21. Aug. 2021
Fünftes Spiel, fünftes Remis. Die WSG Tirol und der SCR Altach trennen sich nach einem unterhaltsamen Match mit einem torlosen Remis. Die WSG bleibt damit auch nach der fünften ADMIRAL-Bundesligarunde ungeschlagen.
Die Sonne über dem Tivoli verriet bereits vor dem Spiel, dass die
Partie heiß werden könnte. Aber nicht nur der hochsommerlichen Temperatur wegen,
die auch noch zum Anpfiff des Spiels um 17 Uhr weit über 30 Grad auf die Quecksilbersäule
brachte. Auch wegen dem, was sich am Feld abzeichnete. Auf der einen Seite die
Gäste, die mit zwei Siegen aus vier Spielen und sechs Zählern so gut wie schon
lange nicht mehr ins Spieljahr starteten. Auf der anderen Seite die Hausherren,
die mit vier Unentschieden neben Ligadominator Salzburg das einzige Team sind,
das sich vor Bundesliga-Runde fünf noch ungeschlagen nennen durfte. Ein Duell
auf Augenhöhe, in dem vor dem Spiel beide Trainer ankündigten, auf Sieg spielen
zu wollen.
Dementsprechend heiß ging’s von Beginn an her. Mit Vorteilen für die WSG – was
den Ballbesitz anging, aber auch die Chancen. Nach acht Minuten die erste. Eine
Flanke von Bror Blume konnte von der Vorarlberger Defensive nur im Verbund zur
Ecke geklärt werden. Eine Minute später die nächste. Linksverteidiger Leon
Klassen (9.) zirkelte vom rechten 16er-Eck den Ball am linken Kreuzeck vorbei.
Und weitere zwei Minuten danach die bis dahin größte. Eine Kombination über
Thomas Sabitzer und Leon Klassen landete bei Tobias Anselm (11.) – dessen Abschluss
zog hauchdünn am Tor vorbei.
Viele Chancen, keine Tore
Und in dieser Tonart ging’s munter weiter. In Minute 17 war der 1,88m-große Stürmer
Giacomo Vrioni um fünf Zentimeter zu klein, um nach Sabitzer-Flanke den
notwendigen Druck auf die Kugel zu bekommen, vier Minuten später Sabitzer (21.)
selbst, um nach einem 40-Meter-Zuspiel von Fabian Koch den zu weit vor dem Tor
stehenden Altach-Schlussmann Tino Casali per Kopf zu bestrafen. Und die Altacher?
Die spielten mit und wurde plötzlich brandgefährlich. Wie schon in den vier
Runden zuvor, in denen man vier der fünf Saisontreffer nach Standards erzielte,
nach einem Eckball. Nach Zuspiel von Stefan Haudum und dem Abschluss von Felix
Strauss (23.) rettete Klassen auf der Linie. Die bislang größte Chance im
Spiel.
Weil danach nicht mehr viel passierte, ging’s torlos in die Pause – und personell
unverändert wieder zurück in die Partie. Dafür änderte sich die Charakteristik
des Spiels. Plötzlich war er, der Elan, der die WSG in den ersten zwanzig
Minuten begleitete und die Chancen, die gegen Ende der ersten Halbzeit fehlten.
Zuerst eine durch Anselm (47). Der Schuss des 21-Jährigen war ebenso sehenswert
wie die darauffolgende Flugeinlage von Casali. Den fälligen Eckball, getreten
von Blume, setzte Vrioni (48.) knapp über das Tor. Die WSG, schon in Halbzeit
eins mit über 60 Prozent Ballbesitz spielbestimmend, ließ Ball und Gegner
wieder laufen. Weil Berkay Dabanli einen Koch-Stanglpass, auf den Vrioni im
Hintergrund lauerte, nur mit Mühe klären konnte, Casali einen Koch-Kracher
(63.) aus 25 Metern hielt und ein Kopfball von Koch nach Blume-Vorlage das Tor
ebenfalls knapp verfehlte, stand es nach 65 Spielminuten, ehe eine wahre
Wechselorgie mit fünf Spielerwechseln hüben und fünf drüben begann, in einer
trotz lähmender Hitze bewegten und unterhaltsamen Partie weiter Unentschieden.
