20. Dez. 2020
Die WSG Tirol verliert vier Tage vor Heilig-Abend nach zwei Siegen in Serie gegen den SV Ried mit 1:3. Eine ‚schöne‘ Bescherung. Aufstehen. Krone richten. Weiter geht’s …
Es war ein Jahresabschluss, wie man ihn sich hätte sparen können. Einer, der wohl auf keinem der zahlreichen Wunschzettel stand – so kurz vor Weihnachten. Und einer, der so gar nicht zum Rest der bisherigen Saison passte. Aber einer, der für den Start ins Frühjahr trotz unverhoffter Pleite weiter alle Träume offenlässt. Auf Platz 5 in der Tabelle, einen Zähler vor dem WAC, zwei vor St. Pölten …
Aber alles der Reihe nach. Der Spielanfang war sehr verhalten – aus Sicht der WSG, bei der Bruno Soares David Gugganig (gesperrt) und Johannes Naschberger Thanos Petsos (verletzt) ersetzte. Abwartend. Schaumgebremst. Nicht annähernd so überfallsartig wie zuletzt. Dafür glücklich. Denn die erste Chance im Spiel hatte der Gegner aus Ried. Bernd Gschweidl (7.) knallte das Leder – völlig freistehend – aus sechs Metern Entfernung an die Latte. Pech für die einen, Glück für die anderen.
Erste Chance,
erstes Tor
Praktisch im Gegenzug das 1:0 für die WSG. Erste Chance, erstes
Tor. Ein Freistoß knapp außerhalb der Strafraumgrenze. Während alle auf eine
Flanke warteten, überraschte Florian Rieder Freund und Feind mit einem
Direktversuch aufs kurze Eck. Der Ball klatschte an den Pfosten und von dort
Zlatko Dedic (10.) vor die Beine. Und der Slowene machte das, was einer wie er
machen muss: er staubte ab. Das vierte Tor des 36-Jährigen in der laufenden
Meisterschaft. Ein Treffer, der die Spielanlage neu definierte. Ried musste nun
agieren, die WSG durfte reagieren. Und Koch, Celic & Co. reagierten in Hälfte
1 im Stile einer Klassemannschaft. Bis auf einen Wiessmeier-Kracher (23.), der
das Lattenkreuz streifte, ließ die Defensive von Trainer Thomas Silberberger bei
ausgeglichenem Ballbesitz und weit besserer Zweikampfquote wenig bis gar nichts
zu. So ging’s in die Pause.
Sieben
Minuten, drei Gegentore
In der Halbzeit reagierte der Coach der WSG. Für den rotgefährdeten Soares brachte
er Stefan Hager ins Spiel. Und es dauerte keine drei Minuten, bis die
WSG-Defensive erstmals in den Mittelpunkt rückte. Wenngleich es David Schnegg war,
nicht Hager. Der 22-Jährige traf mit seiner Grätsche im Strafraum zwar nicht
den Ball, dafür Ante Bajic - Schiedsrichter Felix Ouschan pfiff. Den dafür
verwandelten Elfmeter verwandelte Marco Grüll (48.) sicher. Das erste Gegentor für
die WSG seit 162 Spielminuten, das in der bis dahin sicheren Defensive für kollektive
Desorientierung und Verunsicherung sorgte. So sehr, dass in den folgenden
sieben Spielminuten zwei weitere Treffer der Innviertler folgten. Zuerst durch
Gschweidl (53.), dann durch Bajic (55.). Weil der Torschütze zum1:3 zwei weitere
Möglichkeiten (63./71.) ausließ und der Unparteiische bei einem Handspiel von
Kennedy Boateng (75.) im Strafraum nicht pfiff, blieb es beim zwar überraschenden,
aber nicht unverdienten Auswärtssieg für die Rieder. Die erste Niederlage der
WSG nach zwei Siegen in Serie.
Im neuen Jahr wartet in Runde 13 (23./24. Jänner) mit dem LASK gleich ein erster Gradmesser auf die Tiroler.
WSG Swarovski Tirol – SV Guntamatic Ried 1:3 (1:0)
20. Dezember 2020 | Tivoli | Schiedsrichter Felix OUSCHAN
Tore: Dedic (10.); Grüll (48.), Gschweidl (53.), Bajic (55.)
Fotonachweis: GEPA pictures
Die WSG spielte:
Ferdinand OSWALD; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, Bruno Gabriel SOARES (46. Stefan HAGER), David SCHNEGG; Johannes NASCHBERGER (63. Renny Piers Smith), Nemanja CELIC, Žan ROGELJ (79. Benjamin PRANTER), Florian RIEDER (63. Nikolai Baden FREDERIKSEN); Kelvin YEBOAH, Zlatko DEDIC (63. Tobias ANSELM).
Die SVR spielte:
Daniel-Edward DANILIUC; Michael LERCHER (80. Manuel HAAS), Kennedy Kofi BOATENG, Thomas REIFELTSHAMMER, Ante BAJIC (87. Marcel CANADI), Julian Klaus WIESSMEIER; Daniel OFFENBACHER, Marcel ZIEGL (80. Murat SATIN), Ante BAJIC, Marco GRÜLL, Stefan NUTZ (87. Valentin GRUBECK); Bernd GSCHWEIDL.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es war heute einfach zu wenig – von jedem Einzelnen. Ried hat verdient gewonnen, sie lagen in allen Statistiken vorne. Sie waren aggressiv, besser. Vielleicht hat uns auch das frühe Tor zu sehr in Sicherheit gewogen. Kein einziger Spieler hat heute 100 Prozent gebracht. Und wenn jeder 5 bis 6 Prozent weniger bringt, bist am Ende einer weniger am Platz – und genau so hat es sich angefühlt. Schade, weil wir mit 20 Punkten in die Winterpause gehen wollten. Wenn wir aus dieser Niederlage lernen, kann’s positiv werden. Aber der Tabellenplatz ist ein brutal trügerischer. Wir tun gut daran, weiter Altach und die Admira zu beobachten.“
Raffael Behounek: „Wir haben mit Petsos (Anm.: Thanos) und Gugganig (Anm.: David) zwei
nicht ganz unwesentliche Spieler für unser Spiel heute vorgeben müssen. Vor
allem der Gugganig mit seinem linken Fuß tut uns in der Spieleröffnung richtig
gut. Bruno (Anm.: Soares) und der Naschi (Anm: Johannes Naschberger) haben das
gut gemacht, aber es ist eben nicht dasselbe. So sind wir eigentlich nie
wirklich ins Spiel gekommen. Unterm Strich war es heute einfach nicht gut
genug. Ried hat verdient gewonnen. Unser schlechtestes Spiel im heurigen Jahr.
Aber vielleicht eine Niederlage zum richtigen Zeitpunkt. Jetzt sehen wir, dass
nur zu gewinnen nicht ganz der Realität entspricht.“
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