Fußball war immer schon seine Leidenschaft, versichert er. Glaubhaft. Obwohl der 32-Jährige, der einst im deutschen Lenggries, einer 10.000-Seelengemeinde nahe von Bad Tölz und unweit der österreichischen Grenze, das Licht der Welt erblickte und sich heute mit Lebensgefährtin Juliane die schönen Augenblicke im Leben teilt, zuletzt zwei Jahre lang laufend fremd ging. „Da war ich bei den Icetigers in Nürnberg angestellt“, erklärt er. Zwei Saisonen lang ließ der fußballinfizierte Sportwissenschaftler, der zuvor auch das Lehramt für Sport und Englisch studierte, die Cracks der DEL nach seinen Plänen schwitzen. Als er aber sah, dass die WSG Tirol einen neuen Athletiktrainer sucht, war ihm sofort klar, was zu tun ist. Bewerbung abgeschickt, Zusage erhalten.   

Seit 1. August ist der 32-Jährige, der bereits ein Jahr als Athletik- und Nachwuchstrainer in der Red Bull Akademie Erfahrung sammelte und früher selbst Fußball spielte, nun bei Bundesligist WSG Tirol Teil des Teams. Als Nachfolger von Athletik-Ikone Chris Jones. Jenem Mann also, der in den letzten zwei Jahren so hervorragende Arbeit in Wattens verrichtete, dass selbst die, die er quälte, nur lobende Worte für ihn übrighaben. Der hervorragende Fitnesszustand und die überschaubare Verletztenliste zeigen, wie groß die Fußstapfen sind, in die Gerg tritt. Angst hat der 32-Jährige keine davor, Respekt schon. „Meine Aufgabe ist es, die Arbeit von Chris fortzusetzen.“ Also nahtlos daran anknüpfen, wo Jones Arbeit endete. Gestern. Nach zweiwöchiger Übergabe. Am kommenden Samstag feiert der neue Schleifer aus Lenggries in der Generali Arena seine Premiere.