13. Mär. 2022
Die WSG Tirol wird zum Start der Qualifikationsrunde vom LASK mit 0:6 abgefertigt. Gegen die Admira muss nun eine Steigerung her.
Viel hatte Thomas Silberberger in der Woche vor dem Auftakt in
die Qualifikationsrunde nicht zu lachen. Und wenn doch, war Galgenhumor mit im
Spiel. Zumal das Virus wieder um sich griff. Im Kader (noch) leicht verhalten,
im Trainerstab außer Rand und Band. Tormanntrainer, Co-Trainer, Videoanalyst: alle
außer Gefecht. Und die, die im Umfeld des Cheftrainers von COVID verschont
wurden, keuchten gesundheitlich angeschlagen ebenso aus dem letzten Loch wie er.
Galgenhumor benötigte Silberberger dann auch am Spieltag selbst. Mit einem
LASK, der überfallsartig begann, und einer WSG, die vom Anpfiff an damit überfordert
war, die zahlreichen Angriffe abzuwehren. Den ersten in Minute vier. Peter
Michorl, von Keito Nakamura ideal bedient, scheiterte aus sechs Metern an
Ferdinand Oswald im Wattener Tor.
Den zweiten in Minute neun. Diesmal machte es der 21-jährige Japaner, der von
Cheftrainer Andreas Wieland den Vorzug vor Thomas Goiginger bekam, selbst – und
besser. Sein Haken erwischte zuerst Fabian Koch kalt, sein Abschluss dann Oswald
am falschen Bein. Das zweite Saisontor von Nakamura (9.), zum zweiten Mal gegen
die WSG.
WSG chancenlos
17 Spielminuten danach die nächste Chance der Linzer – und das nächste Tor.
Florian Flecker (26.) schloss eine schöne Aktion von Renner und Michorl unhaltbar
für Oswald ab, auch weil bei den Tirolern nur drei von vier Verteidigern auf
Abseits spielten. Der vierte (Maxime Awoudja) hob alles auf. Das zweite
Saisontor von Flecker, sein erstes in diesem Spiel. Sein zweites folgte nur
eine Viertelstunde später. Flecker (41.) schaltete beim haarsträubenden Zuspiel
von Raffael Behounek auf dessen Kollegen in der Innenverteidigung schneller als
Awoudja selbst und nagelte das Leder zum 3:0 in die Maschen. Ein Traumtag für
den 26-Jährigen im Dress der Linzer, ein rabenschwarzer für den 24-Jährigen im
Dress der WSG.
Weil eine akrobatische Volley-Einlage von Nakamura (42.), Sekunden nach dem
Anstoß, nur Zentimeter am Tiroler Kasten vorbeistrich, ging’s mit drei Toren
Differenz und ohne Tiroler Torchance in die Halbzeitpause.
Mit drei neuen Spielern kam die WSG wieder aus der Pause raus. Und mit der
ersten Tormöglichkeit, die ausgerechnet Awoudja (48.) vorfand, aber, passend
zum heutigen Tag, aus fünf Metern völlig freistehend per Kopf neben das Tor
setzte. Weil wenige Spielzüge danach Husein Balic am linken Flügel alles und
jeden stehen ließ und Michorl (52.) das punktgenaue Zuspiel eiskalt verwertete,
stand es nach 52 Spielminuten statt 3:1 plötzlich 4:0. Michorls dritter
Saisontreffer.
Fehler am laufenden Band
Damit aber nicht genug. Denn in Minute 73 durfte auch noch Alexander Schmidt sein
bis dahin bescheidenes Trefferkonto auffüllen. Das 5:0 nach Flanke von Flecker war
erst das zweite Tor des 24-Jährigen in der laufenden Saison und erst das vorletzte
in diesem Spiel. Das letzte steuerte abermals Nakamura (89.) bei, neuerlich nach
einem katastrophalen Fehler der Tiroler Defensive. Nach 92 Spielminuten hatte
Schiedsrichter Eisner genug vom Spiel gesehen.
Ein rabenschwarzer Tag für die Tiroler, den es schnellstmöglich vergessen zu
machen gilt. Am besten gegen die Admira. Aufstehen. Krone richten. Weiter geht’s.
Am kommenden Samstag (17 Uhr) sind die Südstädter zu Gast im Tivoli.
LASK
- WSG Tirol 6:0 (3:0)
13. März 2022 | Raiffeisen Arena | Schiedsrichter Rene EISNER
Tore: Nakamura (9./89.), Flecker
(26./41.), Michorl (52.), Schmidt (73.)
Der LASK spielte:
Alexander SCHLAGER; Rene RENNER (74. Felix LUCKENEDER), Philipp WIESINGER (59. Filip
TWARDZIK) , Yannis LETARD, Marvin POTZMANN; James HOLLAND (59. Sascha HORVATH) ,
Hyunseok HONG (79. Marco SULZNER); Keito NAKAMURA, Peter MICHORL, Florian FLECKER;
Husein BALIC (59. Alexander SCHMIDT).
Die WSG
spielte:
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Maxime
AWOUDJA, Raffael BEHOUNEK, Fabian KOCH (46. Alexander RANACHER); Julius
ERTLTHALER (46. Denis TOMIC), Johannes NASCHBERGER (46. Valentino MÜLLER),
Sandi OGRINEC (71. Renny Piers SMITH), Zan ROGELJ; Tim PRICA (64. Justin FORST),
Giacomo VRIONI.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Es ist schwer, jetzt dafür die richtigen Worte zu finden. Man hat heute sehr gut gesehen, dass der LASK eigentlich nicht in die Qualifikationsgruppe gehört und wir schon. Er hat uns in alle Einzelteile zerlegt. Mich stört, dass wir genau das angesprochen haben und sich meine Mannschaft nicht dagegen gewehrt hat. Ich finde im Moment kein positives Wort dafür. Nach einem 0:6 stellt man ohnedies alles und jeden in Frage. Aber ich glaube trotzdem, dass wir unsere Form noch finden und die Liga halten werden.“
Ferdinand Oswald: „Das war heute von A bis Z einfach gar nichts. Mir fehlen die Worte. Alles das, was wir letzte Woche gegen Hartberg gut gemacht haben, von der Giftigkeit über die Laufbereitschaft, hat uns heute gefehlt. Wir haben die Intensität der Linzer nicht angenommen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir das heute schnell abschütteln und die Fehler ansprechen. Dann bin ich guter Dinge, dass wir die Qualifikation trotzdem schaffen, weil wir genug Qualität haben, um die Liga zu halten.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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