31. Okt. 2021
13. Spiel, 7. Unentschieden. Die WSG Tirol und die Wiener Austria trennten sich bei Föhnsturm mit 1:1. Die Führung der Tiroler durch Vrioni wurde durch Huskovic ausgeglichen.
Nach der Cupniederlage am vergangenen Donnerstag (1:2 beim LASK) wurde bei der WSG Tacheles gesprochen. Über die Einstellung zum Beruf. Und darüber, was sich der Trainer und Sportdirektor von ihren Spielern erwarten. Vor allem die erste Halbzeit gegen den LASK war es, die Thomas Silberberger noch Tage danach die Zornesröte ins Gesicht trieb. Und die am Spieltag letztlich zu personellen Konsequenzen führte. Weil Bror Blume (29) krankheitsbedingt fehlte und Žan Rogelj (21) sowie Renny Piers Smith (25) aus der Startelf rutschten, feierten Leon Klassen (21), Johannes Naschberger (21) und Stefan Skrbo (20) ihr ‚Comeback‘.
Wenig Spiel, viel Taktik
Und der 20-jährige Flügelspieler war es auch, der nach zehn Minuten zum ersten
Mal für Gefahr vor dem Tor der Wiener sorgte. Sein Abschluss nach Traumpass von
Raffael Behounek ging allerdings deutlich über das den Kasten von Goalie
Patrick Pentz. Ein riskantes Tackling von WSG-Schlussmann Benjamin Ozegovic in
der Mitte der eigenen Hälfte gegen den heraneilenden Georg Teigl später nahm
sich Thanos Petsos (20.) von der Strafraumgrenze ein Herz und zog ab. Sein Kracher
strich nur Zentimeter am rechten Kreuzeck vorbei. Davor und danach: viel
Taktik, wenig Chancen. Die WSG um einen geordneten Spielaufbau bemüht, die
Austria darauf bedacht, früh zu stören und schnell umzuschalten. Bis in Minute
42, in der Maxime Awoudja mit einem Dribbling im eigenen Strafraum den Puls bei
Silberberger schlagartig nach oben trieb, aber sowohl Eric Martel als auch
Manfred Fischer mit ihren Abschlüssen an Awoudja selbst bzw. Valentino Müller
hängen blieben. Torlos ging’s in die Pause.
Skrbo legt vor, Vrioni trifft
Und nach dem Seitenwechsel ging’s personell unverändert weiter. Mit dem
besseren Start für die Austria, die im vom Föhnwind zerzausten Spiel knappe
zehn Minuten nach Wiederanpfiff durch Marco Djuricin (54.) die erste Möglichkeit
in Hälfte zwei vorfand. Der Abschluss des sechsfachen Saisontorschützen ging
aber neben und über das Tor. Dafür passte der Kopfball von Giacomo Vrioni (58.)
nur wenige Spielzüge später, den die 21-jährige Juventus-Leihgabe nach Flanke von
‚Vorlagenkönig‘ Skrbo zu Saisontor Nummer fünf unhaltbar für Pentz in die
Maschen setzte. Der vierte Assist bereits für den 20-Jährigen im Rahmen der heurigen
Meisterschaft. Und die WSG blieb am Drücker. In Person von Valentino Müller
(70.), der nach sehenswerter Vorlage, abermals von Skrbo, bei der er Leonardo Ivkic
tunnelte, von der Strafraumgrenze abzog. Der Schuss des 22-Jährigen ging nur
ganz knapp über das Tor. Und in Minute 76 war es noch Vrioni, der für die
Tiroler hätte erhöhen können. Weil der Abschluss des Italo-Albaners diesmal aber
knapp das Tor verfehlte und Muharem Huskovic praktisch im Gegenzug, sträflich unbedrängt,
nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung eine Flanke von Markus Suttner per Kopf
ins Netz setzte, stand es nach 77 Spielminuten statt 2:0 plötzlich 1:1. Ein
Zwischenstand, der 16 Minuten später auch zum Endstand wurde - weil Tirols
Fünffachtorschütze zehn Minuten vor Spielschluss nach einem völlig missglückten
Rückpass von Christian Schoissengeyr zwar an Pentz vorbei war, aber von
Johannes Handl gestoppt wurde, Renny Piers Smith (87.) mit einem Kopfball an
der Reaktionsfähigkeit vom Austria-Goalie scheiterte und Marco Djuricin (88.) aus
fünf Metern verzog. Ein leistungsgerechtes Unentschieden – das siebte von Koch
& Co. in dieser Saison.
Am kommenden Sonntag (14:30 Uhr) geht’s für die WSG Tirol auswärts beim LASK
weiter.
WSG
Tirol –Austria Wien 1:1 (0:0)
31. Oktober 2021 | Tivoli | Schiedsrichter
Christian-Petru CIOCHIRCA
Tore: Vrioni (58.); Huskovic (77.)
Die WSG Tirol spielte:
Benjamin OZEGOVIC; Leon KLASSEN, Maxime AWOUDJA, Raffael BEHOUNEK, Fabian KOCH; Stefan SKRBO (86. Denis TOMIC), Valentino MÜLLER (86. Alexander RANACHER), Thanos Petsos, Johannes NASCHBERGER (63. Žan ROGELJ); Thomas SABITZER (77. Renny Piers SMITH), Giacomo VRIONI.
Der FK Austria
Wien spielte:
Patrick PENTZ; Markus SUTTNER, Christian
SCHOISSENGEYR, Johannes HANDL, Leonardo IVKIC (71. Vesel DEMAKU); Eric MARTEL
(71. Alexander GRÜNWALD), Matthias BRAUNÖDER (71. Muharem HUSKOVIC); Can KELES (62.
Noah OHIO), Manfred FISCHER (87. Ziad EL SHEIWI), Georg TEIGL; Marco DJURICIN.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Wenn wir nicht in
der Lage sind, das Spiel zu gewinnen, dürfen wir es auf keinen Fall verlieren.
Dieses Minimalziel ist uns gelungen. Wenn man 1:0 führt und erst in der 78.
Spielminute den Ausgleich kassiert, will man das natürlich über die Zeit
bringen. Dann noch der Megasitzer von Vrioni, bei dem er den Tormann bereits
ausgespielt hat. Aber es hat nicht sollen sein. Am Ende des Tages muss man mit
dem Punkt leben. Aber wer jetzt damit unzufrieden und enttäuscht ist, der träumt
noch vom letzten Jahr, in dem wir sensationell die Top-6 geschafft haben. Ich
habe bereits vor der Saison gesagt, dass der Raum für Enttäuschungen nach dem
Vorjahr riesengroß ist. Fakt ist, wer nach einem Unentschieden gegen die Austria
riesig enttäuscht ist, verkennt die Lage völlig. Wir sind genau da, wo wir
hingehören.“
Fabian Koch: „Die Verhältnisse
waren echt nicht optimal. Jeder weiß, wie schwierig es ist, wenn ihn Tirol der
Föhn bläst, zudem war der Platz ziemlich stumpf. Natürlich kann man es besser
machen. Aber es ist uns heute leider nicht gelungen – vor allem nicht in der
ersten Halbzeit. In der zweiten haben wir es mit dem Wind im Rücken ein
bisschen besser gemacht, sind zu Chancen gekommen und haben eine davon genutzt.
Im Großen und Ganzen ein gerechtes Unentschieden, das keinem so richtig
weiterhilft.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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