11. Feb. 2022
Die WSG Tirol trifft in der 19. Runde der ADMIRAL Bundesliga am Samstag (17:00 Uhr) auf Sturm Graz. Mit einem Sieg lebt die Mini-Chance auf die Meisterrunde weiter, bei einer Niederlage sind die Top 6 weg.
Die Vorbereitung der WSG Tirol für den Start ins Frühjahr
war für WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger durchwachsen. Die Bedingungen
auswärts waren hervorragend, zuerst neun Tage auf Malta, dann der Kurztrip nach
Meran, jene zuhause gewöhnungsbedürftig. Ohne Rasenheizung. Dafür mit einem
Kunstrasen, der nur bedingt verwendet werden kann. Und auch die Ergebnisse der
Testspiele waren nicht alle nach dem Geschmack des Cheftrainers – mit zwei Siegen
und zwei Niederlagen in insgesamt sechs Vorbereitungsspielen.
Vier Neuzugänge
Dennoch ist die Zuversicht beim Tabellenzehnten der ADMIRAL Bundesliga groß. Weil
man in Wattens davon überzeugt ist, die überraschenden Abgänge von Thanos
Petsos (Riga FC) und Leon Klassen (Spartak Moskau) mit Jungstar Sandi Ogrinec (23)
und Bundesliga-Routinier Kofi Schulz (32) nahezu ohne Qualitätsverlust kompensieren
zu können. Und weil man mit Julius Ertlthaler (24) und Tim Prica (19) zusätzlich
zwei Rohdiamanten verpflichtete, die nicht nur die Strahlkraft des Kaders erhöhen,
sondern auch Silberbergers Aufstellungspoker um zwei Joker im Ärmel erweitern.
Man darf also einerseits gespannt sein, wer von den vier Neuen den Sprung in die
Tiroler Startelf schafft und andererseits, wie die Steirer den Abgang von
Tormaschine Kelvin Yeboah verkraften. Die beiden Youngster Rasmus Hølund (19,
Dänemark) und Luca Kronberger (19) sollen den Transfer des Italo-Ghanaers, der mit
seinem Wechsel in die Serie A sowohl in die Kassa von Sturm, als auch in jene
der WSG Geld spülte, vergessen machen. Vor allem vom dänischen U21-Teamspieler,
der vom FC Kopenhagen in die Steiermark kam, scheint man rund um Graz viel zu
halten. Leicht möglich also, dass es beim Start ins Frühjahr zum Nordländerduell
Schweden (Prica) gegen Dänemark (Hølund) kommt.
Die Partie zur 19. Runde der ADMIRAL Bundesliga wird am kommenden Samstag (17:00 Uhr) im Tivoli angepfiffen. Bei der WSG sind bis auf Tobias Anselm alle Mann mit an Bord.
WSG Tirol – SK Puntigamer Sturm Graz
Samstag, 12. Februar 2022 | 17:00 Uhr | Tivoli | live auf Sky
Was
man wissen muss, um am Ball zu sein:
-
Angstgegner: Der
SK Puntigamer Sturm Graz hat in der Bundesliga noch kein Spiel gegen die WSG
Tirol verloren. In sieben Duellen blieben die Steirer sechs Mal siegreich.
-
Zielorientiert: Die
WSG Tirol erzielte in diesem Spieljahr sechs Tore nach Vertikalangriffen, also
Spielzügen, die in der eigenen Hälfte starten und mindestens zu 50 Prozent in
Richtung gegnerisches Tor gespielt werden. Mehr Treffer dieser Art erzielte in
der ADMIRAL Bundesliga nur Red Bull Salzburg.
-
Torgefahr:
Nach dem Abgang von Kelvin Yeboah hält die Nummer 13 der Grazer, Jakob
Jantscher (32) bei ebenso neun Saisontoren wie die Nummer 9 der WSG, Giacomo
Vrioni. Der Sturm-Routinier hat dafür allerdings 1203 Spielminuten gebraucht,
der torgefährliche WSG-Youngster um fast 300 Minuten weniger.
