05. Nov. 2020
Die WSG Tirol trifft am kommenden Samstag (17 Uhr, live auf Sky) in der NV Arena auf den SKN St. Pölten. Nach der Nullnummer in Salzburg sollen gegen die Niederösterreicher nun Punkte her. Leicht wird’s nicht.
Das grenzenlose Selbstvertrauen, das die Truppe von
Trainer Robert Ibertsberger an Tagen wie diesen ausstrahlt, ist weit über die
Stadtgrenzen St. Pöltens hinaus spürbar. Die Extraportion Testosteron, die man
dort produziert, rund ums Stadion riechbar. Die breite Brust, die Riegler &
Co. stolz vor sich hertragen, sogar bis nach Wattens sichtbar. Und der Grad an
Zuversicht von einer Dimension, die selbst für einen Traditionsverein, wie der
SKN St. Pölten einer ist, Neuland bedeutet. Der Blick auf die Tabelle verrät
warum.
Viertplatzierter gegen Neuntplatzierten, lautet jene Paarung zur siebten Runde
in der Tipico Bundesliga, die am kommenden Samstag in der NV Arena am Spielplan
steht. Ein Duell, das vor dem Saisonstart noch eines war, das auf Tuchfühlung erwartet
wurde. Kopf an Kopf. Sechs Partien später trennen die beiden Rivalen fünf
Zähler. Nach Spielen gerechnet: knappe zwei Siege. In Selbstvertrauen umgemünzt:
eine kleine Welt. Während sich die WSG in ihren beiden letzten Spielen (Hartberg
und Salzburg) trotz zum Teil hervorragender Leistung mit nur einem Punkt abspeisen
lassen musste, dribbelten sich die Wölfe, wie das Team aus Niederösterreichs
Hauptstadt ebenso liebe- wie ehrfurchtsvoll von Fans und Medien genannt wird, mit
drei Siegen (Admira, WAC, Ried), einem Remis (Sturm) und nur zwei Pleiten (LASK
und Rapid) in die Top 4 der Liga. Beeindruckend. Vor allem die Art und Weise, wie
der Erfolg zustande kam. Prognostizierte Mitkonkurrenten wurden nicht nur besiegt,
sondern regelrecht zerlegt. Mit Haut und Haar verspeist. In Runde 2 die Admira
(5:0), in Runde 6 der SV Ried (4:0). In den bisherigen sechs Saisonspielen biss
Ibertsbergers Rudel insgesamt 14 Mal zu. Beim Blick auf die Ligatabelle wird
schnell klar: gefährlicher als in St. Pölten ist es aktuell nur in Salzburg und
in Hütteldorf. Die WSG ist also gewarnt. Wenngleich die Warnung eine ist, die
es eigentlich nicht bräuchte. Man weiß um die Stärken, erklärt WSG-Coach Thommy
Silberberger. Man kenne jene von St. Pölten, aber auch jene, die das eigene
Team hat. Denn den Ergebnissen zum Trotz brachte die WSG zuletzt einiges auf
den Platz, auf das sich nun aufbauen lässt. Nur das Zählbare, das fehlte. Das wiederum
soll nun gegen den SKN St. Pölten nachgeholt werden. Mit allen Mann an Bord und
zugespitzter Taktik will Silberberger den Wölfen deshalb den Zahn ziehen. Bis auf
die zwei Langzeitverletzten Ignacio Jáuregui und Felix Kerber kann der WSG-Coach dabei
auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.
WSG-Coach Thomas Silberberger auf die Frage, …
… ob was bzw. was genau von der Salzburg-Partie mitgenommen werden kann:
„Grundsätzlich sind es zwei verschiedene Spiele, schwer miteinander zu vergleichen. In Salzburg spielten wir bis zur 60. Minute hervorragend, lagen dann aber plötzlich 0:3 zurück, weil die individuelle Qualität in den entscheidenden Momenten bei Red Bull einfach höher ist. Aber es war ein solider Auftritt. Gegen Hartberg vergaben wir eine Fülle an Torchancen, in Salzburg spielten wir einige Szenen nicht sauber zu Ende. An diesem Hebel setzten wir in dieser Woche an: Abschluss, Abschluss, Abschluss. Jetzt hoffe ich, dass der Knoten platzt.“
… ob auch gegen die Wölfe wieder versucht wird, dem Spiel den eigenen
Stempel aufzudrücken:
„Wir wollen dort ansetzen, wo wir in Salzburg aufgehört haben. Das Spiel von hinten heraus stabil aufbauen und dann, wenn wir zwischen die Linien kommen, bessere Lösungen finden, als zuletzt. Das Spiel von St. Pölten wird uns die Möglichkeit dazu bieten.“
… welche Taktik er sich vom Gegner erwartet – und wie er darauf
reagieren kann:
„St. Pölten ist vollgepumpt mit Selbstvertrauen, sehr aggressiv gegen den Ball. Ich gehe davon aus, dass sie versuchen werden, hoch zu pressen. Dadurch bieten sie uns aber auch einiges an. Man konnte zuletzt sehen, dass sie, wenn sie auf einen aggressiven Gegner wie den LASK treffen, schwer in die Gänge kommen. Da fassten sie mit dem 4:0 eine richtige Klatsche aus. St. Pölten muss mit den eigenen Mitteln bekämpft werden: hohe Aggressivität gegen den Ball, schnellstmögliches Spiel mit dem Ball und schnellstmögliches Umschaltspiel. Ich glaube, dass das eine spannende Geschichte wird. Auch die Partie gegen Ried war nicht so klar, wie es das Resultat vermuten lässt. Ried hatte mehr Torschüsse als St. Pölten, war aber zu umständlich. Das müssen wir besser machen.“
… ob die Toptorjäger, Dor Hugi (5 Tore) und Alexander Schmidt (4 Tore), eine
Sonderbewachung erhalten:
„Nein! Wir wissen, was sie am Platz machen. Das ist sehr schwer zu verteidigen. Beide sind Topstürmer. Schmidt war im Sommer ein absoluter Wunschspieler von mir, hat sich dann aber für St. Pölten entschieden.“
… was er sich aussuchen würde, wenn er aussuchen könnte - abermals in Schönheit
sterben oder einen dreckigen Sieg:
„Da ist mir der dreckige Sieg um Hausecken lieber. Zwei Tage nach dem Spiel fragt kein Mensch mehr, wie das Spiel war. Das Ergebnis aber bleibt. Fußball ist ein Ergebnissport. Am liebsten wäre mir aber, wenn wir gut spielen und gewinnen.“
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