Für das Auswärtsspiel am Verteilerkreis vertraute unser Trainerteam rund um Cheftrainer Philipp Semlic auf drei Innenverteidiger. Aufgrund der Gelbsperre von Lukas Sulzbacher rutschte Cem Üstündag auf die rechte Schiene und Kapitän Valentino Müller und Matthäus Taferner gaben in der Schaltzentrale die Richtung vor.

Der Matchplan des Steirers erwies sich in der Anfangsphase als goldrichtig. Unsere Grün-Weißen starteten mutig und mit viel Ballkontrolle in das sechste Auswärtsspiel der laufenden Spielzeit. Dennoch galt es nach neun Spielminuten den ersten Rückschlag zu verkraften. Innenverteidiger David Gugganig prallte nach einem Eckball mit Austria-Keeper Sahin-Radlinger zusammen und musste nach intensiver medizinischer Behandlung mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch per Trage vom Feld gebracht werden. Ihn ersetzte Alexander Ranacher, der in der Folge die rechte Schiene besetzte, während Cem Üstündag in die Innenverteidigung rückte. Trotz der Schrecksekunde behielt unsere Elf einen kühlen Kopf und knöpfte in der Folge nahtlos an die starke Anfangsphase an. Nach 25 Minuten konnte mit eindrucksvollen 65 Prozent Ballbesitz das Geschehen gänzlich kontrolliert und die Gastgeber weit vom eigenen Tor ferngehalten werden. Nach einer knappen halben Stunde wussten unsere Burschen schließlich ihre Dominanz in Torabschlüsse umzumünzen. Zunächst parierte Sahin-Radlinger einen strammen Taferner-Schuss (30’), ehe Butler aus spitzem Winkel knapp scheiterte (34’). Erst gegen Ende des ersten Abschnitts griff auch die Offensivreihe der Veilchen ins Geschehen ein. Zunächst versuchte sich Malone mit einem Kopfball (38’), dann war Adam Stejskal gegen Gruber zur Stelle (40’). Weil unser Rückhalt auch bei zwei weiteren Malone-Abschlüssen die Oberhand behielt, ging es zur Pause mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

Effiziente Austria im zweiten Abschnitt eine Nummer zu groß

Zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhten die Gastgeber zunehmend die Schlagzahl und belohnten sich prompt mit dem Führungstreffer. Ausgerechnet Ex-WSG-Akteur Nik Prelec brachte das Spielgerät nach einem Eckball per Kopf im Kasten unserer Grün-Weißen unter und bejubelte sein erstes Saisontor (53’). Nur zehn Minuten später legten die Veilchen erneut nach einer Standardsituation gnadenlos nach. Stejskal konnte bei einem Freistoß aus dem Halbfeld zunächst Schlimmeres verhindern, bevor das Kunstleder von Plavotic über die Linie bugsiert wurde (63’). Obwohl unsere Grün-Weißen unter Zugzwang wieder bestrebt waren die Spielkontrolle zurückzugewinnen, gelang es den Gastgebern bereits in der 73. Minute die Partie vorzuentscheiden. Malone zog von der rechten Seite in die Mitte und schloss aus 15 Metern eiskalt in die lange Ecke ab. Weil die Schlussviertelstunde ereignislos vonstatten ging, blieb es aus Sicht unserer Elf bei der 0:3-Niederlage.

Philipp Semlic (Cheftrainer): "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit abgeliefert. Meine Mannschaft hat vieles richtig gemacht, außer eines. Nämlich die dominante Phase, in der die Austria zu erwischen gewesen wäre, in ein Tor umzumünzen und das Spielbild auf unsere Seite zu holen. Das kritisiere ich heute auch. Zweite Halbzeit war es dann so, dass die Austria schon stärker geworden ist. Standardsituationen sind dann die Korkenzieher, die das Pendel in eine Richtung umwerfen lassen können. Das ist dann leider auch Austria Wien durch den Doppelschlag gelungen. Am Ende war es dann ein verdienter Sieg der Austria, aber wir hatten viele Phasen, in denen das Pendel auch auf unsere Seite schlagen hätte können."

Valentino Müller (Kapitän): "Die erste Hälfte war sicherlich auf Augenhöhe. Wir machen dann allerdings aus unseren Ballbesitzphasen zu wenig. Das 0:1 aus einem Eckball war dann sicher der Dosenöffner. Schlussendlich denke ich, dass das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist."

Aufstellung FK Austria Wien:

Sahin-Radlinger – Prelec (71‘ Barry) – Dragovic – Gruber – Guenouche (60‘ Perez Vinlöf) – Plavotic (84‘ Potzmann) – Ranftl – Wiesinger – Fischer (84‘ Maybach) – Fitz (84‘ Raguz) – Malone

Aufstellung WSG Tirol:

Stejskal – Üstündag – Lawrence – Okungbowa – Gugganig (11‘ Ranacher) – Geris – Müller – Taferner – Rieder (80‘ Jaunegg) – Butler (70‘ Škrbo) – Diarra (80‘ Blume)

FK Austria Wien – WSG Tirol 3:0 (0:0)

ADMIRAL Bundesliga | 11. Runde
26. Oktober 2024 | 17:00 Uhr
Tore: 1:0 Prelec (55‘), 2:0 Plavotic (63‘), 3:0 Malone (73‘)
Generali-Arena, Wien
11.356 Zuschauer:innen