26. Aug. 2022

Silberberger will zum 100er einen 3er

Die WSG Tirol trifft in der 6. Runde zur ADMIRAL Bundesliga im Tivoli auf den RZ Pellets WAC. Der Schlagtausch mit dem Tabellenschlusslicht ist das 100. Bundesligaspiel von WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger.

Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, was sich WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger für sein 100. Bundesligaspiel als Cheftrainer der WSG Tirol wünscht. Man braucht auch kein Orakel. Man muss den 49-Jährigen nur fragen: „Ich erwarte mir einen Heimsieg.“ Der Tiroler Langzeittrainer weiß aber, was ihn am kommenden Sonntag mit dem RZ Pellets WAC im Tivoli erwartet. Ein angeschlagener Gegner, der nach der Pleiten-, Pech- und Pannenserie zum Auftakt der Meisterschaft in dieser Woche auch in der Qualifikation zur Conference-League-Gruppenphase gegen Molde nach einem verheißungsvollen 1:0-Auswärtssieg letztlich mit 0:4 im Wörtherseestadion eiskalt baden ging. Also ein Gegner, der Zählbares derzeit so dringend braucht, wie der Hungernde einen Bissen Brot. Oder der Durstige den Tropfen Wasser. 

Fehlstart

Die Kärntner sind mit zwei Unentschieden ins Spieljahr gestartet, ehe drei Niederlagen in Serie für Unruhe sorgten, darunter ein 1:5 zuhause gegen den LASK. Am bislang letzten Spieltag zog die Elf von Robin Dutt, die nicht nur personell, sondern auch finanziell zu den Top6 der Liga zu zählen ist, auch im Kellerduell mit Austria Wien den kürzeren. Der Fehlstart war damit perfekt, das Aus in Europa das Tüpfelchen auf dem i. Man darf gespannt sein, ob die Stellung der Kärntner, mit dem Rücken zur Wand, zum Vor- oder Nachteil für die WSG Tirol wird. 
Das Spiel zur 6. Runde der ADMIRAL Bundesliga wird am kommenden Sonntag (17 Uhr) im Tivoli angepfiffen. Frauen haben freien Eintritt, Kinder bis 14 Jahre ebenso. Familien wird ab 15 Uhr 30 im Rahmen des TIROLER Familienfests wieder ein unterhaltsames Rahmenprogramm geboten. 

 

WSG Tirol – RZ Pellets WAC

Sonntag, 28. August 2022 | 17:00 Uhr | Tivoli | live auf Sky

 

Zahlen, die man kennen muss, um am Ball zu sein:

-   22.  In Bundesligaduellen zwischen der WSG Tirol und dem WAC sind Tore fast garantiert. Die Tiroler trafen gegen die Kärntner bislang 22 mal, 13 mal davon in Heimspielen – öfter als gegen jedes andere Team der Liga. 
-   3.  Die WSG Tirol ist in der ADMIRAL Bundesliga in Heimspielen gegen den WAC noch ungeschlagen. Drei der vier Spiele konnte die Silberberger-Elf für sich entscheiden, eines endete Unentschieden. 
-   2.  Die WSG Tirol konnte heuer bereits zwei Bundesligaspiele nach 0:1-Rücstand noch für sich entscheiden. Bestwert in der Liga. Zwei Siege nach fünf Runden ist für die Tiroler auch Bundesligaklubrekord. 
-   100.  Die 6. Runde zur ADMIRAL Bundesliga gegen den WAC ist das 100. Bundesligaspiel von WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger. 



