26. Apr. 2022
WSG Tirol fegt in der 29. Runde zur ADMIRAL Bundesliga Tabellenführer LASK mit einem 4:0 aus dem Tivoli. Giacomo Vrioni feiert einen Dreierpack.
Zwei Stunden vor Spielbeginn regnete es am Innsbrucker Tivoli in
Strömen. Der Himmel war grau in grau, der Rasen vom Regen getränkt. Pünktlich
zum Anpfiff schien dann die Sonne. Ein Zeichen?
Bundesligasponsor ADMIRAL glaubte nicht daran, zumindest an keines, das die WSG
im Vorteil sah. Für einen Sieg des Tabellenzweiten, immerhin punktgleich mit
dem LASK, bot er eine Quote von 4,3, für einen Erfolg des Tabellenführers lediglich
1,8. Bedingt wohl durch die 0:6-Klatsche, die die WSG nach dem letzten
Aufeinandertreffen zu verarbeiten hatte.
Eine Niederlage, die auch bei Cheftrainer Thomas Silberberger Spuren
hinterließ. Der 48-Jährige rückte im „Bonusspiel“ (OT Silberberger) gegen den
LASK vom bewährten 4-4-2-System ab und packte ein 5-3-2 aus, mit Zan Rogelj in
der Fünferkette rechts, Bror Blume, Valentino Müller und Julius Ertlthaler in
der Schaltzentrale und Thomas Sabitzer und Giacomo Vrioni im Sturm.
Bärenstarker Start
Und die 23-jährige Juventus-Leihgabe war es auch, der für die Glanzlichter im
Spiel sorgte. Das erste in Minute 12. Von Maxime Awoudja mit einem
40-Meter-Pass über die Linzer Abwehr hervorragend in Szene gesetzt, vernaschte Vrioni
zuerst Oumar Sako sowie James Holland im Laufduell und ließ dann Alexander
Schlager keine Chance. Das 13. Saisontor.
Die erste Aktion des Torschützen war zugleich die letzte seines ‚Assistenten‘. Awoudja
musste in Minute 16 mit einer Muskelverletzung vom Feld, für ihn kam Felix Bacher.
Und der hätte zwei Minuten später fast das 2:0 erste Reihe fußfrei erlebt.
Dominik Stumberger (18.), nach einem Kopfballduell mit Petar Filipovic seit
Minute zehn mit Turban spielend, köpfte eine Ecke von Bror Blume an die Querlatte.
Schlager wäre chancenlos gewesen, der LASK im Glück.
Sabitzer mit Tor Nr. 7
Einen Weitschuss von Rene Renner (25.) später hatten die Linzer ihr Glück aber
aufgebraucht. Ein Freistoß von Blume landete am langen Eck bei Raffael
Behounek, der volley weiterschob zu Thomas Sabitzer. Der 21-jährige nickte ein.
Ein Standard, der einstudiert war. Das zweite Tor im Spiel, Sabitzers siebtes im
Laufe der Meisterschaft. Ein Traumstart.
Und die WSG blieb am Drücker. Nur drei Minuten nach dem zweiten Treffer legte
Vrioni mit dem 14. Tor in der Liga, seinem zweiten Doppelpack en suite, noch einen
drauf – nach Traumpass von Valentino Müller. Der 21-jährige Spielmacher der
Tiroler, an diesem Abend Denker, Vorbereiter und Lenker in Personalunion, war
es auch, der das vierte Tor der WSG am Fuß hatte, scheiterte aber nach herrlicher
Kopfballvorlage am Fünfer an Schlager. Den Nachschuss setzte Vrioni über das
Tor. Weil der Italo-Albaner zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff eine weitere
Hundertprozentige haarscharf neben den Kasten setzte, ging’s mit einer für den
LASK schmeichelhaften 3:0-Führung der WSG in die Pause.
