11. Feb. 2021

Bonuspunkte stehen am Spiel

Die WSG Tirol trifft am kommenden Samstag (17:00 Uhr) im Tivoli-Stadion auf Red Bull Salzburg. Der Meister ist klarer Favorit, die WSG will überraschen.

„Wir haben nichts zu verlieren“, sagt WSG-Trainer Thomas Silberberger, „aber alles zu gewinnen.“ Eine Aussage, die man zwar schon vor zahlreichen Spielen hörte, die einem Faktencheck aber wohl selten so standgehalten hätte wie diesmal. Nüchtern betrachtet gibt es für den Tabellenfünften gegen den tipico-Primus nichts zu holen. Zu erdrückend scheint die Überlegenheit des Meisters. Salzburg war auch in diesem Winter Transferkaiser (11 Neuzugänge!). Salzburg ist Tabellenführer. Und Salzburg ist jenes Team, das den Tirolern in der heurigen Saison die bislang größten Schmerzen bereitete. Bei der 0:5-Niederlage in Runde 6 wurde Petsos & Co. eindrucksvoll vor Augen geführt, dass mitspielen alleine gegen die kollektive Individualklasse der Startruppe von Trainer Jesse Marsch am Ende zu wenig sein kann. Rund 55 Minuten lang hielt die WSG damals trotz Blitzrückstand dagegen – am Ende setzte es einen 5er-Pack. 


Anpressen und umschalten

Diesmal soll das Spiel anders laufen. Wie’s gehen kann, bewies zuletzt die Wiener Austria – zumindest in Phasen. Hoch anpressen und schnell umschalten, lautet das Rezept. Und nach Möglichkeit vorne treffen. Wenngleich das mit dem Treffen rückblickend betrachtet der schwierigste Teil der Aufgabe wird. In den ersten drei Frühjahrsrunden ließ die Bullendefensive keinen einzigen Gegentreffer zu. Drei Spiele, drei Siege, 8:0-Tore lautete vor dem Spiel gegen die Wiener Austria die beeindruckende Bilanz. Vier Spiele, vier Siege, danach. Allerdings mit dem ersten Gegentor. Dem Beweis dafür also, dass auch das Über-drüber-Team der Liga einen Punkt hat, an dem es verwundbar ist. Und genau den will Silberberger mit seiner Taktik treffen. Wie schon beim Auswärtssieg in Hütteldorf. Und wie beim Sensationserfolg gegen den LASK. Wo man zwei Mal auch nichts zu verlieren hatte, befreit aufspielte und jeweils verdient drei Bonuspunkte gewann. Warum also nicht auch gegen Salzburg?       
Die Partie wird am Samstag um 17:00 Uhr am Innsbrucker Tivoli angepfiffen.

 

WSG Tirol – Red Bull Salzburg
Samstag, 13. Februar 2021 | 17:00 Uhr | Tivoli Stadion | live auf Sky

 

WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger …

… auf die Frage, wie ernst Salzburg die WSG nimmt: „Ich glaube, dass sie das Spiel maximal ernst nehmen und mit der vollen Besetzung spielen – weil sie erst am Donnerstag wieder in der Europaleague im Einsatz sind. Ich glaube, dass sie mit allem, was ihnen zur Verfügung steht – also ohne groß zu rotieren – bei uns spielen werden.“

… zur Taktik gegen die Bullen: „Wir brauchen noch einmal so einen Tag wie gegen den LASK. Mit maximaler taktischer Disziplin, Aggressivität gegen den Ball und Mut in der Offensive. Ohne den geht nichts. Wenn wir uns nur hinten reinstellen, geht es gegen Red Bull Salzburg sicher in die Hose.“

… auf die Frage, wen er von den elf Winterneuzugängen in der Salzburger Startelf erwartet: „Ich glaube nicht, dass wir allzu viele sehen werden. Vermutlich Aaronson (Anm.: Brenden). Ansonsten kommen sie sicher mit der besten Kapelle, die schon im Herbst spielte. Vorne erwarte ich das Sturmduo Daka (Anm.: Patson) und Koïta (Anm.: Sékou). Das ist österreichweit das Beste, was es gibt.

… über die Chancen seiner Elf: „Es wird eine Mammutaufgabe. Aber wenn wir so wie gegen Linz taktisch diszipliniert und mutig nach vorne spielen, dann ist da was drin.“

… auf die Frage, wer Kelvin Yeboahs Platz einnehmen wird: „Da hab‘ ich noch nicht wirklich die Qual der Wahl. Tobias Anselm ist nach seinem Grundwehrdienst erst seit zwei Tagen wieder im Training. Deshalb ist es logisch, dass Zlatko Dedic den Vorzug erhält. Ich erwarte mir von ihm auch nichts außergewöhnliches. Nur dass er so wie immer zu 100 Prozent Gas gibt. Dass er für Gefahrenmomente sorgt. Und seine Routine einbringt. Dann ist uns schon sehr geholfen. Zlatko ist ein Topstürmer.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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