WSG-Coach Thomas Silberberger auf die Frage, …

…was er sich bei seinem 100. Spiel als Bundesligatrainer von seiner Mannschaft erwartet:  „Ich erwarte mir einen Heimsieg. Wir sind darauf eingestellt. Gegen den WAC haben wir im Tivoli immer gut ausgeschaut. Es wird sicher wieder ein extrem lässiges Match und ich hoffe, dass wir unsere Qualitäten einbringen können. Wenngleich der WAC zwar angeschlagen ist, aber extrem gefährlich – sie haben ja den Anspruch Top5 oder Top6 in Österreich zu sein. Wir wollen jetzt aber die Gunst der Stunde nutzen und einen Heimsieg einfahren. Zehn Punkte nach sechs Runden hat es bei der WSG noch nie gegeben. Dann könnten wir schon von einem sehr guten Saisonstart sprechen.“  
… ob sich die Spielanlage des WAC, die der WSG bislang fast immer entgegenkam, in diesem Spieljahr verändert hat: 
„Sie haben gestern gegen Molde zum ersten Mal wieder mit Viererkette gespielt. Sie haben in dieser Saison in den acht Pflichtspielen komplett geswitched. Davor haben sie mit Fünferkette agiert, gestern sind sie retour zur Viererkette. Mal schauen, was sie am Sonntag machen. Wir sind für beide Systeme gewappnet.“  
… ob er glaubt, dass der Europacup mit dem negativen Ergebnis und der langen Anreise Spuren bei den Kärntnern hinterlässt:
 „Da sind viele Faktoren. In den letzten Wochen haben sie nur englische Runden gehabt, mit zwei schweren Reisen nach Malta und Norwegen. Das sitzt alles irgendwie im Körper drin. Dann kommt gestern das 0:4 dazu. Der Gegner ist angeschlagen und Tabellenletzter der Bundesliga, aber nichtsdestotrotz ist das keine klare Einserbank. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um zum wiederholten Male zuhause gegen den WAC voll anzuschreiben.“ 
… ob die defensive Anfälligkeit der Kärntner zum Schlüssel des Erfolgs werden kann: 
„Definitiv. Wir haben vorne mit Rogelj, Prelec und Prica extreme Schnelligkeit, sozusagen drei Windhunde. Die müssen marschieren. Und wir wissen, dass der WAC hinten auf Schnelligkeit anfällig ist. Mal schauen, ob er hoch verteidigt oder eher einen tiefen Block anbietet. Aber wir wollen unseren Geschwindigkeitsvorteil irgendwann ausspielen.“  
… ob das Spiel am Sonntag zum Schicksalsspiel für sein Gegenüber wird:
 „Die Situation ist für ihn sicher nicht angenehm. Aber eigentlich steht der WAC nicht dafür. An ein Schicksalsspiel glaube ich nicht.“ 
… ob er nach den vergebenen Chancen zu Beginn der Saison mit drei Punkten gegen den WAC mit der Mannschaft im Reinen wäre:  „Mit der Mannschaft bin ich immer im Reinen, unabhängig von vergebenen Chancen. Es hat die eine oder andere schärfere Ansprache gegeben, klar. Aber im Reinen waren wir immer. Die drei Punkte am Sonntag wären super. Dann hätten wir nach sechs Spielen drei Siege. Das hatten wir noch nie. Und weil ich grad vor kurzem mal nachgeschaut hab‘: die letzten vier Nichtabsteiger haben es in der ganzen Saison auf sieben Siege gebracht. Mit drei wären wir schon auf gutem Weg.“ 

 

Tim Prica auf die Frage, …

… was seit dem Vorjahr passiert ist, dass er aktuell wie am Fließband trifft:
 „Ich glaube, dass viel daran liegt, dass der Coach, die Mannschaft und das ganze Umfeld im Verein an mich geglaubt haben, seit ich letztes Jahr gekommen bin und man mir die Zeit gegeben hat. Und klar, ich bin ein Stürmer, der Tore machen muss. Ich hab‘ die Chance erhalten und sie genützt. Ich fühle mich im Team wohl, auch mit der Art, wie wir spielen. "
… ob alles nur eine Frage des Vertrauens ist: „Ja. Eine Kombination aus Vertrauen und harter Arbeit – vom ganzen Team.“ 
… ob seine plötzliche Treffsicherheit eines jener Wunder ist, die der Fußball mit sich bringt: „Ja und nein. Ohne harte Arbeit kommt nichts. Man muss ständig an sich glauben. Das hab‘ ich auch immer getan. Ich hab‘ auch das Gefühl, durch die vergangene Saison mental stärker geworden zu sein.“   
… ob nach Baden Frederiksen vor zwei Saisonen und Giacomo Vrioni im vergangenen Jahr nun er an der Reihe ist: „Ich hoffe. Aber viel wichtiger als meine Tore ist, dass das Team Erfolg hat. Nur so kann man Fußballspiele gewinnen. Nicht als Einzelkämpfer, nur als Mannschaft.“ 
… ob er sich eine Benchmark gesetzt hat, wie viele Tore er in diesem Jahr erzielen will: „Das behalte ich für mich. Mein Ziel ist es, immer das Beste von dem zu geben, was ich geben kann, um dem Team optimal zu helfen.“ 
… ob er beim Assist zuletzt in Ried, Lust auf mehr Assists bekommen hat: „Mein Ziel ist es, Tore zu schießen. Aber mein Vater hat mich früh gelehrt, dass es zwar gut ist, viele Tore zu erzielen, es aber auch wichtig ist, den Ball aufzulegen, wenn ein Mitspieler besser positioniert ist. Gegen Ried war Žan komplett frei und ich von zwei Spielern markiert. Also machte es Sinn, den Ball zu spielen.“ 
… ob sein Verständnis mit Prelec ebenso schon so blind sei wie jenes mit Rogelj: „Es wird von Tag zu Tag besser. Gegen Klagenfurt hat er mir bereits das zweite Tor aufgelegt. Nik ist ein sehr guter, schneller und intelligenter Spieler. Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns, aber es wird laufend besser.“  
… ob sein Fokus schon auf die Zeit nach der WSG gerichtet ist: „Nein, mein Fokus liegt voll und ganz hier. Ich lebe in der Gegenwart, schau weder in die Zukunft noch in die Vergangenheit.“      

Fotonachweis: GEPA pictures

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