Pünktlich für das letzte Auswärtsspiel des Kalenderjahres kehrte Lukas Hinterseer in die Anfangsformation zurück. Mit dem gebürtigen Kitzbüheler und US-Export Quincy Butler an vorderster Front startete unsere Elf am ersten Adventsonntag mit einer 3-5-2-Grundformation in die 15. Runde der ADMIRAL Bundesliga.

Und unsere WSGler erwischten einen Auftakt nach Maß. Matthäus Taferner brachte einen Eckball von der linken Seite scharf vor das Gehäuse der Kärntner, wo Innenverteidiger David Jaunegg über Umwege an das Kunstleder kam und mit dem Oberschenkel zur frühen und vielumjubelten Führung einnetzte (7‘). Der 13. Saisontreffer der Semlic-Elf hielt auch dem Studium von Videoschiedsrichter Julian Weinberger stand, der nach 90-sekündiger Überprüfung den ersten ADMIRAL Bundesliga-Treffer unseres Eigenbauspielers bestätigte. Die 3.245 Zuschauer:innen wurden mit einer schnelllebigen Anfangsviertelstunde belohnt, als auch die Klagenfurter Austria sechs Zeigerumdrehungen später das erste Mal gefährlich vor unserem Rückhalt Adam Stejskal auftauchte. Der Tscheche behielt im Duell mit Austria-Mittelstürmer Toshevski die Oberhand und parierte einen strammen Abschluss von der rechten Strafraumecke (13‘). Und das tschechisch-nordmazedonische Privatduell fand auch sogleich eine Fortsetzung. Zunächst scheiterten unsere Manen noch mit einem aussichtsreichen Abschluss durch Quincy Butler an Simon Spari im Kasten der Violetten (29‘), ehe Stejskal abermals zur Stelle war und einen Linksschuss von Toshevski abwehrte (38‘). Weil der beim FC Red Bull Salzburg ausgebildete Schlussmann auch einen Cvetko-Einschlag verhinderte, schritten Kapitän Valentino Müller & Co. mit einer knappen Führung in die Klagenfurter Katakomben.

Stejskal als unüberwindbarer Rückhalt

Wie auch der erste Durchgang startete der zweite Spielabschnitt mit einigen Aufregern. Zuerst forderten unsere Grün-Weißen nach Kontakt an Matthäus Taferner einen Strafstoß, ehe beinahe im Gegenzug die Klagenfurter nach vermeintlichem Handspiel von Sulzbacher ebenfalls einen Elfmeter reklamierten. Beide Situationen wurden im Anschluss überprüft und für nichtig erklärt. Dass Adam Stejskal einen Sahnetag erwischte, bekam auch Tobias Koch in Minute 55 zu spüren. Der ehemalige Vöstler zog aus der Distanz ab und fand seinen Meister, wie zuvor auch schon seine Teamkollegen, in unserer Nummer 40. Im Anschluss musste Startelf-Comebacker Lukas Hinterseer angeschlagen raus und für ihn trat der Kirchbichler Tobias Anselm neu in das Spielgeschehen. Und der Angreifer stand sogleich im Mittelpunkt: Mit seinem ersten Ballkontakt stellte Anselm den Zwei-Tore-Vorsprung her, der allerdings zurecht wenige Augenblicke später aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde (58‘). Auch die Heimischen tauschten das Personal und gingen es fortan deutlich offensiver an. Doch von Erfolg gekrönt sollten an diesem Tag nur unsere Akteure sein. Erneut war es Anselm, der in Szene und anschließend von Spari im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den daraus resultierenden Strafstoß brachte Kapitän Valentino Müller souverän im Kasten unter und stellte somit die Vorentscheidung her (87‘). Doch damit nicht genug: 120 Sekunden vor Schluss konnte sich Tobias Anselm für eine tolle Leistung belohnen und trug sich ebenfalls in der Torschützenliste ein, als er den 3:0-Endstand markierte und unsere WSG Tirol auf Platz neun bugsierte (90‘+4).

Philipp Semlic (Cheftrainer): "Der frühe Führungstreffer hat uns sicherlich ein bisschen in die Karten gespielt. Wir sind dann eine Spur defensiver gestanden, als wir es eigentlich vorhatten. Das war natürlich auch der Qualität von Austria Klagenfurt geschuldet. Da haben wir einen sehr guten Torhüter gehabt, der zwei bis drei Situationen gut vereitelt und uns die Führung gehalten hat. Zweite Halbzeit haben wir uns vorgenommen, mehr nach vorne zu spielen und die zwei Stürmer ins Spiel zu bringen. Das ist uns dann besser gelungen. Ich finde, dass wir das zweite Tor früher nachlegen hätten müssen. Folgerichtig war das 2:0 verdient, obwohl wir mit dem Klagenfurter Stangenschuss nochmals Glück gehabt haben. Summa summarum geht der Sieg für mich in Ordnung, weil ich eine Mannschaft gesehen habe, die gekämpft hat und gelaufen ist und unsere Tugenden von der ersten bis zur letzten Minute auf den Platz gebracht hat."

Tobias Anselm: "In dieser Partie war heute einiges los. Nach dem 1:0 war das Spiel ein bisschen auf der Kippe und es ging hin und her. Mit dem Elfmeter und dem 2:0 haben wir dann den Deckel draufgemacht und fahren im Endeffekt einen wichtigen Auswärtssieg ein."

Aufstellung SK Austria Klagenfurt:

Spari – Koch (67‘ Dehl) – Jaritz – Toshevski – Cvetko (58‘ Wydra) – Straudi (76‘ Bonnah) – Salifou (76‘ Binder) – Wernitznig – Mahrer – Robatsch – Bobzien

Aufstellung WSG Tirol:

Stejskal – Ranacher – Jaunegg – Lawrence – David – Sulzbacher – Müller – Taferner – Üstündag (90‘+1 Naschberger) – Butler (36‘ Skrbo) – Hinterseer (57‘ Anselm)

SK Austria Klagenfurt – WSG Tirol 0:3 (0:1)

ADMIRAL Bundesliga | 15. Runde
1. Dezember 2024 | 14:30 Uhr
Tore: 0:1 Jaunegg (7‘), 0:2 Müller (FE | 87‘), 0:3 Anselm (90‘+4)
Wörthersee Stadion, Klagenfurt
3.245 Zuschauer:innen