08. Aug. 2021
Drittes Spiel, drittes Unentschieden. Die WSG Tirol holte gegen den LASK im dritten Saisonspiel den dritten Punkt. Giacomo Vrioni sorgte abermals für die Führung.
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Eigentlich. Zumindest beim Blick auf die Papierform. Auf der einen Seite der finanzstarke Favorit, bei dem ein Ergebnis wie im Vorjahr, wo er die Liga am Ende auf Platz 4 abschloss, als Misserfolg gewertet wird. Auf der anderen Seite der finanzschwache Außenseiter, der in der vergangenen Saison sensationell die Top-6 erreichte und heuer darum bemüht ist, den gestiegenen Ansprüchen zu entsprechen. Der Blick auf die Ergebnisse zuletzt zeigt allerdings, dass die Papierform mitunter nicht das Papier wert ist, auf dem sie steht und die Höhe des Budgets nicht immer direkt proportional zur Höhe des Erfolgs stehen muss. Zumal die WSG im Vorjahr gegen den LASK in vier Spielen unbesiegt blieb. Und genau da wollten die Schützlinge von Coach Thomas Silberberger anschließen. Mit zwei von drei Ex-LASK-Spielern, die im Kader stehen, in der Startformation. Nur Valentino Müller, der jüngste Neuzugang der WSG, musste zu Beginn noch auf der Bank Platz nehmen, Thomas Sabitzer und Tobias Anselm waren vom Anpfiff an mit von der Partie.
Klassen trifft Stange
Und Anselm war es auch, der die erste gefährliche Aktion der WSG einleitete. Nach
einem Traumpass des 21-Jährigen lief Linksverteidiger Leon Klassen plötzlich alleine
auf LASK-Goalie Alexander Schlager zu, kam vorbei, traf aber aus spitzem Winkel
nur den Pfosten (9.). Glück für die Linzer, Pech für die WSG. Elf Minuten
später das gleiche Spiel unter geänderten Vorzeichen. Florian Schlecker tankte
sich in den Wattener Strafraum, wurde von einer Grätsche von Maxime Awoudja am
Torschuss gehindert. Mamoudou Karamoko schob den Ball in Richtung Tor, wo ihn Mittelfeldmotor
Thanos Petsos von der Linie kratzte. Glück für die Tiroler, Pech für den LASK. Weil
ein Anselm-Kopfball (23.) zu wenig Druck hatte, Sabitzer (26.) einen Stanglpass
von Giacomo Vrioni nicht volley nahm und Anselm (27.) nach Traumkombination
über Leon Klassen und Sabitzer alleine vor Schlager am LASK-Schlussmann
scheiterte, stand es in der unterhaltsamen Partie auf hohem Niveau nach 27
Spielminuten noch immer torlos. Eine Minute später allerdings nicht mehr. Und abermals
hatte Anselm seine Beine mit im Spiel. Ein Sprint über das halbe Spielfeld, Idealzuspiel
zu Vrioni (28.) und die Juve-Leihgabe tat das, wofür sie geholt wurde. Das
zweite Meisterschaftstor des 22-Jährigen im zweiten Meisterschaftsspiel für die
WSG, das Vierte im dritten Pflichtspiel. Ein Auftritt der WSG in Hälfte, der
bis auf mehr Konsequenz vor dem Tor, kaum Wünsche offenließ. Einzig der verletzungsbedingte
Ausfall von Žan Rogelj kurz vor dem Pausenpfiff verursachte bei WSG-Trainer
Thomas Silberberger Sorgenfalten. Für den 21-jährigen Slowenen kam Alexander
Ranacher ins Spiel. Und mit der zwar knappen, aber mehr als verdienten Führung
ging’s in die Kabine.
LASK macht Tempo
Nach dem Pausentee erhöhte der LASK das Tempo, vorerst
allerdings ohne gefährlich zu werden. Ein Kopfball von Hyunseok Hong (49.) und
ein Luftschlag von Mamodou Karamoko (55.) war noch das effizienteste, was die
Linzer bis zu diesem Zeitpunkt zu bieten hatten. Bis in Minute 60. In der
zuerst ein Schuss von Flecker von Klassen geblockt wurde, gegen den Versuch von
Karamoko (60.) aber kein WSG-Kraut mehr gewachsen war. Ein Ausgleich, der dem
LASK die zweite Luft bescherte und die WSG verunsicherte. Wenngleich sich beide
Teams zunehmend neutralisierten. Chancen waren Mangelware. Bis in Minute 87, in
der Karamoko nach Flecker-Zuspiel den Matchball vergab. Nach 94 Spielminuten
pfiff Schiedsrichter Josef Spurny die Partie ab. Das dritte Unentschieden für
die WSG im dritten Spiel. Neben Salzburg und dem LASK ist die Wattener
Sportgemeinschaft damit das einzige Team der Liga, das auch nach Runde 3 noch
ungeschlagen ist.
Am kommenden Samstag geht’s nach Kärnten zum WAC. Das Spiel in der
Lavanttal-Arena wird um 17 Uhr angepfiffen.
WSG
Tirol - LASK 1:1 (1:0)
8. August 2021 | Tivoli | 2250
Zuschauer | Schiedsrichter Josef SPURNY
Tore: Vrioni
(28.); Karamoko (60.)
Die WSG spielte:
Benjamin OZEGOVIC; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, Maxime AWOUDJA, Leon KLASSEN; Žan ROGELJ (42. Alexander RANACHER), Thanos PETSOS (66. Johannes NASCHBERGER), Bror BLUME (77. Markus WALLNER), Thomas SABITZER (66. Valentino MÜLLER); Giacomo VRIONI, Tobias ANSELM.
Der LASK
spielte:
Alexander SCHLAGER; Phillip WIESINGER, Petar FILIPOVIC, Dario MARESIC (46.
Yannis LETARD), Rene RENNER; Peter MICHORL, Hyunseok HONG (71. Thomas
GOIGINGER), Lukas GRGIC, Florian FLECKER; Alexander SCHMIDT (61. Husein BALIC),
Mamoudou KARAMOKO (89. Jan BOLLER).
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Das Spiel hatte viele Facetten. In der ersten Halbzeit kann man das Spiel nicht besser spielen als wir – immerhin spielten wir gegen eine österreichische Topmannschaft. Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit haben wir den Faden komplett verloren. Der LASK wurde dann intensiver und hat über Michorl und Grgic die Rebound-Bälle dann direkt verarbeitet. Deshalb sind wir bis zur 80. Minute unter Druck gestanden. Dann wollten wir den Lucky-Punch setzen, sind aktiver geworden. Die erste Halbzeit war top, die zweite müssen wir bis auf die letzten 15 Minuten klarer verwerten.“
Leon Klassen: „Heute wäre viel mehr drin gewesen. Wir waren in der ersten
Halbzeit klar die bessere Mannschaft, hätten locker drei Tore machen müssen.
Auch ich hatte eine Hundertprozentige. In der zweiten Halbzeit ist der LASK
besser ins Spiel gekommen. Da haben wir dann nachgelassen, hat uns vielleicht
die Spritzigkeit gefehlt. Alles in allem wäre da mehr möglich gewesen. Aber
drei Punkte aus drei Spielen ist okay.“
Fabian Koch: „Von den bisherigen drei
Spielen war die erste Halbzeit mit Sicherheit die beste. Wir hatten gute
Chancen, haben genau das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Leider haben
wir nur ein Tor gemacht. In der zweiten Halbzeit war es klar, dass der LASK
nochmals alles reinwirft.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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