Und bewegt ging’s auch in die Schlussphase. Weil Valentino Müller (86.) bei
seinem Abschluss aber knapp im Abseits gestanden sein soll und zuerst Vrioni (87.)
den ‚Matchball‘ für die WSG zwar an Casali vorbei spitzelte, aber auch neben
das Tor setzte, dann Atdhe Nuhiu den ‚Matchball‘ für Altach nach einem Eckball über
das Tor köpfelte, wurde die Partie von Schiedsrichter Alexander Harkam nach 94
Spielminuten torlos abgepfiffen. Das fünfte Unentschieden der WSG im fünften Spiel,
damit als einziges Bundesligateam neben den Bullen weiter ungeschlagen, als einzige
Mannschaft neben der Wiener Austria aber auch noch ohne Sieg.
Am kommenden Samstag geht’s zum Aufsteiger aus Klagenfurt nach Kärnten. Das
Spiel wird um 17 Uhr im Wörthersee Stadion angepfiffen.
WSG
Tirol – SCR Altach 0:0 (0:0)
21. August 2021 | Tivoli | Schiedsrichter
Alexander HARKAM
Die WSG spielte:
Benjamin OZEGOVIC; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, Maxime AWOUDJA (65. Felix BACHER), Leon KLASSEN; Žan ROGELJ (78. Alexander RANACHER), Thanos PETSOS, Bror BLUME (78. Johannes NASCHBERGER), Thomas SABITZER (65. Valentino MÜLLER); Giacomo VRIONI, Tobias ANSELM (65. Markus WALLNER).
Der SCR Altach
spielte:
Tino CASALI; Berkay DABANLI, Felix STRAUSS (70. Philip NETZER), Jan
ZWISCHENBRUGGER, Nosa IYOBOSA EDOKPOLOR, Samuel MISCHITZ (59. Csaba BUKTA);
Dominik REITER (59. Daniel NUSSBAUMER), Emanuel SCHREINER (70.Sebastian AIGNER),
Stefan HAUDUM, Sandi KRIZMAN (80. Marco MEILLINGER); Athe NUHIU.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Altach hat zwei Topchancen gehabt, jeweils durch Standardsituationen. Wir haben versucht, Altach zu bespielen, waren in den ersten zwanzig Minuten super im Spiel. Dann ist es sukzessive weniger geworden. Es ist schwer, gegen einen tief stehenden Gegner Lösungen zu finden. Aber ich will mir jetzt auch nicht alles schlecht reden. Wir sind nicht einmal in den 90 Minuten in eine defensive Umschaltsituation gekommen, in der es lichterloh gebrannt hat. Nicht in eine einzige. Dass Altach in Standards Qualität hat, das ist kein Geheimnis. Am Ende des Tages ist es ein Punkt. Wir sind extrem schwer zu schlagen. Und irgendwann werden wir auch gewinnen.“
Fabian Koch: „Altach hat uns bis 30
Meter vor dem Tor viele Räume gegeben, danach ist es ein bisschen enger
geworden. Wir hätten uns mehr konzentrieren müssen, um durchzukommen, waren
aber ein bisschen inkonsequent. Wir haben uns auch nicht so richtige
100prozentige Torchancen erspielt, wie in den letzten Spielen. Aber in solchen
Spielen muss man dann eben auch mal die eine oder andere Chance, die man
bekommt, nutzen. Ist uns leider nicht geglückt. Deswegen wieder nur ein
Unentschieden ohne zu wissen, ob der Start nun als gut oder schlecht zu werten
ist.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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