09. Mai. 2021

Am Ende ging der LASK fast Baden …

3:3. Die WSG Tirol bleibt gegen den LASK auch im vierten Saisonduell ungeschlagen. Sechs Tore, zwei Elfmeter, ein Eigentor, ein Ausschluss und viele Diskussionen ...

Drei Duelle dieser Art gab’s in diesem Spieljahr schon. Die beiden letzten gewann die WSG, das erste endete Unentschieden. Nachvollziehbar, dass die Tiroler in den vierten Schlagabtausch mit dem nominell prominent besetzten Gegner mit breiter Brust starteten. Zumal bei der WSG nach den verletzungs- und sperrbedingten Ausfällen zuletzt wieder fast alle mit von der Partie waren. Einzig Zlatko Dedic musste weiter passen.

Fünf ‚Neue‘
Cheftrainer Thomas Silberberger konnte deshalb im Vergleich zum Niederlagendoppel gegen Rapid in der Raiffeisen-Arena von Pasching eine fast runderneuerte Startelf aufbieten. An fünf Positionen verändert. Seine Stammelf. Mit Tobias Anselm im Sturm. Mit Ferdinand Oswald im Tor. Und mit Fabian Koch, Raffael Behounek und David Schnegg in der Verteidigung. Ein eingespieltes Team, dem die ersten drei bis vier Spielminuten gehörte, ehe der LASK mit viel Druck zum Ecken-Stakkato ansetzte. Vorerst allerdings ohne zählbarem Erfolg - und ohne Großchance. Die hatte die WSG in Minute 12, nachdem Nikolai Baden Frederiksen die Kugel schnell auf Tobias Anselm ablegte und der 21-Jährige fast noch schneller – von der gesamten LASK-Abwehr verfolgt - allein auf Alexander Schlager zu rannte. Klasse. Nur sein Abschluss war ausbaufähig. Die erste Chance der Linzer folgte auf dem Fuß. Der Kopfball von Johannes Eggestein (14.) ging aber aus aussichtsreicher Position über das Tor.

Zweite Chance, erstes Tor
Dafür saß die zweite Möglichkeit der WSG. Ein Treffer bei dem die Linzer allerdings kräftig mithalfen. Zumal der Volleyversuch von Anselm bereits entschärft war, ehe Petar Filipovic (24.) der Situation wieder Schärfe gab und den Ball ohne Not vorbei am herauseilenden Schlager ins Tor beförderte. Eine Slapstickeinlage, die den Tirolern die Führung brachte. Eine Führung, die allerdings nur neun Minuten hielt. Bis Ex-WSG-Spieler Lukas Grgic den Ball gefühlvoll in den Strafraum chippte, wo Eggestein (33.) sich mit einer schnellen Drehung von Behounek und David Gugganig löste und unhaltbar für Oswald zum 1:1 traf. Der erste Torschuss der Linzer. Das erste Tor der Bremen-Leihgabe seit Ende Februar, sein neuntes in diesem Spieljahr. Unentschieden ging’s in die Kabine.

LASK startet überfallsartig
In Halbzeit zwei startete der LASK wie von der Tarantel gestochen. Zuerst scheiterte Dominik Reiter (47.) völlig freistehend aus fünf Metern am eigenen Unvermögen, wenig später Eggestein (48.) mit einem gut platzierten Kopfball an Oswald. Die erste Möglichkeit der WSG nach dem Seitenwechsel hatte Nemanja Celic (50.) – seinen Kracher lenkte Gernot Trauner ins Out. Nur vier Minuten später durfte der LASK dann aber doch jubeln. Weil Thomas Goiginger, der Koch und Gugganig versetzte, mit seinem platzierten Kracher ins rechte Kreuzeck Oswald keine Chance ließ. Der 30-Jährige hatte zwar noch seine Finger dran, aber der Ball zappelte im Netz.

Zwei Elfer, zwei Tore
Danach wurde getauscht. Beim LASK kamen in Minute 60 Holland und Balic für Michorl und Eggestein, bei der WSG in Minute 64 Pranter und Naschberger für Anselm und Rogelj. Ein Tausch, mit dem WSG-Coach Silberberger einmal mehr sein goldenes Händchen bewies. Zumal Benjamin Pranter nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung im Laufduell mit Trauner im Strafraum zu Fall gebracht wurde und Schiedsrichter Felix Ouschan Elfmeter pfiff. Der Topgun der WSG, Nikolai Baden Frederiksen (70.), ließ sich nicht zwei Mal bitten. Sein zweites Saisontor vom Punkt. Sein viertes gegen den LASK. Sein 15. in der Liga. Der neuerliche Ausgleich, der allerdings neuerlich nur kurz Freude bereitete. Weil Trauner (79.) einen Einwurf von Holland mit dem Kopf so verlängerte, dass er via Innenstange ins Tor flog. Jener Trauner, der kurz zuvor den Elfmeter verschuldete und kurz danach ebenso. Weil er diesmal Frederiksen im Strafraum legte und dafür nach Gelb in Minute 31 mit Gelbrot vom Platz flog. Der Däne selbst ließ sich auch beim zweiten Mal vom Punkt nicht bitten. Der zweite Ausgleich für die Tiroler, das 16. Saisontor von Frederiksen (84.).

