23. Okt. 2020

Kampf um Wiedergutmachung

In der fünften Runde zur Tipico-Bundesliga trifft die WSG Tirol am kommenden Sonntag im Tivoli auf den TSV Hartberg. Das Spiel beginnt um 14:30 Uhr. Bei beiden Mannschaften steht Wiedergutmachung am Programm.

Auf der einen Seite: Die WSG Tirol. Der aktuell Siebtplatzierte der Tipico Bundesliga, der nach einem unglücklichen 0:2 gegen die Wiener Austria zuletzt auch ausgesprochen unglücklich im Uniqa ÖFB-Cup die Segel streichen musste. 0:1 gegen Zweitligist FAC. Selbstvertrauen eher Mangelware.

Auf der anderen Seite: Der TSV Prolactal Hartberg. Der aktuell Elftplatzierte der Liga, der nach dem Höhenflug im Vorjahr (Platz 5) im dritten Jahr Bundesliga vorerst in den Niederungen der Liga gelandet ist: vier Spiele, zwei Punkte. Zu wenig für die gestiegenen Ansprüche jenes Klubs, der mit Rajko Rep (30) und Dario Tadić (30) wahre Ausnahmekönner im Kader stehen hat, die an guten Tagen Partien im Alleingang entscheiden können. Im Cup erreichte die Truppe von Trainer Markus Schopp im Gegensatz zur WSG zwar mit Hängen und Würgen (4:3-Sieg nach Verlängerung beim Kärntner Viertlisten ASKÖ Gmünd) die dritte Runde, das 1:7 in der Meisterschaft gegen Red Bull Salzburg zuletzt dürfte an der Psyche der Oststeirer, die ebenso wie die WSG von einer starken Frau (Brigitte Annerl) geführt werden, aber doch die eine oder andere Spur hinterlassen haben.  

Wiedergutmachung ist angesagt - auf beiden Seiten. Eine sportliche Kompensation, bei der WSG-Coach Thomas Silberberger bis auf die drei COVID19-positiven Spieler und zwei Langzeitverletzte (Ignacio Jauregui und Felix Kerber) auf seinen gesamten Kader bauen kann. Keiner gesperrt, (noch) keiner verletzt.

Der Schlagabtausch der „sympathischen Teams“ (OT Thomas Silberberger) wird am kommenden Sonntag um 14:30 Uhr angepfiffen. Laut der ab Freitag gültigen COVID19-Verordnung der österreichischen Bundesregierung sind im Tivoli maximal 1500 Zuschauer zugelassen. Im ganzen Areal gilt Maskenpflicht. Die Gastronomie bleibt gesperrt, ebenso der VIP-Bereich.


WSG Swarovski Tirol – TSV Prolactal Hartberg
Sonntag, 25. Oktober 2020 | 14:30 Uhr | Tivoli | live auf Sky


WSG-Coach Thomas Silberberger auf die Frage …

… ob er sich vom Aus im Uniqa ÖFB-Cup schon erholt hat: So gut es halt geht. Wenn man etwas Positives im Ausscheiden finden muss, dann das, dass wir uns jetzt auf die Meisterschaft konzentrieren können. Wenn’s dort läuft, war’s positiv. Aber wenn es in der Meisterschaft auch nicht prickelt, dann ist es schwer, dem Cup-Aus etwas Positives abzugewinnen. Aber es nützt eh nichts - wir müssen das Ganze abhaken und nach vorne schauen.  

… ob die Mannschaft nach dem Cup-Aus eine Reaktion gezeigt hat: Die ganze Trainingswoche war sehr schwierig. Weil wir auf der einen Seite nach dem Cup-Aus nicht wirklich mit Selbstvertrauen gesegnet sind, auf der anderen Seite durch die COVID-Fälle (Anm.: bei der Testung am Donnerstag waren alle negativ) laufend improvisieren mussten. Wir mussten ständig in Kolsass trainieren, weil uns in Wattens kein Platz zur Verfügung steht. Es ist nicht prickelnd, wenn du als Fußballprofi permanent in der Gegend rumfahren musst, um trainieren zu können, zudem laufend auf Nadeln sitzt bezüglich der COVID-Tests. Aber wie gesagt: es nützt nicht. Wir müssen das jetzt bestmöglich ausblenden und am Sonntag unsere Leistung abrufen. Hartberg ist ein sehr schwerer Gegner.

… ob die Startelf gegen den TSV Hartberg Überraschungen bringt: Nein, Stand heute nicht.

… ob der Termin am Sonntagnachmittag für oder gegen die WSG spricht: Im Prinzip ist es mir egal, ob Samstag oder Sonntag gespielt wird. Der Nachmittagstermin um 14:30 ist für mich ideal, weil es mir Ende Oktober mit Zeitumstellung lieber ist als um 17:00. Aber es darf so oder so keine Ausrede sein.

… wie er die COVID19-Beschränkung auf maximal 1500 Zuschauer beurteilt: Das ist für uns kein Problem. Wir hatten während der ganzen Corona-Krise nie mehr als 1200 Zuschauer. Dass die Gastronomie und der VIP-Bereich geschlossen bleiben, ist für den Verein natürlich nicht optimal - aber das sind Themen, die uns als Mannschaft eher weniger beschäftigen.

… ob es gegen Hartberg ein Duell der Wiedergutmachung ist: Mit Hartberg kommt ein Team, das über brutale Comeback-Qualität verfügt, das nie aufhört zu fighten und das immer wieder durch späte Treffer belohnt wird. Sie sind eine Art Vorbild: ein Jahr vor uns aufgestiegen, dann in superschneller Zeit ein Stadion hingeklatscht bzw. umgebaut und im letzten Jahr sportlich top. Und das – ich nehme jetzt einen Tadic (Anm.: Dario) da raus - großteils mit Spielern, die keinen Namen hatten. Beeindruckend. Sie sind ein Stück weit Vorbild und ein Stück weit ident mit uns. Ein sympathischer Verein.

.. ob das 1:7 der Hartberger zuletzt gegen Red Bull Salzburg Vorteil oder Nachteil für die WSG ist: Weder noch. In Salzburg holen sich alle Mannschaften von den unteren 6 eine Klatsche. Die Hartberger haben probiert mitzuspielen und das ist schiefgegangen. Aber sie haben im Vorjahr auch 7:2 verloren und trotzdem eine Topsaison gespielt.      

  … was er sich vom kommenden Gegner erwartet: Das ist eine Mannschaft, die einfach frech drauf los spielt – egal ob gegen Red Bull oder gegen Wattens. Sie probieren ihre Spielanlage durchzuziehen, sind gut organisiert und geben nie auf. 


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