WSG-Coach Thomas Silberberger …
… zur
Vorfreude nach 63 Tagen Pause: „Ich freu‘ mich sehr auf morgen,
auch wenn der Gegner ein schwerer ist. Es ist gut, dass jetzt der Druck steigt.
Und es ist gut, dass es jetzt endlich losgeht.“
…
zum ‚Angstgegner‘ Sturm: „Das Spiel morgen ist für uns die
absolute Herausforderung. Sturm Graz ist die uneingeschränkte Nummer 2 in
Österreich. Wir erwarten einen Gegner, der uns alles abverlangen wird. Gegen
den Ball sind sie wahrscheinlich neben Red Bull Salzburg die beste Mannschaft
in Österreich, mit hoher Pressing-Intensität. Sie haben einige Ausnahmekönner
in ihren Reihen, die dem Spiel auch mit dem Ball Struktur geben können,
wenngleich sie sich in erster Linie über die Jagd gegen den Ball definieren. Da
sind sie extrem schwer zu bespielen.“
… zur
Frage nach der Startelf: „Es wird morgen sicher die eine oder
andere Überraschung in der Startelf geben.“
…
auf die Frage, ob das ‚Stürmerproblem‘ behoben ist: „Wir
haben mit dem Transfer von Tim Prica unsere Hausaufgaben gemacht. Mit Giacomo Vrioni,
Prica und Thomas Sabitzer haben wir jetzt drei gelernte Stürmer, dazu einen Tobias
Anselm in der Warteschleife. Mit Julius Ertlthaler haben wir einen Spieler dazu
bekommen, der ebenso an vorderster Front spielen kann. Justin Forst hat auch
einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht. Und der Beste in der
Vorbereitung war Bror Blume – er kann auch ganz vorne oder zwischen den Linien
spielen. Wir haben also schon die eine oder andere Möglichkeit mehr, als wir
sie zuletzt hatten.“
…
auf die Frage, ob die WSG nach der Absage des Trainingslagers von Sturm
vielleicht einen Vorteil hat: „Ich glaube, wir hatten die
schwierigere Vorbereitung als Sturm Graz. Wir wissen vom einen auf den anderen
Tag nicht, wie oder wo wir trainieren können. Wir haben vermutlich die
schwierigste Vorbereitung von allen zwölf Bundesligisten. Keine beheizte
Rasenfläche, dafür eine mit Schneedecke. Wir haben einen Kunstrasen, der kaum
zu verwenden ist. Schlimmer geht’s eigentlich nimmer. Und da red‘ ich noch gar
nicht von der COVID-Situation. Aber morgen um 17 Uhr interessiert es keinen, ob
die Bedingungen in der Vorbereitung gut oder schlecht waren. Die Zuschauer
interessiert nur, ob wir gut spielen oder eben nicht.“
Neuzugang
Julius Ertlthaler …
… auf
die Frage, ob er bereits in Wattens so richtig gelandet ist: „Für
die kurze Zeit, in der ich erst da bin, passt es sehr, sehr gut. Die Mannschaft
hat mich top aufgenommen, der Charakter ist sehr gut. Auch sportlich steckt
sehr viel Qualität in der Mannschaft. Sie ist jung und hungrig. Ich freu‘ mich,
dass ich Teil davon bin.“
…
auf die Frage, wie sehr er sich nach seiner ‚Pause‘ wieder auf die
Meisterschaft freut: „Das ist das absolut Schönste für einen
Fußballer, wenn es wieder in Richtung Wettbewerb geht, um Punkte. Das ist ein
ganz eigenes Gefühl, das sich nicht wirklich beschreiben lässt. Nach dem doch
schwierigen Halbjahr für mich ist es jetzt eine coole Sache.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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A-6112 Wattens
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