09. Jul. 2022
Viertes Testspiel, erste Pleite. Bundesligist WSG Tirol muss in der laufenden Vorbereitung die erste Niederlage verkraften. Der VfL Wolfsburg war beim 1:7 gleich mehrere Nummern zu groß.
Es hätte das Highlight der Vorbereitung werden sollen. Der absolute Kracher. Eines jener Spiele, bei denen die Spieler der WSG schon im Vorfeld wissen, wofür sie die Wochen zuvor schwitzen – danach sowieso. Kein Spiel wie jedes andere, vielmehr ein Erlebnis. Am Ende stand eine empfindliche 1:7-Klatsche, die nun aufgearbeitet und verdaut werden muss. Aber alles der Reihe nach.
Tolle Kulisse
Mit dem VfL Wolfsburg schickte sich der Zwölftplatzierte der letztjährigen deutschen
Bundesliga zum Abschluss des WSG-Sommerfestes an, sich auf Organisation der
SLFC GmbH hin vor 1600 Fans im Gernot-Langes-Stadion mit dem Siebtplatzierten
der ADMIRAL Bundesliga zu messen. Zwei Wochen vor dem Meisterschaftsstart in
Österreich, drei vor jenem in Deutschland. Dementsprechend motiviert zeigten
sich beide Mannschaften.
Die WSG in schmucker neuer Dress, Wolfsburg mit der ersten Chance. Luca Waldschmidt
benötigte gerade mal 89 Sekunden, um alleine vor WSG-Schlussmann Ferdinand
Oswald aufzutauchen. Der 31-Jährige war aber zur Stelle. Die zweite Möglichkeit
von Waldschmidt, zwei verletzungsbedingte Auswechslungen und einen Aussetzer
von Felix Bacher später, nutzte er allerdings. Ein unnötiges Gegentor. Und das
zweite folgte am Fuß - abermals nach einem Patzer des zuletzt so verlässlichen Verteidigers.
Beim Versuch den Ball wegzuschlagen, rasierte Bacher nur die Kugel. Maximilian
Philipp (16.) bedankte sich.
Prica mit dem Ehrentreffer
Die WSG aber nur kurz geschockt. In Minute 20 klopfte Denis Tomic zum ersten
Mal gefährlich am Kasten von Koen Casteels an, sechs Minuten später war der Belgier
im Tor der Wolfsburger geschlagen. Tim Prica (26) verwertete ein Zuspiel von
Kofi Schulz. Casteels war ebenso ohne Chance, wie weitere sechs Minuten später
Oswald auf der gegenüberliegenden Seite. Waldschmidt (32.) stellte nach
herrlichem Doppelpass mit Max Kruse den Zweitorevorsprung wieder her. Damit
ging’s in die Pause.
Und nach dem Seitenwechsel auf Seiten der Wolfsburger runderneuert weiter. Bis
auf Maximilian Arnold tauschte Niko Kovac seine ganze Startelf aus. Thomas
Silberberger nahm vorerst nur einen Wechsel vor: Alexander Ranacher ersetzte Unglücksrabe
Felix Bacher.
Auch der zweite Anzug der Wölfe passt
Die erste Möglichkeit hatte so wie in Hälfte eins wieder der VfL. Jonas Wind
(48.) scheiterte aber am Reaktionsvermögen von Oswald. Die zweite Chance in
Halbzeit zwei hatte die WSG. Prica (53.) tankte sich über links durch, sein Abschluss
verfehlte das Tor aber knapp.
Elvis Rexhbecaj (60.) machte es nach rund einer Stunde Spielzeit besser. Gegen
seinen Kracher aus kurzer Distanz war Oswald machtlos. Und als Wind in Minute
72, so wie in Halbzeit eins Waldschmidt, ebenfalls seine zweite Chance zum
ersten Tor nutzte und Renato Steffen (75. und 79.) kurz darauf doppelt
nachlegte, war das, was sich als Unterschied im Kaderwert der beiden
Mannschaften ablesen lässt, auch annähernd im Ergebnis sichtbar. Die Wölfe mit
einem auf transfermarkt.at notierten Wert
von 238 Millionen Euro, die WSG mit sieben Millionen.
Drei Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit pfiff das
Schiedsrichtergespann die Partie ab. Ein Schuss vor den Bug, der vielleicht zur
rechten Zeit erfolgte. Aufstehen, Krone richten, weiter geht’s. Am kommenden
Dienstag (19 Uhr) in Wörgl. Der letzte Test bevor es in Neusiedl am See mit dem
Cup ernst wird.
WSG Tirol – VfL Wolfsburg 1:7 (1:3)
9. Juli 2022 | Gernot Langes Stadion| Vorbereitung
Tore: Prica (26.); Waldschmidt (14./32.), Philipp (16.),
Rexhbecaj (60.), Wind (72.), Steffen (75./79.)
Die WSG
spielte:
Oswald; Bacher (46. Ranacher), Behounek, Stumberger, Schulz; Rogelj, Ogrinec, Blume (Üstündag), Skrbo (14. Naschberger); Rinaldi (56. Müller), Prica (61. Tomic).
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Man hat heute gesehen, was passiert, wenn wir gegen einen
vorjährigen Championsleague-Teilnehmer nicht bereit sind, alles zu geben. Dann
geht es in diese Richtung. Es war heute eine extrem enttäuschende Leistung von
uns – von Anfang bis zum Schluss. Wir sind regelrecht vorgeführt worden. Dass
Wolfsburg besser ist, damit hab‘ ich kein Problem. Aber die Art und Weise, wie
die Niederlage zustande gekommen ist, erinnert mich stark an das 0:6 gegen den
LASK.“
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