01. Apr. 2023
Die WSG Tirol verliert in der 23. Runde zur ADMIRAL Bundesliga zum Start der Qualifikationsgruppe gegen CASHPOINT SCR Altach auswärts mit 0:1. Die Tiroler dominieren das Spiel, die Vorarlberger treffen.
Die Ausgangslage vor dem Start der Qualifikationsgruppe war spannend wie selten zuvor. In der Tabelle lagen sechs Mannschaften auf Tuchfüllung, nur durch sechs Punkte getrennt, zehn Spieltage vor Schluss - mit der WSG Tirol (14 Punkte) ganz oben und CASHPOINT SCR Altach (8) ganz unten. Mit einem Sieg hätte sich der Tabellenführer also ein komfortables Neun-Punkte-Polster auf das Schlusslicht erspielen können, mit einer Niederlage würde der Vorsprung auf unbequeme drei Zähler schmelzen. Klar, dass der Cheftrainer der Tiroler, Thomas Silberberger vor dem Spiel zwar betonte, auf Sieg spielen zu wollen, im Fall des Falles aber auch mit einem Punkt leben zu können. Zumal die Personalsituation eine war, die auf der Tiroler Kommandobrücke zwar nicht thematisiert wurde, dennoch Sorgenfalten bereitete. Silberberger musste beim Quali-Auftakt im Ländle nämlich gleich auf vier Mannschaftsstützen mit Stammelfqualität (Bror Blume, Sandi Ogrinec, Osarenren Okungbowa, Stefan Skrbo) verzichten.
Für Blume kam so wie zuletzt Julius Ertlthaler zum Zug, für Ogrinec Johannes Naschberger. Ganz vorne vertraute der Cheftrainer der WSG auf Žan Rogelj und Thomas Sabitzer.
Starke erste Halbzeit
Für die erste Gefahr sorgte allerdings Altach. Nach einem schnellen Angriff über Csaba Bukta und Johannes Tartarotti tauchte der Ball plötzlich im Strafraum vor Manuel Thurnwald auf, der das Spielgerät aber völlig verfehlte. Gerade Mal 46 Sekunden waren da gespielt. Ein fulminanter Auftakt, der 13 Minuten später auf der gegenüberliegenden Seite fulminant weiterging. Raffael Behounek (14.) zeichnete für die erste Möglichkeit der Tiroler verantwortlich. Der 25-jährige Abwehrchef köpfte einen Eckball von Lukas Sulzbacher zwar gefährlich auf das Tor von Tino Casali, der Vorarlberger Schlussmann konnte aber parieren. Der Startschuss für eine Tiroler Offensive. Nur drei Minuten später die nächste Möglichkeit für die WSG. Ein Abschluss von Sabitzer (17.) wurde im letzten Augenblick geblockt. Und abermals nur drei Minuten später hatte auch Rogelj seinen Auftritt. Der 23-jährige Slowene, von Sabitzer hervorragend in Szene gesetzt, scheiterte mit seinem Schuss ebenfalls an Casali. Die WSG spätestens jetzt aber voll im Spiel. Nach 25 Spielminuten spuckte die Statistik knapp 66 Prozent Ballbesitz für die Tiroler aus, 7:1 Schussversuche und 4:0 Eckbälle. Nur auf der Anzeigetafel in der CASHPOINT Arena stand’s weiter 0:0.
Und in dieser Tonart ging’s bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Christopher Jäger weiter. Mit hervorragend aufgelegten Tirolern, aber ohne Torjubel. Mit einem Torschussüberhang von 12:1 für Sabitzer & Co. und fast 70 Prozent Ballbesitz ging’s torlos in die Kabine.
15 Minuten reichen Altach
Und in Halbzeit zwei, so wie zu Beginn von Hälfte eins, mit gefährlichen 15 Minuten der Vorarlberger weiter. Tartarotti durfte sich als Erster gleich zweimal versuchen. Sein erster Abschluss (49.) fiel in die Kategorie ‚harmlos‘, sein zweiter (50.) in jene, wo ‚brandgefährlich‘ draufsteht. Der Schuss strich haarscharf am Kasten von Ferdinand Oswald vorbei. Nur sechs Minuten später die nächste Möglichkeit, abermals von Altach. Thurnwald (56.) setzte einen Kopfball an die Querlatte. Die Tiroler, die in Durchgang eins förmlich nach Belieben das Spiel diktierten, nun plötzlich im Glück. Wie auch in Minute 59, als sich Noah Bischof im Eiltempo über Links durchtankte und erst eins gegen eins an Oswald scheiterte. Wenige Sekunden später hatte der 32-jährige Tiroler Schlussmann gegen den 20-Jährigen dann aber doch das Nachsehen. Der Youngster drückte das Spielgerät nach einem einstudierten Eckball unhaltbar für Oswald zur Altacher Führung in die Maschen. Das dritte Saisontor des österreichischen U21-Teamspielers.
