22. Sep. 2021

WSG kämpft sich in die dritte Runde

2:4. Eine halbe Stunde lang sah die WSG Tirol im Zweitrundenspiel zum UNIQA ÖFB-Cup wie der sichere Sieger aus, dann spielte der GAK. Mit Toren von Ranacher und Smith kämpfte sich die WSG in die 3. Runde.

Im Interview vor dem Spiel forderte WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger eine Reaktion seiner Mannschaft. Auf das, was sich drei Tage zuvor in der Merkur Arena abspielte. Auf den verbalen Fauxpas danach. Und auf den Kreuzbandriss von Tobias Anselm. Der Silberberger dazu zwang, personell umzudenken. Zumal auch Giacomo Vrioni nicht spielen konnte. Dafür durften sich Stefan Skrbo und Markus Wallner vom Start weg als Sturmpartner von Thomas Sabitzer beweisen. Im Mittelfeld bekam Neuzugang Valentino Müller das Vertrauen des Trainers.
Ein ungewohntes und eher unbekanntes Offensivquartett, das aber schon nach wenigen Spielsequenzen seinen Bekanntheitsgrad enorm steigerte. Mit einer Aktion, die zum mit der Zunge schnalzen anregte: Sabitzer auf Skrbo, Skrbo auf Wallner, Wallner zu Müller – und drin war das Ding (6.). Die Stadionuhr zeigte gerade mal knappe sechs Minuten an. Erste Chance, erstes Tor. Die WSG mit jener Effizienz, die ihr in der Meisterschaft fehlte. Und so ging’s weiter. Denn auch die zweite Möglichkeit der Wattener glich einer Punktlandung - abermals ideal vorbereitet von Skrbo, vollendet von Bror Blume (26.). Der dänische Neuzugang schob das Leder routiniert an Meierhofer vorbei. Der GAK bis dahin defensiv schwer gefordert, offensiv kaum vorhanden.


GAK kommt nach 30 Minuten ins Spiel

Was sich nach der komfortablen Führung der WSG dann allerdings schlagartig änderte. In Minute 33 klopften die Grazer zum ersten Mal am Tiroler Tor an – Leon Klassen kratzte den Ball per Kopf von der Linie. Vier Minuten später war das Leder dann aber zum ersten Mal auch drin. Wenngleich Thorsten Fink (37.) zwei Versuche benötigte, um ein Tor zu erzielen. Den ersten blockte Raffael Behounek noch, der zweite saß. Mitten ins Kreuzeck, Oswald ohne Chance. Und weitere drei Minuten später klingelte es im Kasten der Tiroler zum zweiten Mal. GAK-Kapitän Marco Perchtold (40.) traf mit einem Tausendguldenschuss aus 20 Metern Entfernung. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff startete der Cupfight damit von Neuem. Ausgeglichen ging’s in die Pause. 
Nach dem Seitenwechsel verließen Wallner und Blume zwar das Feld, die spürbare Verunsicherung auf Seiten der WSG aber blieb vorerst. Die erste Aktion des Erstligisten, die Gefahr ausstrahlte, ließ 15 Minuten auf sich warten. GAK-Goalie Jakob Meierhofer rasierte beim Kopfballversuch von Sabitzer Ball und Gegner – Sabitzer drinnen mit ähnlichem Kopfschmerz wie sein Trainer draußen. Der mit dem Tausch von Mario Andric für Klassen sein Glück ein weiteres Mal im Wechselspiel suchte. Und es in Minute 76 fand. Alexander Ranacher (76.), zur Pause für Wallner ins Spiel gekommen, setzte nach neuerlicher Vorlage von Skrbo den Ball unhaltbar für Meierhofer ins Netz. Und Renny Piers Smith, erst in der Nachspielzeit für Skrbo eingewechselt, legte drei Minuten nach seiner Einwechslung noch einen drauf. Ein Treffer, der nach einer defensiv zwar soliden, offensiv aber ausbaufähigen zweiten Spielhälfte endgültig das Pendel in Richtung WSG Tirol ausschlagen ließ. Der zweite Pflichtspielsieg im heurigen Spieljahr. Jetzt kann der SV Guntamatic Ried am Samstag (17 Uhr) ins Tivoli kommen.   


GAK 1902 - WSG Tirol 2:4 (2:2)
22. September 2021 | UNIQA ÖFB-Cup, 2. Runde | Merkur Arena | Schiedsrichter Markus HAMETER
Tore: Fink (37.), Perchtold (40.); Müller (6.), Blume (26.), Ranacher (76.), Smith (94.)    


Der GAK 1902 spielte:
Jakob MEIERHOFER; Markus RUSEK, Stephan PALLA (83. Daniel KALAJDZIC), Marco GANTSCHNIG, Marco PERCHTOLD, Michael HUBER; Thomas FINK (91. Lukas GRAF), Mamadou SANGARE, Benjamin ROSENBERGER; David PEHAM, Lukas GABBICHLER.

 

Die WSG spielte:
Ferdinand OSWALD; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Leon KLASSEN (61. Mario ANDRIC); Bror BLUME (46. Johannes NASCHBERGER), Thanos PETSOS, Valentino MÜLLER; Markus WALLNER (46. Alexander RANACHER), Thomas SABITZER (89. Denis TOMIC), Stefan SKRBO (92. Renny Piers SMITH).  

 

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Ein typischer Cupfight. Die ersten dreißig Minuten waren wieder überragend, mit den 2 Toren. Dann bekommen wir durch einen Tausendguldenschuss aus dem Nichts den Ausgleich – und das bewirkt natürlich was bei meiner Mannschaft. Weil wir uns gegen Sturm am Sonntag nicht gut angestellt und danach medial selbst geschlachtet haben. Da brechen dann Mechanismen auf. Nach der Halbzeit haben wir ein bisschen umgestellt, nicht mehr viel zugelassen, sind selbst immer wieder gefährlich geworden und dann verdient auf die Siegerstraße abgebogen. Das Erfolgserlebnis ist natürlich wichtig. Bei einem Zweitligisten im Cup keine Selbstverständlichkeit.“

Alexander Ranacher: „Wir haben mit dem 2:0 gut begonnen, dann aber das Spiel aus der Hand gegeben. Da sind wir nachlässig geworden. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr viel zugelassen und unsere Chancen genutzt.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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