25. Feb. 2022
Die WSG Tirol trifft in der 21. Runde zur ADMIRAL-Bundesliga auf Rapid Wien. Für den Rekordmeister ist mit zwei Punkten Rückstand auf Platz 6 ein Sieg am Tivoli praktisch Pflicht. Die Wiener müssen, die Tiroler wollen punkten.
Die einen Grünweißen (Rapid Wien) müssen gewinnen, wollen
sie in der letzten Runde des Grunddurchgangs noch die Möglichkeit haben, die Top-6
zu erreichen. Ohne Wenn und Aber. Zwei Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs
fehlen dem Tabellensiebten zwei Punkte zum Glück. Schleichen Grüll & Co. nach
der 21. Runde zur ADMIRAL Bundesliga am kommenden Sonntag zum achten Mal in
dieser Spielzeit als Verlierer vom Feld, muss der Rekordmeister frei nach Frank
Stronach im Qualifikationsdurchgang „mit den Hühner pecken“ anstatt in der
Meisterrunde „mit den Adlern zu kreisen“.
Die anderen Grünweißen (WSG Tirol) würden gerne punkten. Weil man die Distanz
zum Tabellenkeller vor der Halbierung der Punkte so groß wie möglich halten
will - vor dem Spieltag liegen sieben Zähler zwischen dem Tabellenzehnten aus
Tirol und dem Ligaschlusslicht aus Altach. Und weil der Gegner Rapid Wien ist. Der
Rekordmeister. Der Fan-Magnet. Einer der Top-3-Teams, die Österreich zu bieten
hat. Und eine Mannschaft gegen die man schlicht und ergreifend immer gewinnen
will, unabhängig davon, welche Rolle die Hütteldorfer im Ligaalltag aktuell
spielen. Ein einziges der sieben Bundesligaduelle mit Rapid konnte die WSG
bislang für sich entscheiden. Fünf Mal siegten die Wiener, ein Schlagabtausch
endete Unentschieden. Duell Nummer acht geht am Sonntag (17 Uhr) am Tivoli über
die Bühne. Rapid muss gewinnen, die WSG darf …
Was Sie wissen sollten, um am Ball zu bleiben:
- Kopfsache: Der SK Rapid Wien erzielte 23 % seiner Tore per Kopf. Nur die WSG Tirol bewies in der ADMIRAL Bundesliga mehr Köpfchen. Bei 28 % aller Tiroler Tore war der Kopf entscheidend mit im Spiel.
- Freistoß: Die WSG Tirol bekam in diesem Spieljahr noch kein Gegentor aus einem Freistoß. Die Hütteldorfer erzielten 6 ihrer 30 Saisontreffer aus Freistößen.
- Topguns: Nach dem Abgang von Ercan Kara ist Taxiarchis Fountas mit 7 Saisontoren das offensive um und auf in Wien-Hütteldorf. Marco Grüll folgt mit fünf Saisontoren. Bei der WSG Tirol hält Toptorjäger Giacomo Vrioni bei 10 Saisontreffern.
- Preis-Klasse: Der ganze Kader der WSG Tirol wird laut transfermarkt.at auf 10,78 Mio. Euro gehandelt. Ex-Barca-Star Yusuf Demir allein ist auf der Internetplattform mit 10 Millionen ausgepriesen.
- Vorteil Silberberger: In direkten Duellen mit Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer ist WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger bislang unbesiegt. Vier Mal standen sich die beiden Trainer-Kontrahenten in der Vergangenheit gegenüber (zwei Mal Lafnitz, zwei Mal WAC). Silberberger holte dabei zehn Punkte, Feldhofer einen.