Vier Spiele, acht Punkte
Weil auch die Schlussoffensive des LASK in der Tiroler Defensive verpuffte, nahm die WSG einen wichtigen Zähler im Kampf um Platz fünf aus Pasching mit. Die WSG bleibt in dieser Saison gegen den LASK ungeschlagen. Vier Spiele, acht Punkte. Respekt!
Am kommenden Mittwoch (18:30 Uhr) geht’s für Silberberger & Co. weiter. Mit Sturm Graz kommt der aktuell Tabellenvierte ins Tivoli.   

 

LASK - WSG Tirol 3:3 (1:1)

9. Mai 2021 | Raiffeisen Arena | Schiedsrichter Felix OUSCHAN

Tore: Eggestein (33.), Goiginger (54.), Trauner (79.); Filipovic (24./ET), Frederiksen (70. P./84. P.)

Gelbrote Karte: Trauner (82.)

             

Der LASK spielte:

Alexander SCHLAGER; Andres ANDRADE CEDENO, Gernot TRAUNER, Petar FILIPOVIC, Rene RENNER, Lukas GRGIC (70. Mads Emil MADSEN), Peter MICHORL (60. James HOLLAND), Reinhold RANFTL; Dominik REITER (85. Adam GRIGER), Johannes EGGESTEIN (60. Husein BALIC), Thomas GOIGINGER. 

Die WSG spielte:

Ferdinand OSWALD; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, David GUGGANIG, David SCHNEGG; Žan ROGELJ (64. Johannes NASCHBERGER), Thanos PETSOS, Nemanja CELIC, Florian RIEDER (92. Florian BUCHACHER); Tobias ANSELM (64. Benjamin PRANTER), Nikolai Baden FREDERIKSEN (Renny Piers SMITH).    

 

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Ein tolles Spektakel, ein richtig lässiges Match für den neutralen Zuschauer. Wenn man die rosarote Brille vom LASK oder der WSG aufhatte, gab’s schon einige Situationen, die einen wahnsinnig machen hätten können. Aber am Ende des Tages hat es meine Mannschaft überragend gut gemacht. Beim LASK zwei Mal einen Rückstand aufzuholen, das ist nicht ohne. Sie haben sich extrem willig und frisch präsentiert. Dass wir jetzt in Pasching in zwei Spielen sieben Tore gemacht haben, zeugt von Qualität. Ob uns der Punkt in der Tabelle viel hilft, sei dahingestellt. Aber er war wichtig für die Moral. Jetzt müssen wir schauen, dass wir gegen Sturm, die uns bisher nicht so gelegen sind, in die Spur finden und uns zuhause belohnen. Dann kommt es am Sonntag gegen den WAC zum Showdown um Platz fünf.“

Benjamin Pranter: „Wir haben heute viel gearbeitet und in der einen oder anderen Situation das Glück vielleicht auf unserer Seite gehabt. Bei der Hitze war es extrem schwierig und intensiv – für beide Mannschaften. Wir haben heuer sicher schon bessere Leistungen gezeigt. Aber mit einem Unentschieden auswärts beim LASK können wir zufrieden sein. Wir haben jetzt noch alle Chancen, den fünften Platz zu erreichen. Das wäre für uns ein Riesenerfolg.“

Nikolai Baden Frederiksen: „Es war ein sehr intensives Spiel bei forderndem Wetter. Wir haben gut gespielt, der LASK auch. Wir waren heute zwar mehr in der Defensive als in der Offensive, haben aber wieder gezeigt, dass wir ein Team sind, das an sich glaubt. Und dass wir gegen jedes Team der Liga gut spielen können.“

Žan Rogelj: „Es war das erwartet schwere Spiel, speziell zu Beginn. Nach 20 Minuten kamen wir besser in die Partie. Wir hatten dann einige Möglichkeiten und spielten gut – aber der LASK ebenso. Deshalb können wir mit dem einen Punkt zufrieden sein.“

Fotonachweis: GEPA pictures

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