10. Mär. 2024

Bittere Pleite nach Elfer-Spektakel

Zum Abschluss des Grunddurchganges der ADMIRAL Bundesliga besiegelten zwei Handelfmeter eine 0:2-Auswärtsniederlage unserer Elf beim FK Austria Wien.

Der letzte Gang vor der Punkteteilung führte unsere Burschen an den Wiener Verteilerkreis, wo das Gastspiel in der ausverkauften Generali-Arena gegen den FK Austria Wien auf dem Menüplan stand. Der Druck lag dabei bei der Wimmer-Elf, die für einen noch möglichen Einzug in die Meistergruppe zwingend drei Punkte benötigte. Unser Trainergespann rund um Thomas Silberberger sah nach dem erlösenden 1:0-Heimerfolg gegen den TSV Egger Glas Hartberg wenig Änderungsbedarf und so wurde lediglich der fehlende Matthäus Taferner (Gelbsperre) durch Bror Blume in der Schaltzentrale ersetzt.

In den Anfangsminuten stellte unsere Mannschaft schnell klar, dass sie sich von der beeindruckenden Atmosphäre am Horrplatz 1 nicht einschüchtern, sondern sogar beflügeln lassen können: Bereits nach 120 Sekunden fand Nik Prelec eine Möglichkeit vor, sein Schussversuch wurde aber zu einem Eckball geblockt (2’). Die Hausherren hatten zunächst Probleme, ihren Spielrhythmus zu finden, übernahmen aber zunehmend die Ballkontrolle. Trotz knapp 70 Prozent Ballbesitz, blieben Torchancen aus violetter Sicht aber aus. In der 29. Minute verstummten die rund 15.000 Fans in der prallgefüllten Generali-Arena für einen Moment und bangten gespannt auf die Reaktion von Schiedsrichter Semler, der nach einem Galvao-Handspiel im eigenen Strafraum zum Onfield-Review schreitete. Nach Inspektion der TV-Bilder entschied der Spielleiter folgerichtig auf Strafstoß für Grün-Weiß. Nik Prelec übernahm die Verantwortung und visierte die linke untere Ecke an, Austria-Keeper Früchtl antizipierte aber stark und hielt die Kugel und das 0:0 fest. Zu allem Überdruss spiegelte sich die Situation nur zehn Minuten später, allerdings auf der Gegenseite. Diesmal avancierte Lukas Sulzbacher zum Unglücksraben, als er von Guenouche am linken Handgelenk getroffen wurde. Dominik Fitz hielt seinen Nerven stand und verwandelte eiskalt zur Wiener Führung (41’). Kurz vor dem Pausenpfiff kehrte das Glück wieder zugunsten unserer Grün-Weißen zurück, als die Querlatte einen Kopfball von Handl (45+2') klären konnte.

Bekam in dieser Situation die Kugel unglücklich an die Hand: Abwehrspieler Lukas Sulzbacher
Bekam in dieser Situation die Kugel unglücklich an die Hand: Abwehrspieler Lukas Sulzbacher

