26. Mai. 2023
Die WSG Tirol trifft in der 31. Runde zur ADMIRAL Bundesliga auf den RZ Pellets WAC. Gewinnt die Silberberger-Elf gegen die Kärntner, winkt neuerlich das Europacup-Playoff.
Vor dem 30. Spieltag zur ADMIRAL Bundesliga drohte die WSG Tirol noch, eine Niederlage gegen (Ex-) Tabellenführer Lustenau vorausgesetzt, in den Abstiegskampf mit reingezogen zu werden. Einen Sieg und das passende Ergebnis im Parallelspiel später winkt dem Team mit dem kleinsten Budget der ganzen Liga, so wie bereits im Vorjahr, neuerlich die sensationelle Qualifikation für das nationale Europacup-Playoff. Gestern hopp, heute top - so abwechslungsreich kann Fußball sein. Besiegt die WSG nämlich den Tabellenführer der Qualifikationsgruppe zum zweiten Mal in Serie, dann überholt sie den WAC und ist vor dem letzten Spieltag in jedem Fall auf Platz zwei in der Tabelle, vielleicht sogar auf Rang eins. Verlieren die Tiroler, ist das letzte Heimspiel der Saison am nächsten Freitag (19:30 Uhr) gegen Altach eines, in dem man mit den eigenen Fans erste Reihe fußfrei relativ entspannt den Klassenerhalt feiern kann.
Zwei von drei pro WSG
Vor der Partie in der Lavanttal-Arena spricht einiges für die WSG und manches dagegen. Für die Elf von Cheftrainer Thomas Silberberger, der unlängst auf bundesliga.at von Georg Zellhofer zum „ungekrönten Trainer der Saison“ geadelt wurde, spricht die Statistik. Zwei der drei direkten Saisonduelle konnten Behounek & Co. in diesem Spieljahr für sich entscheiden. Zuletzt gab’s beim 4:0-Heimsieg am Tivoli für die Kärntner sogar eine richtige Packung. Gegen die WSG spricht freilich die aktuelle Form von Malone & Co. Mit sechs Spielen ohne Niederlage darf sich die Elf von Cheftrainer Manfred Schmid in der Qualifikationsgruppe zur ADMIRAL Bundesliga Mannschaft der Stunde nennen. Keines der sechs Teams hat in den letzten Wochen besser performt. Zudem kommt, dass die Tiroler, die schon zuletzt stark ersatzgeschwächt waren, zwei Runden vor Ende der Meisterschaft endgültig personell am Stock gehen. Neben den zuletzt bereits fehlenden Sandi Ogrinec, Kofi Schulz, Lukas Sulzbacher und Ferdinand Oswald übersiedelte gegen Lustenau auch Sturmstar Thomas Sabitzer ins grün-weiße Feldlazarett: Jochbeinbruch, Saison gelaufen. Für die WSG spricht wiederum, dass vier der fünf Verletzten auch schon beim bislang letzten Kräftemessen der WSG mit einem Tabellenführer fehlten – eben vorige Runde in Lustenau. Und das Ergebnis ist bekannt. Noch so ein couragierter Auftritt und Europa ist wieder zum Greifen nah …
RZ Pellets WAC – WSG Tirol
Samstag, 27. Mai 2023 | 17:00 Uhr | Lavanttal Arena | live auf Sky
WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf die Frage, …
… ob er nach den Ausfällen von Ogrinec, Schulz, Oswald und Sabitzer überhaupt noch elf Mann für das Spiel gegen den WAC zusammenbringt: „Sulzi (Anm.: Lukas Sulzbacher) fällt auch aus. Natürlich haben wir noch elf Mann. zur Verfügung. Wir fahren mit einer schlagkräftigen Mannschaft mit der Leichtigkeit des Seins nach Wolfsberg – weil wir unser oberstes Ziel erreicht haben. Wohlwissend, dass sich mit einem Sieg eine neue Tür öffnet. Die Mannschaft hat diese Woche signalisiert, dass sie durch diese Tür gehen will. Wir fahren sehr zuversichtlich nach Kärnten, weil die Spiele gegen den WAC immer extrem coole Spiele mit extrem vielen Toren waren. Ich hoffe, wir schießen um eines mehr als der WAC.“
