27. Aug. 2016
Toll gekämpft, Punkt gewonnen. So war das gestrige Heimspiel gegen den SV Horn.
"Es war eine intensive Partie, die gut und gerne auch 4:4 oder 5:5 hätte ausgehen können", meinte Trainer Silberberger unmittelbar nach dem Abpfiff. Die umstehenden Journalisten nickten zustimmend und so mancher Zuschauer, der in Richtung Ausgang stapfte, zuckte mit den Schultern, ganz so als würde er sagen: Irgendwie wäre mehr drin gewesen, irgendwie muss man sich über den Punkt aber auch freuen. Grund genug, um uns die Partie genauer anzusehen.
Die erste Hälfte begann, man möchte fast sagen, typisch Wattens. Mit ordentlich Schwung, frühem Pressing und ordentlich Dampf, "überfielen" unsere Jungs die Gäste aus Horn gleich zu Spielbeginn. Wer so losstartet, will sich gleich belohnen und fast wäre es gelungen. Nach zwei Minuten, ein langer Ball nach vorne, die Horner Hintermannschaft ist noch nicht wirklich auf dem Feld, der Ball kommt zu Milan Jurdik, dieser behauptet sich im Zweikampf und kann abziehen. Leider knapp drüber. Das war der Startschuss für eine chancenreiche und unterhaltsame Partie. im Gegenzug kommen die Niederösterreicher nämlich gleich zu einer Chance, die Torhüter Oswald mit dem Fuß abwehren kann. Danach geht es in dieser Tonart weiter. Viele Chancen auf beiden Seiten, wobei sich unsere Mannschaft mit Fortdauer der Partie immer mehr in der Hälfte des Gegners festsetzen kann und die Partie über weite Strecken dominieren kann. Immer wieder kommen frühe Flanken aus dem Halbfeld gefährlich in den Strafraum, leider - zu Beginn der Partie - noch ohne zählbaren Erfolg.
Unsere Abwehr steht hoch, oft an der Mittellinie. Die offensiven Vier (Jurdik, Pranter, Gebauer, Topitsch) attackieren sehr früh und stören den Gegner schon beim Herausspielen aus der eigenen Abwehr. Das sorgt für Unruhe, für viele Abschläge von Torhüter Gonda und für viele Ballgewinne unserer Mannschaft. Vor allem der an diesem Tag sehr auffällig spielende Toplitsch erobert immer wieder Bälle in der gegnerischen Hälfte und kann die Kugel blitzschnell in die Spitze spielen. Das führt unter anderem zu einer weiteren Jurdik Topchance in Minute 24. Nach einem tollen Dribbling und Querpass von Toplitsch bringt unser Striker den Ball leider nicht im Tor unter. Die Horner reagieren auf unsere Spielweise, Spielmacher Toni Varela lässt sich vom Mittelfeld nach hinten fallen und organisiert das Spiel der Niederösterreicher ab diesem Zeitpunkt aus der eigenen Abwehr heraus. Das bringt etwas Ruhe ins Spiel. Dennoch folgen noch zwei, drei gute Chancen für unsere Truppe - Flachschüsse, die entweder knapp neben das Tor gehen oder vom Horner Schluss gerade noch entschärft werden können. Eine ereignisreiche und sehr unterhaltsame erste Hälfte endet also 0:0.
Nach der Pause, ein ähnliches Bild. Unsere Mannschaft ist hellwach und versucht gleich wieder das Heft in die Hand zu nehmen. Doch dann passiert es. Minute 50. Ein Freistoß von der rechten Seite, ein Kopfballduell und der Ball fliegt am hechtenden Torhüter Oswald vorbei und landet im langen Eck. 0:1 für die Gäste aus Niederösterreich. Manch ein Fan auf der Tribüne schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und ahnt Schreckliches, doch unsere Mannschaft steckt nicht auf. Im Gegenteil. Die Körpersprache unserer Mannschaft stimmt, da will niemand aufstecken, niemand lässt den Kopf hängen. Sofort drängen unsere Spieler auf den Ausgleich. In Minute 56 dann ein Torschuss unserer Grün-Weißen vom Strafraumeck. Leider knapp daneben. Doch zwei Minuten können wir jubeln. Nach einem Eckball trifft Milan Jurdik per Kopf zum 1:1 Ausgleich. In diesem Moment liegt etwas in der Luft. Unsere Mannschaft drängt weiter und so trifft Niels-Peter Mørck nach einem Freistoß zur verdienten Führung. Leider hält die Führung nur knapp zehn Minuten. Ein verhängnisvolles Foul vor dem Strafraum. Freistoß für die Gäste. Horn-Stürmer Benjamin Sulimani steht bereit, läuft an und zimmert den Ball zentral aufs Tor. Der Ball flattert, Torhüter Oswald macht einen instinktiven Schritt nach rechts, der Ball dreht und landet in den Maschen. In der Schlussphase scheint zuerst Horn dem Sieg näher, immerhin kommen die Niederösterreicher noch zu zwei guten Kopfballchancen nach Eckbällen. Ganz am Ende ist es dann wieder unsere Mannschaft, die den Sieg am Fuß hat, doch die zwei harten Schüsse (u.a. Nitzlnader 85.) gehen knapp am langen Eck vorbei.
Nach der Partie ärgert sich der eine oder andere Spieler. "Ich hasse so etwas. Das fühlt sich fast wie eine Niederlage an. Wir haben so hart gekämpft, gut gespielt, wollten unbedingt gewinnen. Wir haben uns leider einfach nicht belohnt." Manch ein Fan wirkt unentschlossen. "Irgendwie können wir uns freuen, dass wir das 0:1 noch aufgeholt haben. Doch nach dem 2:1 willst du das natürlich über die Zeit bringen. Egal. Das war ein wichtiger Punkt und eine äußerst unterhaltsame Partie."
Weitere positive Fakten:
WSG Swarovski Watten - SV Horn 2:2 (0:0)
Gernot Langes Stadion, Wattens
Schiedsrichter: Christopher Jäger
Zuschauer: 1.200
WSG Swarovski Wattens:
Oswald - Zimmerhofer, Neurauter, Mansour, Buchacher - Nitzlnader, Mørck, Gebauer, Topitsch, Pranter - Jurdik
SV Horn
Gonda - Denner, Djordjevic, Havenaar, Weinwurm - Varela, Yajima, Ljubic - Sakaki, Sulimani, Orsini
Tore:
Orisni (50.), Jurdik (58.), Mørck (71.), Sulimani (79.)
Gelbe Karten:
Varela, Weinwurm
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