WSG Tirol - SK Rapid Wien
Sonntag, 27. Februar 2022 | 17 Uhr | Tivoli | live auf Sky
WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf die Frage, …
… wie die erste Trainingswoche nach dem Verpassen der Top-6 war: „Wir haben die Niederlage von Ried, von meiner Seite aus, emotional und scharf aufgearbeitet. Dann haben wir in Meran unter optimalen Bedingungen trainiert. Die Mannschaft ist intakt und die Stimmung gut – auch wenn das Ergebnis vom letzten Spieltag nicht gut war.“
… wie wichtig das Spiel gegen Rapid ist: „Wir sollten auf jeden Fall punkten. Weil mit dem direkten Duell von der Admira und Altach hinter uns diesmal mit Sicherheit was passieren wird. Es kann durchaus sein, dass alles extrem eng zusammenrückt. Deshalb sind wir gut damit beraten, aus den zwei verbleibenden Runden im Grunddurchgang so viele Punkte wie möglich mitzunehmen.“
… ob er nach dem Aus für die Meisterrunde ein Motivationsproblem befürchtet: „Wenn einer meiner Spieler ein Motivationsproblem hat, unabhängig davon ob Rapid Wien oder Admira Wacker kommt, der sollte eigentlich seinen Spind räumen. Wenn ich mit einem Fußballprofi über die Motivation sprechen muss, dann ist er in seinem Beruf fehl am Platz.“
… was mit Rapid auf die WSG zukommt: „Wir wissen nicht, ob sie mit Dreier-, Vierer- oder Fünferkette spielen. Sie wechseln permanent, switchen laufend zwischen den Systemen. Darauf sind wir eingestellt. Wir haben in dieser Woche den Fokus bislang nicht auf Rapid gelegt, sondern ausschließlich auf uns. Ich glaube, dass wir uns auf ein sehr intensives Spiel einstellen müssen. Die Intensität, die Rapid in der vergangenen Woche gegen Sturm Graz an den Tag legte, war mitunter das intensivste, das ich in der österreichischen Bundesliga bislang zu sehen bekam. Sie werden sicher dagegenhalten, sie müssen ja fast gewinnen.“
… ob es für die WSG nicht vielleicht sogar besser wäre, wenn Rapid am Sonntag gewinnen würde: „Die Frage wurde mir schon von ein paar Personen gestellt. Dazu hätte ich eine Gegenfrage: Wenn LASK und Rapid in der Qualifikationsrunde spielen, verringert sich dann nicht auch die Anzahl der Punkte, die Altach, Admira und die anderen, die unten mitspielen, erreichen können? Wenn der LASK und Rapid unten mit dabei sind, dann plane ich in den zwei Spielen nicht sechs Punkte ein, sondern zwei oder drei. Aber mehr wird es für Altach oder die Admira auch nicht geben. Wenn Klagenfurt und Ried noch runterfallen, dann spielen sechs Mannschaften im unteren Playoff, von denen jeder jeden schlagen kann. Dann wird’s eine richtige Stecherei.“
WSG-Kapitän Ferdinand Oswald auf die Frage, …
… was am Sonntag auf ihn zukommt: „Hoffentlich nicht zu viel Arbeit (schmunzelt). Ich glaube, dass es in unserer Liga eigentlich egal ist, gegen wen wir spielen: Arbeit kommt immer auf uns zu. Wenn wir nicht immer 100 Prozent geben, bekommen wir gegen alle Probleme – egal ob gegen Rapid oder gegen Altach. Klar strahlt Rapid etwas Besonderes aus, alleine schon durch die Tradition des Vereins. Ich hoffe, dass sie gestern ein paar Körner gelassen haben.“
… wie sehr die individuellen Fehler, die zu Toren führten, nerven: „Ich glaub‘, dass ich meinen Frust über die ersten Minuten gegen Ried in der Halbzeit ausreichend kundgetan hab‘ – das kann der Trainer bestätigen. Da wurde ich sehr laut. Manchmal ist es für mich unerklärlich, warum wir die Fehler machen. Das müssen wir schnell abstellen. Wir müssen seriöser spielen, im Ballbesitz unnötige Fehler vermeiden. Dass es so wie in der ersten Halbzeit in Ried es für uns schwer wird, das weiß jetzt jeder. Ich hoffe, es hat jetzt bei allen klick gemacht.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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