27. Apr. 2021
Drei Tage nach der 0:4-Schlappe von Wien-Hütteldorf trifft die WSG Tirol im Rahmen der 28. Runde zur Tipico Bundesliga im Tivoli neuerlich auf den Rekordmeister. Wiedergutmachung ist angesagt.
Es gibt Spiele, über die man noch spricht, lange nachdem sie abgepfiffen wurden. Über manche sogar noch Monate danach. Wie über jenen unfassbaren 3:2-Sieg über Red Bull Salzburg. Oder das unvergessliche 3:0 in Wien-Hütteldorf. Damals. Und es gibt Spiele, die man am besten gleich wieder vergisst. Die man abhakt. Nach denen man erst wieder aufstehen und sich mit der gebotenen Ruhe die Krone richten muss, ehe es weitergeht. Wie jenes 0:4 beim Rekordmeister vom letzten Sonntag. Eine Partie, die sich, dem einseitigen Ergebnis zum Trotz, bis zur 80. Spielminute eigentlich zweiseitig abspielte – auf Augenhöhe, ehe sich der Tabellensechste vom Tabellenzweiten in den Schwitzkasten nehmen ließ. Mit drei Gegentoren binnen fünf Minuten.
Analyse
statt Kritik
Auch wenn am liebsten alle in und um Wattens direkt nach dem Schlusspfiff das
Spiel abgehakt oder vergessen hätten, kam Cheftrainer Thomas Silberberger nicht
umhin, das eine oder andere von dem, was sich zwischen Minute 81 und 86 im
Allianz Stadion abspielte oder eben nicht, anzusprechen. Er analysierte, zumal
reine Kritik der Leistung nicht gerecht geworden wäre. Denn nicht alles war an
diesem Nachmittag schlecht. Bis zehn Minuten vor dem Ende hatte man den
Rekordmeister eigentlich im Griff. Klar, die Offensive war ausbaufähig. Aber
die Defensive machte gegen die Tormaschinerie rund um Ercan Kara richtig dicht.
Vor dem 2:0 durch Rapids Jungstar Yusuf Demir (17) hatte man genau einen
Torschuss der Hütteldorfer zugelassen. Danach im Minutentakt. Mit Auflösungserscheinungen.
Und genau das gilt es am kommenden Mittwoch zu verhindern. Egal wie das Spiel gerade
steht. Wenngleich Silberberger noch nicht weiß, wer in seinem Kader Rapid 2.0
verhindern soll. Zlatko Dedic ist außer Gefecht, Tobias Anselm und Ferdinand
Oswald noch nicht zu 100 Prozent fit. Fabian Koch nach dem k.o. zuletzt mit
Gehirnerschütterung rekonvaleszent und Pechvogel Raffael Behounek nach seiner
fünften Gelben gesperrt. Eine Rumpftruppe, die wohl auch in Bestformation nur Außenseiter
gewesen wäre. Wenngleich die WSG zuletzt immer dann groß aufspielte, wenn
keiner mit ihr rechnete. Vielleicht ist die Partie am kommenden Mittwoch ja wieder
eine, über die man gerne länger spricht.
Das Spiel zur 28. Runde der Tipico Bundesliga wird um 18:30 Uhr im Tivoli
angepfiffen.
WSG
Tirol – SK Rapid Wien
Mittwoch, 28. April 2021 | 18:30 Uhr | Tivoli| live auf Sky
Was Sie wissen sollten, um am Ball zu sein:
- Jungstar: Rapids Youngster Yusuf Demir hat sich mit seinen beiden Treffern zuletzt in der Torjägerliste auf Platz 15 hochgeschossen.Wenn es um die Statistik Spielminuten-pro-Tor geht, liegt der 17-Jährige hinter Sekou Koita (alle 60 Spielminuten ein Treffer) und Patson Daka (69) mit 103 auf Platz drei (wenn nur Spieler berücksichtigt werden, die bislang öfter als fünf Mal trafen).Nikolai Baden Frederiksen benötigte in diesem Spieljahr im Schnitt 130 Spielminuten für einen Treffer (ex aequo mit Christoph Knasmüllner auf Rang vier).
- Mittel-Maß: Die WSG liegt mit vier Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen in der Tipico-Heimtabelle auf Rang fünf, Rapid mit sechs Siegen, fünf Unentschieden und nur zwei Niederlagen auf Platz drei der Auswärtstabelle.
- Unentschieden: Bei den Tirolern sind mit Thanos Petsos und Flo Rieder aktuell ebenso zwei Kaderspieler gelbgefährdet wie bei den Wienern (Mateo Barac und Dejan Petrovic).
- Dauer(b)renner: Bei der WSG haben mit Ferdinand Oswald, David Gugganig, Fabian Koch, Raffael Behounek, Thanos Petsos, David Schnegg und Nemanja Celic sieben Spieler heuer bereits 2000 Spielminuten oder mehr am Konto (Ligaspitze!), bei Rapid mit Mateo Barac, Maximilian Ullman und Ercan Kara nur drei.
WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger …
… zur Ausgangssituation: „Nach den Ausfällen von Behounek und Koch sind wir zu Umstellungen gezwungen und werden deshalb ein bisschen frisches Blut in die Mannschaft bringen. Weil ich nach dem 0:2 in Hütteldorf eine extreme geistige Müdigkeit meiner Mannschaft bemerkt habe. Das ist auch dem geschuldet, dass wir die meisten Spieler in der ganzen Bundesliga haben, die mehr als 2000 Spielminuten am Feld waren. Da sind wir die unangefochtene Nummer 1. Und das hat man zuletzt auch gesehen. Nach dem 0:2 haben wir nicht mehr daran geglaubt, das Spiel noch drehen zu können. Deshalb sind dann auch alle Dämme gebrochen. Das darf so nicht passieren. Wir werden am Mittwoch körperlich und geistig frische Spieler in die Waagschale werfen und gehen als krasser Außenseiter in die Partie – aber das waren wir gegen den LASK und Red Bull auch schon.“
… zur Vorbereitung: „Wir werden im heutigen Training die Luft völlig rauslassen, Fußballtennis spielen und uns nicht mit taktischen Details beschäftigen. Unser Ziel ist es, wieder frisch zu werden. Morgen Vormittag werden wir noch ein paar taktische Sachen besprechen – dann kann Rapid kommen.“
… zu den geplanten Wechseln: „Die Spieler, die am Mittwoch neu zum Einsatz kommen, kommen alle aus einer Akademie, sind taktisch und technisch bestens ausgebildet und wissen, was wir spielen wollen. Sie sind seit einem Jahr in jeder Trainingseinheit dabei. Jetzt haben sie die Chance zu beweisen, dass sie zu Recht Bestandteil dieser Mannschaft sind.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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