Beine flutschen und lud Thierno Ballo (33.) ein. Der 21-Jährige nahm dankend an und schob die Kugel ins leere Tor. Das fünfte Saisontor von Ballo, das erste im Spiel. Mit dem ersten gefährlichen Torschuss des WAC. 
Neun Minuten später gab’s den zweiten gefährlichen. Und das zweite Tor. Abermals durch Ballo (42.), neuerlich von der WSG-Defensive unterstützt. Mit 0:2 ging’s in die Pause. 

Bundesligadebüt von Geris
Und mit drei neuen ‚Tirolern‘ aus der Kabine wieder raus. Denis Tomic kam für Naschberger, Tim Prica für Forst und Osarenren Okungbowa für Julius Ertlthaler. Torchancen für die WSG gab’s weiterhin keine, dafür folgte die nächste Premiere. Thomas Geris feierte in Minute 59 sein Bundesligadebüt. Der 20-Jährige ersetzte Dominik Stumberger. 
Elf Minuten danach stockte den 4200 Fans in der Lavanttal-Arena für einen Augenblick der Atem. Bror Blume (70.) platzierte einen Freistoß aus 23 Metern hervorragend, Henrik Bonmann im Tor des WAC lenkte das Spielgerät an die Latte. Der erste gefährliche Torschuss einer an diesem Nachmittag stark ersatzgeschwächten und eher harmlosen WSG. Und auch beim zweiten Gefahrenmoment für die Kärntner hatte Bror Blume (82.) seine Beine im Spiel. Der Abschluss des Dänen wurde aber neuerlich zur Beute von Bonmann. 
Nach 93 Spielminuten pfiff Schiedsrichter Alexander Harkam die Partie ab. Die Wolfsberger sind damit fix für die erste Runde des nationalen Europacup-Playoffs qualifiziert, für die WSG Tirol ist der Traum von Europa in diesem Spieljahr ausgeträumt. Am nächsten Freitag (19:30 Uhr) wartet auf die Silberberger-Elf im Tivoli zum Saisonfinale der SCR Altach. 

RZ Pellets WAC – WSG Tirol 2:0 (2:0)
27. Mai 2023 | Lavanttal-Arena | Schiedsrichter Alexander HARKAM
Tore:  Ballo (33./42.)    

WSG Tirol spielte: 
Benjamin OZEGOVIC; Dominik STUMBERGER (59. Thomas GERIS), Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Alexander RANACHER (67. David JAUNEGG); Julius ERTLTHALER (46. Osarenren OKUNGBOWA), Cem ÜSTÜNDAG, Valentino MÜLLER, Johannes NASCHBERGER (46. Denis TOMIC), Bror BLUME; Justin FORST (46. Tim PRICA).  

RZ Pellets WAC spielte:  
Hendrik BONMANN; Jonathan SCHERZER (75. Adis JASIC), Dominik BAUMGARTNER, Simon PIESINGER, Tim OERMANN, Michael NOWAK (65. Nikolas VERATSCHNIG); Mario LEITGEB, Ervin OMIC, Augustine BOAKYE (65.  Thorsten RÖCHER), Thierno BALLO (80. Konstantin KERSCHBAUMER); Maurice MALONE (65.  Tai BARIBO).

Stimme zum Spiel: 

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer):  „ Das war heute einfach zu wenig, vor allem in der ersten Halbzeit. Da haben wir wieder zwei kapitale Böcke geschossen. Mit derartigen Gegentoren wird man kein Spiel in der Bundesliga gewinnen. Das wissen wir. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr probiert, aber am Ende nicht die Schärfe gehabt, um Torchancen zu kreieren.“

Fotonachweis: GEPA pictures