13. Apr. 2023

Mit der Leichtigkeit des Seins nach Ried

Die WSG Tirol trifft am Freitag (19:30 Uhr) in der 25. Runde zur ADMIRAL Bundesliga auf die SV Guntamatic Ried. Die Oberösterreicher stehen nach zwei Pleiten in der Qualifikationsgruppe mit dem Rücken zur Wand.

Angeschlagene Boxer sind gefährlich, sagt man. Stimmt der Spruch, muss die WSG Tirol am kommenden Freitag beim Gastspiel in der josko-Arena höllisch aufpassen. Zumal die SV Guntamatic Ried nach zwei Niederlagen zum Auftakt der Qualifikationsgruppe definitiv angeschlagen ist. Wahrscheinlich sogar leicht angezählt. Als Tabellenschlusslicht. Mit nur neun Zählern am Konto trotz Punkteteilung bereits acht hinter der WSG, die nach dem 4:0-Erfolg über den WAC zudem die Leichtigkeit des Seins verspürt. Als Mannschaft der Stunde. Als Gruppenzweiter.   

Wenngleich jedem bei den Tirolern klar ist, dass die Tabellensituation eine ist, die eine Momentaufnahme darstellt. Und die SV Ried eine Mannschaft ist, in der mehr Qualität steckt, als es diese Momentaufnahme belegen kann.  

Der souveräne Sieg zuletzt gegen den WAC hat der Elf von Cheftrainer Thomas Silberberger aber gutgetan - psychisch und punktemäßig. Der Kantersieg wäre allerdings nur die Hälfte wert, wenn man im Innviertel nicht gleich nachlegen kann. Ein Punktgewinn bei den Oberösterreichern ist deshalb das angestrebte Ziel, der zweite Dreier in Folge der logische Wunsch, zumal dann der angestrebte Klassenerhalt plötzlich in greifbare Nähe rücken würde – mit elf Punkten Vorsprung, sieben Runden vor Ende der Meisterschaft. 

Mit einer Niederlage im Innviertel hingegen würde das Sicherheitspolster auf überschaubare fünf Punkte schmelzen. Willkommen im Zeitalter der Dreipunkteregel. Wenngleich in und rund um Wattens keiner auch nur im Ansatz an die erste Niederlage im heurigen Spieljahr gegen die Innviertler denkt. Auch nicht bei ADMIRAL. Der Ligasponsor glaubt an ein X, sieht die WSG aber laut Wettquote leicht im Vorteil – trotz des Ausfalls der beiden Spielmacher Sandi Ogrinec und Bror Blume. Dafür ist Kapitän Ferdinand Oswald wieder mit von der Partie. Ob in der Startelf oder auf der Bank wird sich noch weisen. 

Das Spiel zur 25. Runde der ADMIRAL Bundesliga wird am Freitag (19:30 Uhr) in der josko Arena angepfiffen.            


SV Guntamatic Ried - WSG Tirol

Freitag, 14.  April 2023  | 19:30 Uhr | josko Arena | live auf Sky


WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf die Frage, …

… ob die Tatsache, dass Ried als Tabellenschlusslicht leicht angeschlagen ist, die Aufgabe für die WSG einfacher oder schwerer macht: 
„Unabhängig von der Tabellensituation ist es in Ried traditionell schwer – auch wenn wir die letzten zwei Spiele im Innviertel gewonnen haben. Allerdings mehr mit Murks als mit Spiel. Ried ist extrem schwer zu bespielen und der Boden dort extrem schwer. Wenn sie alles reinwerfen, ist sofort das Publikum mit von der Partie. Natürlich sind sie verunsichert. Unsere Aufgabe ist es, dass wir diese Verunsicherung nutzen. Aber eins ist klar: Ried wird das Spiel gegen uns als Pflichtsieg bezeichnen. Ich deklariere es als verlieren verboten.“ 

… ob er in der abgelaufenen Trainingswoche mehr damit zu tun hatte, die Mannschaft nach dem 4:0 über den WAC wieder zu erden oder sie auf Ried zu fokussieren: „Zum Abheben hatten wir keinen Grund. Es war natürlich diese Woche spürbar, dass vieles leichter geht, weil die Spieler viel mehr Selbstvertrauen haben. Aber das Segel aus dem Wind musste ich meiner Mannschaft nicht nehmen – zum überheblich sein fehlen uns die Typen.“

… ob Felix Bacher auch gegen Ried als Kapitän auflaufen wird: „Wenn Ferdl (Anm.: Oswald) spielt, ist Ferdl Kapitän. Wenn Ferdl nicht spielt, ist Felix Kapitän. Ob Ferdl spielt wird sich heute nach Rücksprache mit ihm und dem Trainerteam entscheiden. Fit ist er.“

… ob man das Spiel in Ried über die Physis gewinnt: „Ganz klar. So eine erste Hälfte wie letzte Woche in Hartberg werden sie nicht mehr liefern. Davor, zum Beispiel im Cup, haben sie eigentlich sehr gut gespielt – vor allem daheim. Sehr aggressiv. Und immer gefährlich bei Standardsituationen, auch wenn mit Nutz (Anm.: Stefan) ein wichtiger Faktor fehlen wird. Aber die Quote spricht für sich. Sie haben acht der 17 Saisontore aus Standardsituationen erzielt – das sind fast 50 Prozent. Wir wissen was da auf uns zukommt. Da heißt es fokussiert bleiben, so wie vergangene Woche. Da waren wir bei Standards sehr gut – defensiv haben wir nichts zugelassen und offensiv zwei Tore erzielt.“

… welchen Schritt man in Ried machen kann: „In der Qualirunde ist jedes Spiel richtungsweisend. Wenn wir verlieren, sind wir wieder hinten dabei. Wenn wir Unentschieden spielen, ist es okay. Und wenn wir gewinnen, ist es richtungsweisend in die andere Richtung.“ 

 

Felix Bacher auf die Frage, …

… wie breit seine Brust nach seinem Bundesliga-Premierentreffer beim 4:0 über den WAC ist: „Gleich breit wie davor. Natürlich hab‘ ich mich darüber gefreut. Aber es hat sich nichts geändert. Es ist nur schön, der Mannschaft helfen zu können.“

… ob für ihn als spielstarken Innenverteidiger in Ried eine gewisse Trockenheit gefragt ist:  „Ich denke, dass es in der ersten Viertelstunde vor allem darum geht, dass wir sie gut überstehen. Danach können wir uns ums Spiel kümmern.“


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