Vrioni mit einem Dreierpack
Und nach dem Seitenwechsel ging’s mit einem Spiel auf Augenhöhe, mit Halbchancen
auf beiden Seiten, munter weiter. Mit einer WSG, die befreit aufspielte, Ball
und Gegner laufen ließ. Allen voran Vrioni. Der 23-Jährige, der in Minute 12
mit den Glanzlichtern begann, setzte in Minute 80, nach Vorarbeit von Tim
Prica, mit seinem dritten Tor im Spiel, seinem 15. in der ADMIRAL Bundesliga, das
letzte Highlight an diesem Abend. Ein 4:0, das zum Feiertag wurde. Für alle,
die Fans der WSG sind. Alle, die auf die Tiroler wetteten. Und alle, die an
Zeichen glauben. Zur Feier des Tages gab Silberberger Vrioni & Co. fünf freie
Tage.
WSG Tirol - LASK 4:0 (3:0)
26. April 2022 | Tivoli| Schiedsrichter
Julian WEINBERGER
Tore: Vrioni (12./31./80.), Sabitzer
(28.)
Die WSG Tirol spielte:
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Maxime
AWOUDJA (16. Felix BACHER), Raffael BEHOUNEK (75. Fabian KOCH), Dominik
STUMBERGER, Žan ROGELJ; Bror BLUME, Valentino MÜLLER, Julius ERTLTHALER (75.
Stefan SKRBO); Thomas SABITZER (59. Tim PRICA), Giacomo VRIONI.
Der LASK spielte:
Alexander SCHLAGER; Petar FILIPOVIC (11. Jan BOLLER), James HOLLAND, Oumar
SAKO; Rene RENNER, Peter MICHORL, Branko JOVICIC (81. Marcoa-Allessandro
SUÖLZNER), Florian FLECKER (81. Alexander MICHLMAYR); Keito NAKAMURA (58.
Thomas GOIGINGER), Husein BALIC (46. Marvin POTZMANN), Sascha HORVATH.
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer) …
… zum Spiel: „Es war eine beeindruckende Leistung der
ganzen Mannschaft. Grandios. Wir haben den LASK mit den eigenen Waffen
geschlagen. In Punkto Aggressivität war heute nicht mehr möglich. Das Spiel
hätte gut und gerne 7:2 ausgehen können. Bis der LASK wusste, was los ist,
stand es 3:0 für uns. Wur haben sie in allen Belangen überrascht.
… zur Aggressivität seiner
Mannschaft: „Wir haben nach dem 0:6 beim LASK etwas
ändern müssen. Wir haben in den letzten Wochen extrem intensiv trainiert – das ist
vielleicht jetzt der Lohn. Wir haben sehr viel investiert, hatten sehr wenig
freie Tage – deshalb hat die Mannschaft jetzt fünf trainingsfreie Tage
bekommen.“
… zur Tabellensituation: „Eine schöne
Momentaufnahme. Ab Montag gilt der Fokus auf das Spiel in der Südstadt. Wenn
man drei Runden vor Schluss Tabellenführer ist, will man die Tabellenführung natürlich
nicht mehr hergeben. Wir wollen auch in der Südstadt auf Sieg spielen - mit dieser
geschlossenen Mannschaftsleistung ist das auch möglich. Wir wollen die Admira
schlagen, wir wollen Hartberg schlagen und wir wollen Altach schlagen.“
… zu den fünf freien
Tagen: „Das war ein Deal mit der Mannschaft. Drei
freie Tage waren fix. Bei einem Unentschieden wäre ein vierter Tag dazu
gekommen, mit dem Sieg der fünfte. Jetzt wollten sie auch noch den Montag frei
bekommen, dann habe ich gleich zwei Trainingseinheiten eingestreut – ansonsten sind
sie nur mehr im Partymodus.“
… zur möglichen
Conference-League-Qualifikation: „Wir kennen den
Modus. Unser Trainingsplan geht sowieso bis 31. Mai. Diese Woche wird immer
noch nachtrainiert. Wenn wir uns mit drei Spielen Europa-League-Qualifikation
belohnen können, dann belohnen wir uns damit. Wenn nicht, ist trotzdem
Training.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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