19. Feb. 2023

Salzburg zeigt der WSG den Meister

Die WSG Tirol verliert in der 18. Runde zur ADMIRAL Bundesliga gegen Red Bull Salzburg mit 1:3. Eine Halbzeit lang spielten Oswald & Co. mit dem Meister auf Augenhöhe.

Die Konstellation vor dem Spiel in der 18. Runde zur ADMIRAL Bundesliga versprach Spannung. Der Erstplatzierte der Rückrundentabelle, WSG Tirol, traf auf den punktgleichen Zweitplatzierten der Rückrunde, Red Bull Salzburg, seines Zeichens Serienmeister und gleichzeitig Tabellenführer. Vor 5300 Zuschauern. Und vor den Augen jener erlesenen Schar aus Wirtschaft, Politik und Medien, die WSG-Präsidentin Diana Langes zum Match geladen hatte. 
Ein Spitzenspiel also, in dem Bullen-Dompteur Matthias Jaissle nach dem Sensationserfolg über den AS Rom gleich auf fünf Positionen rotieren ließ und WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf (fast) dieselbe Elf vertraute wie zum Auftakt beim WAC. Zumal sich das Magen-Darm-Virus, das Teile des Kaders unter der Woche auf Trab hielt, gleich schnell wieder verflüchtigte, wie es gekommen war. Lediglich Valentino Müller verlor den Wettlauf mit der Zeit. Für den Leistungsträger war nur Platz auf der Wattener Bank. Johannes Naschberger rotierte für ihn in die Startposition. Neben Bror Blume und Lukas Sulzbacher im defensiven Mittelfeld. Hinter Sandi Ogrinec, der neuerlich die Aufgabe hatte, das zuletzt erfolgreiche Sturmduo Thomas Sabitzer und Tim Prica mit Bällen zu füttern. 

Viel Taktik, wenig Chancen
Während vor den Stadiontoren noch unzählige Fans an den Stadionkassen versuchten, Tickets zu ergattern, pfiff Schiedsrichter Alain Sadikovski das Spitzenspiel pünktlich an. Ein Spiel auf Augenhöhe, das 45 kurzweilige Spielminuten lang mehr von Taktik geprägt war und weniger von Chancen. Die erste Möglichkeit hatten die Salzburger. Routinier Andreas Ulmer (7.) zog aus rund 25 Metern ab, Ferdinand Oswald hielt. Die zweite hatte die WSG. Sabitzer (39.) köpfte nach einem weiten Einwurf von Sulzbacher übers Tor. Der 22-Jährige wurde dabei von Luka Sucic im Schläfenbereich getroffen: Verdacht auf Jochbeinbruch. Für den dreifachen Saisontorschützen war das Spiel damit vorbei, für Justin Forst ging’s los. Wenngleich unglücklich. Denn der 19-jährige Shootingstar war es, der den Ball nach einem Eckball und einem Blackout von Goalie Oswald nur drei Minuten nach seiner Einwechslung via Kofi Schulz ins eigene Tor bugsierte. Ein Wattener Slapstick zur Salzburger Führung. Mit 0:1 ging’s in die Pause. 

WSG vergibt, Salzburg trifft
Und 15 Minuten später mit der ersten Chance für die WSG weiter. Und wieder hatte Forst (46.) seine Beine mit im Spiel. Der Abschluss der Wattener Zukunftsaktie nach schönem Zuspiel von Sulzbacher fiel allerdings zu schwach aus. Wie’s gehen kann, zeigte im Anschluss der Meister. Die erste Möglichkeit der Salzburger in Halbzeit zwei führte gleich zum zweiten Tor – abermals nach WSG-Fehlerkette ausgesprochen unglücklich. Benjamin Sesko (56.) verwertet e  aus kurzer Distanz. Bitter für die WSG. Weil Blume (59.), Osarenren Okungbowa (73.) und Ranacher (77.) ihre Halbchancen nicht nutzten und Karim Konate (81.) bei seiner 100-Prozentigen nach tollem Solo nur den Pfosten traf, blieb es bis zu Minute 85 beim 0:2. Bis Konate (85.) seine zweite Möglichkeit im Spiel zum dritten Salzburger Tor in die Maschen köpfte. 
Dass zwei Minuten nach dem Ende der regulären Spielzeit und zwei vor dem Ende der Nachspielzeit Denis Tomic (92.) das Spielgerät unter Bullen-Keeper Philipp Köhn zu seinem ersten Bundesligatreffer versenkte, war zwar schön, aber leider nicht mehr als eine Randnotiz. Die erste Pleite der WSG nach sechs Bundesligaspielen ohne Niederlage. Eine, mit der man angesichts der gezeigten Leistung aber leben kann. 
Am kommenden Sonntag geht’s für die WSG Tirol mit dem Gastspiel in Altach (14:30 Uhr) weiter.      

 

WSG Tirol – Red Bull Salzburg 1:3 (0:1)
19.Februar 2023 | Tivoli | Schiedsrichter Alain SADIKOVSKI

Tore: Tomic (90.+2); Forst (45./ET), Sesko (56.), Konate (85.)            

  

Die WSG Tirol spielte: 
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ, Raffael BEHOUNEK, Felix BACHER, Žan ROGELJ (66. Alexander RANACHER); Bror BLUME, Johannes NASCHBERGER (66. Osarenren OKUNGBOWA), Lukas SULZBACHER, Sandi OGRINEC (66. Stefan SKREBO); Thomas SABITZER (42. Justin FORST), Tim PRICA (77. Denis TOMIC).  

RB Salzburg spielte:  
Philipp KÖHN; Andreas ULMER (63. Amankwah FORSON), Strahinja PAVLOVIC, Bernardo FERNANDES DA SILVA JUNIOR, Ignace VAN DER BREMPT; Maurits KJAERGAARD, Lucas GOURNA-DOUATH (46.  Nicolas SEIWALD), Luka SUSIC (63. Amar DEDIC), Oscar GLOUKH; Sekou KOITA (46. Benjamin SESKO), Junior ADAMU (75. Karim KONATE). 


Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): 
„Bis zum 1:0 legten wir das Spiel so an, wie wir es vorhatten. Red Bull hatte keine einzige Chance aus dem Spiel heraus. Wir waren sehr aggressiv gegen den Ball. Und dann trat das ein, was nicht eintreten darf. Wenn man Red Bull wirklich ärgern, die Sensation schaffen will, dann muss man eben auch bei den Standards voll fokussiert sein. 
Dann fassten wir zur Halbzeit neuen Mut, wollten mutiger mit dem Ball sein – da war in der ersten Halbzeit zu wenig los – aber mit dem 2:0 war’s dann vorbei. Wieder auf einen katastrophalen Fehler basierend. Die Phase zwischen dem 2:0 und dem 3:0 gefiel mir überhaupt nicht. Da war jeder Red-Bull-Angriff lebensgefährlich. Am Ende des Tages ist es zwar enttäuschend, aber eigentlich ist in dieser Runde nichts passiert.“ 

Fotonachweis: GEPA pictures

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