24. Jul. 2022

Ein unglücklicher Nuller zum Auftakt

Pech! Die WSG Tirol verliert zum Auftakt der ADMIRAL Bundesliga bei Aufsteiger Austria Lustenau Punkte und Stefan Skrbo. Der 21-Jährige musste in der Nachspielzeit mit Verdacht auf Knöchelbruch vom Feld.

Vor dem Erstrundenspiel zur ADMIRAL Bundesliga zwischen dem SC Austria Lustenau und der WSG Tirol wurde von der schreibenden Presse viel in der Statistik-Kiste gekramt. Es wurde darüber berichtet, dass der Saisonauftakt das 100. Bundesligaspiel von Silberberger & Co. ist. Und darüber, dass für die WSG in all‘ ihren Partien gegen den jeweiligen Aufsteiger bislang nie was zu holen war. Darüber, dass die Tiroler im Vorjahr neun Spieltage lang warten mussten, ehe man den ersten Sieg feierte. Und auch darüber, dass Austria Lustenau mit 22 Jahren zuletzt eine halbe Ewigkeit lang eine Liga tiefer kickte – und deshalb die ganze Region vom Fußballvirus ergriffen ist. 4600 Fans durften ins ausverkaufte Reichshofstadion.


Ein Neuer in der Startelf

Zahlen, Daten & Fakten, denen WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger vor dem Ligaauftakt weit weniger Aufmerksamkeit schenkte, als seiner Aufgabe, die passende Startelf für einen erfolgreichen Start in die Saison zu finden. Eine Startelf, die mit blauen Dressen spielte, in Memoriam Gernot Langes. Mit bewährter Defensive und eingespieltem Mittelfeld. Und mit nur einem der fünf Neuzugänge von Beginn an am Feld. Lautaro Rinaldi feierte an der Seite von Tim Prica seine Premiere in der österreichischen Bundesliga.
Der schwedische Sturmpartner des Argentiniers war es dann auch, der mit einer direkten Ecke, die an den Pfosten klatschte, schon in Minute fünf für Gefahr vor dem Lustenauer Tor sorgte und nur drei Minuten danach die nächste große Möglichkeit am Fuß hatte. Sein zweiter Abschluss war allerdings ebenso wenig von Erfolg gekrönt. Im Gegensatz zu jenem, den Anthony Schmid (11.) nach Stangplass von Bryan Texeira vorfand: Sprint, Pass, drin war das Ding. Schnörkellos. Die zweite Möglichkeit von Schmid im Spiel, sein erster Bundesligatreffer. Der Aufsteiger in Führung.

3-5-2 statt 4-4-2

Möglichkeiten von Sandi Orginec (18.) und Rinaldi (28.) folgten, ehe der Tiroler Cheftrainer sein System von Vierer- auf Dreierkette korrigierte und abermals Prica (31.) mit der bis dahin größten Torchance nach Zuspiel von Ogrinec im Fünfmeterraum am Versuch, den Ausgleichstreffer zu erzielen, scheiterte. Wie fünf Minuten später auch Raffael Behounek nach einem der sieben Eckbälle in Hälfte eins für die WSG, bei nur einem für Lustenau. Der Kopfball des freistehenden Abwehrchefs wurde von Hakim Guenouche vor der Linie geklärt. Die Tiroler mit Chancen und Pech. Auch beim Abschluss von Ogrinec (43.) kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit, der nach Vorlage von Žan Rogelj aus zehn Metern Entfernung das Ziel verfehlte. Mit einer glücklichen 1:0-Führung für den Aufsteiger ging’s in die Halbzeit.