Anschließend herrschte in der Wechselzone Hochbetrieb. Bei den Tirolern kam zuerst 6-Tore-Mann Tim Prica für Naschberger, dann Neo-U21-Teamspieler Justin Forst für Sabitzer, bei Altach zuerst Mike Bähre für Tartarotti, dann 2,5-Mio.-Mann Marko Lazetic für Bischof. Und der 19-jährige Serbe war es auch, der nur vier Minuten nach seiner Einwechslung nach einem Konter die Vorentscheidung am Fuß hatte. Der Abschluss der Milan-Leihgabe (78.) ging allerdings weit über das Tor.
Aufstehen, Krone richten, weiter geht's!
Praktisch im Gegenzug die Ausgleichschance für die WSG. Prica tankte sich links durch, Rogelj (79.) setzte die schöne Vorlage des Schweden ins Außennetz. Weil auch Forst (87.) bei der letzten Chance der Tiroler das gegnerische Tornetz nur von außen bauschen ließ, blieb es nach 94 Spielminuten beim eher schmeichelhaften Sieg für Altach. 66 Prozent Ballbesitz für die WSG Tirol. 9:2 Eckbälle. 17:9 Torschüsse. Endstand 0:1.
Eine bittere Niederlage, die für noch mehr Spannung in der Qualifikationsgruppe sorgt. Die Silberberger-Elf liegt nun mit zwei Punkten Rückstand auf den neuen Tabellenführer aus Lustenau auf Platz zwei, Altach mit zwei Punkten Vorsprung auf das neue Schlusslicht aus Ried auf Platz vier.
Aufstehen, Krone richten, weiter geht’s – schon am kommenden Freitag (19:30 Uhr) mit dem ersten Heimspiel gegen den Tabellendritten WAC am Tivoli.
CASHPOINT SCR Altach – WSG Tirol 1:0 (0:0)
1. April 2023 | CASHPOINT Arena | Schiedsrichter Christopher JÄGER
Tor: Bischof (59.)
CASHPOINT SCR Altach spielte:
Tino CASALI; Nosa Iyobosa EDOKPOLOR, Lukas GUGGANIG, Felix STRAUSS; David HEROLD, Lukas JÄGER, Johannes TARTAROTTI (63. Mike BÄHRE), Sebastian AIGNER (84. Stefan HAUDUM), Manuel THURNWALD (84. Amir ABDIJANOVIC); Csaba BUKTA (46. Jan JURCEC), Noah BISCHOF (74. Marko LAZETIC).
WSG Tirol spielte:
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ; Felix BACHER, Raffael BEHOUNEK, Alexander RANACHER (82. Lautaro RINALDI); Julius ERTLTHALER (82. Cem ÜSTÜNDAG), Johannes NASCHBERGER (61. Tim PRICA), Valentino MÜLLER, Lukas SULZBACHER; Žan ROGELJ), Thomas SABITZER (71. Justin FORST).
Stimme zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Mit der Statistik in der ersten Halbzeit ist jeder österreichische Bundesligist in Führung, wir nicht. Da haben wir gut gespielt, die eine oder andere hochkarätige Torchance aber leider ausgelassen. In der zweiten Halbzeit genügt dann ein Ball, der Lattenkopfball von Bischof, um uns außer Tritt zu bringen. Wir geraten dann nach einer relativ billigen Eckballvariante in Rückstand. Wir haben dann zwar alles probiert, phasenweise mit vier Stürmern gespielt – aber die Durchschlagskraft ist dann nicht mehr vorhanden gewesen. So hat es Altach souverän heimgespielt, weil in der zweiten Halbzeit haben wir bis auf die zwei Chancen von Rogelj und Forst keinen Torschuss gehabt. Jetzt haben wir das ganze wieder scharf gemacht. Selber schuld.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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