… wie er seine Mannschaft auf das nächste Entscheidungsspiel vorbereitet hat: „Es ist paradox, was in dieser Qualifikationsgruppe los ist. Letzten Freitag sind wir auch dagesessen und haben davon gesprochen, aufpassen zu müssen, nicht mehr ganz hinten rein zu rutschen. Einen Spieltag später klopfen wir an jene Tür, die in die ganz andere Richtung geht. Da sieht man auch mal, was in dieser Qualirunde für ein Druck auf Spieler, Funktionäre, Trainer und Fans lastet. Da gibt’s ja fast jede Woche eine neue Ausrichtung. Gegen Lustenau hat man es 60 Minuten gemerkt, welch‘ Ballast von den Spielern abgefallen ist, was die Spieler zu leisten imstande sind. Auf das baue ich auf.“
… wer die Kapitänsschleife von Langzeitkapitän Oswald übernimmt: „Es gibt an den letzten Spieltagen drei Kapitäne. Gegen Lustenau war’s Raffi Behounek. Beim WAC ist es Felix Bacher. Und gegen Altach Valentino Müller. Ich will von jedem einzelnen von den drei sehen, wie sie die Mannschaft führen.“
… was er sich gegen den defensiv stabilisierten WAC erwartet: „Ein offenes Match. Sie haben vorne rein extreme Qualität. Wir sind gut eingestellt, gut vorbereitet. Wir werden die eine oder Sache morgen adaptieren. Der Durchschnitt an Toren in unseren Spielen gegen den WAC liegt bei 4,5 Toren. Da kann man sich eh vorstellen, was morgen passiert.“
Sportdirektor Stefan Köck auf die Frage, …
… ob der Verein nach der Bandscheiben-OP von Ferdinand Oswald auch für die kommende Saison auf seinen Kapitän setzen kann: „Es hat zuletzt ein Gespräch zwischen dem Cheftrainer, Ferdi und mir gegeben. Vorneweg möchte ich eines klarstellen: Ferdi Oswald ist seit zehn Jahren bei uns. Er ist mit dem Verein von der Regionalliga in die Bundesliga aufgestiegen, war dabei fast immer Kapitän. Wenn wir von einer Legende reden, dann ist er eine - eine lebende, gottseidank. Keiner hat die Historie von ihm. Ich kenne keinen Spieler, der zehn Jahre bei der WSG gespielt hat. Er ist eine Legende, zudem ein Top-Mensch und Top-Sportler. Und korrekt wie Ferdi ist, ist er an uns ran getreten. Wir haben ein offenes, von beiden Seiten sehr wertschätzendes Gespräch geführt. Ferdi hat uns mitgeteilt, dass er in absehbarer Zukunft nicht im Tor stehen kann, dass seine absolute Priorität darauf liegt, jetzt wieder zu 100 Prozent gesund zu werden. Wir sind deshalb so verblieben, dass er alle Zeit der Welt bekommt und wir für ihn immer einen Platz im Verein haben werden – in welcher Funktion auch immer. Als Torhüter wird er uns aber das nächste halbe Jahr nicht zur Verfügung stehen. Was für uns wiederum heißt, dass wir uns um einen Torhüter umschauen müssen. Ob wir eine Nummer 1 oder Nummer 2 suchen, wird noch im Trainerteam beraten. Wir wissen, wozu Benni Ozegovic in der Lage ist.“
… ob dies das ausgerufene Karriereende für Oswald bedeutet: „Nein, es ist kein ausgerufenes Karriereende. Aber natürlich schaut’s mit 32 Jahren und einem halben Jahr Therapie nicht unbedingt rosig aus.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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