Klares Chancenplus blieb ungenutzt

Im Vergleich zum ersten Abschnitt agierten beide Mannschaften nach dem Seitenwechsel personell unverändert, jedoch vermehrt mit langen Bällen, da ein geordneter Spielaufbau hüben wie drüben prompt vereitelt wurde. Dennoch waren es wieder unsere WSGler, die erstmals ein offensives Ausrufezeichen setzen konnten: Ogrinec fasste sich nach einem Abpraller aus 25 Metern ein Herz, Früchtl war aber auf seinem Posten (52’). Nur wenige Minuten später war der Schlussmann erneut gefordert, als Kapitän Felix Bacher einen Kopfball nach einem Freistoß zu zentral ansetzte (59’). Mit der Führung im Rücken und dem Wissen, dass ein Gegentreffer den Gang in die Qualifikationsgruppe bedeuten könnte, agierten die Gastgeber im zweiten Abschnitt deutlich passiver, was eine starke Drangphase unserer Grün-Weißen ermöglichte. Inmitten dieser brachte Dominik Štumberger nach 71 Minuten den Kasten vor der Osttribüne zum Wackeln: Ein weiter Einwurf von Sulzbacher wurde von Bacher per Kopf auf die lange Ecke weitergeleitet, dort lauerte der 24-jährige Innenverteidiger und köpfte die Kugel aus kürzester Distanz an den Querbalken. Rund fünf Minuten vor dem Ende trauten sich die Veilchen erstmalig in der Schlussviertelstunde in die Nähe unseres Gehäuses. Nach einem Zweikampf zwischen Osarenren Okungbowa und Austria-Stürmer Huskovic prallte das Spielgerät unglücklich auf den Arm unseres Abwehrkolosses, weshalb Schiedsrichter Semler nach minutenlangem VAR-Check zum zweiten Mal an diesem Abend auf Handelfmeter für die Austria entschied. Auch wenn der Pfiff in diesem Fall höchststrittig war, bewahrte Schlussmann Adam Stejskal die Ruhe und parierte den Versuch von Dominik Fitz per Fuß zur Seite. Nach Intervention des Linienrichters musste der Strafstoß allerdings wiederholt werden, da der tschechische Torhüter beim Abschluss offenbar die Torlinie um wenige Millimeter überschritten hatte. Beim zweiten Fitz-Versuch war der 22-jährige Sommerneuzugang schließlich geschlagen (88’), womit die vorzeitige Entscheidung in der Partie fiel. Quasi mit dem Schlusspfiff hallte es erneut einen Jubelschrei durch die Arena, als Reinhold Ranftl das runde Leder aus halbrechter Position mit einem satten Abschluss in die lange Ecke bugsierte. Aufgrund eines vorangegangenen Handspiels von Krätzig wurde der Treffer nach VAR-Eingriff vom Spielbericht gestrichen.

Trotz des 2:0-Erfolges verpassten die Wiener aufgrund der Ergebnisse auf den anderen Schauplätzen als Tabellensiebter den Einzug in die Meistergruppe, während unsere Wattener Sportgemeinschaft mit einem Vorsprung von zwei Punkten auf Austria Lustenau in die verbleibenden zehn Saisonspiele gehen wird.

Thomas Silberberger (Cheftrainer):
"Ich finde, dass wir ein super Auswärtsspiel hier in Wien gemacht haben. Wenn wir den Elfmeter verwandeln, bringen wir die Austria natürlich vor noch größere Probleme, als wir sie eh schon gebracht haben. Ein weiterer Knackpunkt war natürlich auch der Kopfball an die Querlatte. Es wäre also schon auch mehr drin gewesen."

Dominik Štumberger:
 "Kurz nach dem Spiel ist es schwer zu analysieren. Aber wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und kaum Chancen zugelassen. Ich glaube nicht, dass unser verschossener Elfmeter der absolute Knackpunkt war, weil wir dennoch gut in der Partie geblieben sind."

Aufstellung FK Austria Wien:

Früchtl – Galvao Da Costa Souza – Gruber (80‘ Schmidt) – Guenouche – Plavotic – Ranftl – Vucic (65‘ Huskovic) – Fischer – Fitz (90+3’ Wels) – Krätzig – Handl

Aufstellung WSG Tirol:

Stejskal – Bacher – Sulzbacher – Prelec – Blume (90+4’ Vötter) – Buksa (66‘ Forst) – Naschberger (66‘ Müller) – Okungbowa – Štumberger – Geris (78‘ Kronberger) – Ogrinec

FK Austria Wien – WSG Tirol 2:0 (1:0)

ADMIRAL Bundesliga | Runde 22
10. März 2024 | 17:00 Uhr
Tore: 1:0 Fitz (41‘), 2:0 Fitz (88’)
Generali-Arena, Wien
15.009 Zuschauer:innen

Fotonachweis: GEPA Pictures

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