WSG drückt, Lustenau trifft

Und mit der ersten Chance für die WSG unmittelbar nach Wiederanpfiff durch Prica (47.) weiter. Der Abschluss des 20-Jährigen tanzte allerdings nur die Torlinie entlang. Lustenau ‚konterte‘. Schmid (48.) setzte sich im Laufduell gegen Behounek durch, scheiterte aber an Oswald.
Nur wenige Spielzüge später die nächste Torchance für die WSG. Prica (56.) zirkelte den Ball aus elf Metern um Zentimeter am Kasten vorbei. Die WSG drückte nun, aber Lustenau traf – zum zweiten Mal an diesem Nachmittag. Kurios obendrein. Denn ein misslungenes Zuspiel von Dos Santos Anderson (59.) landete über Valentino Müller an der überraschten Tiroler Defensive vorbei wieder beim Brasilianer, der Oswald umkurvte und ins leere Tor traf. Bitter. Vergebene Möglichkeiten von Bror Blume (79.) und Johannes Naschberger (81.) folgten, ehe Denis Tomic von Hakim Guenouche im Strafraum gelegt wurde und Prica den verhängten Strafstoß zum längst fälligen Anschlusstreffer verwandelte.

Skrbo schwer verletzt

Mit ein wenig Glück hätten Stefan Skrbo oder Prica bei ihrer Doppelchance in Minute 92 sogar noch den Ausgleich erzielen können. Weil die WSG und Glück an diesem Nachmittag aber nicht zusammenpassten, blieb es zum 100er-Jubiläum der WSG trotz 19:9 Torschüssen, fast 60 Prozent Ballbesitz und 11:2 Ecken beim ersten Lustenauer Bundesligasieg seit 22 Jahren. Dass sich Aktivposten Skrbo mit der letzten Aktion im Spiel auch noch schwer am linken Bein verletzte, passte ins unglückliche Bild wie die Faust aufs Auge.    
Am kommenden Sonntag (17 Uhr) geht’s für die Tiroler um 17 Uhr im Tivoli gegen den TSV Hartberg weiter. Die Oststeirer feierten zum Start der Liga einen Sieg gegen Altach. Das TIROLER Familienfest startet bereits um 15:30 Uhr.
 

SC Austria Lustenau - WSG Tirol 2:1 (1:0)

24. Juli 2022 | Reichshofstadion | Schiedsrichter Alexander HARKAM 

Tore: Schmid (11.), Anderson (59.); Prica (87.)

 

Der SC Austria Lustenau spielte:

Domenik SCHIERL; Hakim GUENOUCHE, Jean HUGONET, Matthias MAAK, Dos Santos Gomes ANDERSON (76. Fabian GMEINER); Cem TÜRKMEN, Pius GRABHER, Bryan Silva TEIXEIRA, Stefano SURDANOVIC (90. Tobias BERGER), Michael CHEUKOUA (90. Torben RHEIN); Anthony SCHMID (73. Jan STEFANON)

Die WSG Tirol spielte:

Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Raffael BEHOUNEK, Dominik STUMBERGER, Felix BACHER (71. Alexander RANACHER); Sandi OGRINEC (80. Johannes NASCHBERGER), Valentino MÜLLER (61. Justin FORST), Bror Blume, Žan ROGELJ (80. Denis TOMIC); Lautaro RINALDI (71. Stefan SKRBO), Tim PRICA 

 

Stimme zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „So etwas gibt’s nur bei uns. Vorne bringen wir die Bälle nicht rein, hinten lassen wir leichtfertig Gegentore zu. Unser Defensivverhalten war phasenweise unterirdisch. Die Situation vor dem 0:1 wäre extrem leicht zu verteidigen gewesen. Das ärgert mich. Aber auch die Tatsache, dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0 führen hätten müssen. Ich war auch nach dem 0:2 noch davon überzeugt, dass wir das Spiel drehen können. Aber mit dieser Chancenverwertung dreht man gar nichts. Ich finde es auch zu einfach, das nur mit Pech zu erklären. Um es Pech nennen zu können, passiert es zu oft. Pech ist das, was Stefan (Anm.: Skrbo) passiert ist. Der Junge hat extremes Potential, viel Wind ins Spiel gebracht und eine Topchance vorgefunden. Tut mir unheimlich weh für ihn und uns. Ich befürchte, dass der Herbst für ihn gelaufen ist.“


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