31. Okt. 2020

Wenig Süßes, viel Saures

Die WSG Tirol verliert bei Tabellenführer Red Bull Salzburg mit 5:0. Ein Ergebnis, das darüber hinwegtäuscht, dass in der Bullen-Arena zu Halloween nicht alles zum Gruseln war.

Süßes oder Saures, lautete vor dem Spiel die nahezu alles entscheidende Frage. Kann sich die WSG Tirol über ein Bonuszuckerl in Salzburg freuen, oder wird man dort, wo zuletzt Altach (1:4) und Hartberg (1:7) ihr saures Wunder erlebten, ebenso kaltschnäuzig und spaßbefreit abgefertigt?

Knapp zwei Minuten nach dem Anpfiff deuten die personell runderneuerten Salzburger erstmals an, wie die Antwort lauten könnte. Noah Okafor, einer von neun Neuen gegenüber der RBS-Startaustellung von Madrid, hat nach herrlichem Chipzuspiel von Dominik Szoboszlai Zeit und Klasse, um sich den Ball am Elfer zurecht zu legen und zur frühen Führung ins Tor zu schieben. WSG-Schlussmann Ferdinand Oswald ohne Chance.
Die Tiroler aber nur kurz geschockt. Wie von Coach Thomas Silberberger angekündigt, erstarrt der Underdog nicht wie das Kaninchen vor der Schlange, sondern spielt mit. Gefällig obendrein. Und wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, hätte Kelvin Yeboah in Minute zehn getroffen. Nach herrlichem Pass von David Gugganig, sehenswert von Jerome Onguene gelöst, mutterseelenalleine vor Salzburg-Goalie Carlos Coronel. Hat er aber nicht. Nach dem Sprint über das halbe Spielfeld fehlt dem 20-Jährigen entweder Kraft oder Coolness. Vier Minuten später der nächste vielversprechende Auftritt des pfeilschnellen WSG-Talents – diesmal aus spitzem Winkel links am Tor vorbei.

Wie’s gehen kann, zeigt Salzburg. Eine halbe Stunde lang taucht die Truppe von Erfolgscoach Jesse Marsch spielerisch unter, um es danach wieder krachen zu lassen. Ein Treffer, bei dem der Tiroler Defensivverbund seine Beine entscheidend mit im Spiel hat. Zuerst verfehlt Fabian Koch den Ball, dann lenkt David Gugganig die Kugel ins eigene Tor – Okafors zweiter Treffer (34.) an diesem Nachmittag. Glücklich, aber drin. Mit 2:0 geht’s in die Pause.

Die zweite Halbzeit vorerst ein Abziehbild der ersten. Salzburg drückt auf’s Tempo, ohne dass die WSG Gefahr läuft, erdrückt zu werden. Bis in Minute 57. Von da an zeigt die Marsch-Truppe, wie viel Qualität in ihr steckt. Szoboszlai bedient Okugawa, weiter zu Okafor – und drin ist das Ding. Einfach simpel, einfach Salzburg. Und in dieser Tonart geht’s weiter. Ashimerus Kracher (62.) landet an der Latte, Koitas Schuss im Kasten (74.). Wie auch der Elfmeter (83.), den der 20-Jährige - nach Foul an ihm - selbst verwandelt. Koitas zweites Tor, Salzburgs fünftes. Wie jedes Mal, wenn’s gegen die Tiroler geht. Die WSG zwar bemüht, aber am Ende chancenlos. Ein bitterer Abend, der für die Truppe von Thomas Silberberger trotz ansprechender Leistung nach 93 Lehrminuten mehr Saures als Süßes zu bieten hatte.      

Am kommenden Samstag (17 Uhr) geht’s für die WSG mit dem schweren Gastspiel beim SKN St. Pölten weiter. Die Niederösterreicher schweben nach dem 4:0 über Ried auf Wolke 7.         

 

Red Bull Salzburg - WSG Tirol 5:0 (2:0)

Tore: Okafor (3.; 34.; 57.), Koita (74.; 83.)

 

Red Bull Salzburg spielte:

Carlos Miquel CORONEL; Jerome ONGUENE, Albert VALLCI, Oumar SOLET, Patrick FARKAS (61. Andreas ULMER); Zlatko JUNUZOVIC (61. Mohamed CAMARA), Dominik SZOBOSZLAI (61. Enock MWEPU), Majeed ASHIMERU; Masaya OKUGAWA (71. Andre RAMALHO), Karim ADEYEMI (61. Sekou KOITA), Noah OKAFOR.

Die WSG spielte:

Ferdinand OSWALD; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, David GUGGANIG, David SCHNEGG; Thanos PETSOS, Nemanja CELIC (70. Renny Piers SMITH), Johannes NASCHBERGER (58. Benjamin PRANTER), Nikolai Baden FRIEDERIKSEN (58. Florian RIEDER); Tobias ANSELM (76. Julian GÖLLES), Kelvin YEBOAH (70. Zlatko DEDIC). 


Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Trainer):
„Bis zur 60. Minute war es ein vernünftiger Auftritt. Nach dem 3:0 sind leider alle Dämme gebrochen. Und Red Bull hat uns in unsere Einzelteile zerlegt. Das Ergebnis ist eine Spur zu hoch, weil die erste Halbzeit wirklich gut war. Aber da hat man die internationale Klasse von Red Bull gesehen: drei Angriffe, zwei Tore. Wir haben zwei Topchancen und kein Tor. Das macht letztendlich den Unterschied. Und deshalb gehen wir mit einem 0:5 vom Platz.“

David Gugganig: 
„Wir haben es eigentlich ganz gut gemacht. Aber wenn man gegen so ein Topteam spielt, dann muss man seine Chancen nutzen. Wir waren nicht viel schlechter. Aber sie sind eiskalt vor dem Tor, wir zu stümperhaft. Das muss man ganz einfach sagen."

Fabian Koch: 
„Wenn man gegen Salzburg gleich mit 0:1 hinten liegt, wird’s schwierig. Wir haben es aber trotzdem gut gemacht, mutig gespielt und uns nicht versteckt. Wir sind zu einer guten Chance gekommen, haben sie aber nicht verwertet. Das 2:0 wäre eigentlich leicht zu verteidigen gewesen, mit dem 3:0 war das Spiel vorbei.“

Tobias Anselm: 
„Das Spiel hat uns gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen, aber auch worauf wir aufbauen können. Nächste Woche ist eine neue Chance, um Punkte zu holen.“

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