14. Mai. 2022
Die WSG Tirol siegt in der 31. Runde zur ADMIRAL Bundesliga gegen den TSV Hartberg mit 4:2. Durch den Punkteverlust des LASK haben die Tiroler Platz eins in der Qualifikationsgruppe fixiert. Halbfinale folgt.
Das letzte Mal, als der TSV Hartberg im Tivoli gastierte, stand
die WSG Tirol noch mit dem Rücken zur Wand. Am 11. Spieltag, damals nach sechs
Unentschieden in Serie als Tabellenletzter. Hartberg lachte von Platz fünf aus
sicherer Entfernung. 20 Spieltage später liest sich die Ausgangsposition
gänzlich anders. Während die Tiroler sich mit einem Sieg das Halbfinalticket
für die nationale Ausscheidung zur Qualifikation der Conference League sichern
und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte einfahren können, geht es
für die Oststeirer schlicht und ergreifend um den Klassenerhalt.
Ein Schicksalsspiel für Hartberg, ein Bonusmatch für die WSG. In dem
Cheftrainer Thomas Silberberger auf Goalie Ferdinand Oswald verzichten musste
und Abwehrchef Raffael Behounek schonte. Für das defensive
Stamm-Duo kam Benjamin Ozegovic und Felix Bacher zum Einsatz. Im Mittelfeld
bekam abermals Julius Ertlthaler den Vorzug vor Tim Prica. Und ganz vorne war
wieder der 22-Tore-Sturm Thomas Sabitzer und Giacomo Vrioni gesetzt.
Bärenstarker Start
Der Italo-Albaner war es auch, der in Minute 6 das erste gefährliche Momentum
am Fuß hatte, nach schnellem Umschaltspiel über Valentino Müller. Sein Pass in
die Schnittstelle fiel aber nicht annähernd so präzise aus, wie die meisten
seiner Abschlüsse. Und auch die zweite Möglichkeit im Spiel war den Tirolern
vorbehalten. Bror Blume (18.) zog nach schöner Vorarbeit von Žan Rogelj an der
Strafraumgrenze ab: zu zentral.
Nur wenige Spielzüge später vergab Kofi Schulz (24.) aus spitzem Winkel. Drei
Minuten danach scheiterte Vrioni mit einem Flugkopfball aus sieben Metern. Die
WSG zog am Tivoli ein Powerplay auf, das man sonst nur vom Eishockey her kennt,
freilich ohne die verdiente Führung zu erzielen. Bis sich Michael Steinwender
(37.) ein Herz nahm und eine Flanke von Schulz so platziert ins eigene Tor setzte,
als wollte er Vrioni sagen: So geht Flugkopfball, Giaco! Hartberg-Schlussmann Rene
Swete war chancenlos. Weil Schulz (43.) und Sabitzer (45.) noch zwei
Möglichkeiten liegen ließen, blieb es zur Pause beim mehr als verdienten 1:0.
Sabitzers 8.
Nach dem Seitenwechsel ging es gleich fröhlich weiter wie zuvor. Mit Tiroler Chancen
im Minutentakt. Die erste (Vrioni per Kopf/48.) wurde noch knapp vergeben, die
zweite saß. Sabitzer (52.) traf nach hervorragender Vorarbeit seines
Sturmpartners. Der erste Assist des 23-Jährigen, das achte Saisontor des
21-Jährigen. Genial einfach, einfach genial.
Ein 2:0, das Hartberg-Coach Klaus Schmidt zum Handeln nötigte. Für Unglücksrabe
Steinwender kam Matija Horvat, für Noel Niemann Seth Paintsil – und mit ihm frischer
Schwung. Die erste richtige Möglichkeit der Südsteirer (Aydin-Freistoß/62.)
lenkte Oswald-Ersatz Ozegovic noch an die Querlatte, bei der zweiten (Gollner-Kopfball
/64.) war er machtlos.
Vrionis 16. und Ranachers 1.
Hartberg war plötzlich wieder im Spiel – und sieben Minuten später wieder raus.
Weil Vrioni seine dritte Möglichkeit im Spiel zu Saisontreffer Nr. 16 im Kasten
von Swete versenkte. Und weil’s so schön war, setzte die WSG in Minute 84 noch
einen drauf. Alexander Ranacher (84.) traf zwei Minuten nach seiner
Einwechslung, abermals nach herrlicher Vorarbeit von Vrioni, zum 4:1. Der erste
Bundesligatreffer des Osttirolers, der zweite Assist des Italo-Albaners.
Für den Schlusspunkt im Spiel sorgten aber die Hartberger. Seth Paintsil (86.)
nahm eine Einladung von Ozegovic dankend an. Einige Hartberger Chancen auf den
Anschlusstreffer später pfiff Schiedsrichter Harald Lechner die Partie ab. Ein
Spiel, in dem die WSG zwei Hürden mit einem Spiel nahm: das Ticket für das
ligainterne Halbfinale zur Qualifikation für die Conference League und das
Heimrecht. Das Spiel gegen den Gruppenzweiten der Qualifikationsgruppe, der
erst am Freitag ermittelt wird, steigt am nächsten Montag (23.5.) im Tivoli.
Davor treffen die Tiroler zum Abschluss der Qualifikationsgruppe
am Freitag auf Altach.
WSG Tirol – TSV Egger Glas Hartberg 4:2 (1:0)
14. Mai 2022 | Tivoli | Schiedsrichter
Harald LECHNER
Tore: Steinwender (37./ET), Vrioni
(71.), Ranacher (84.); Gollner (64.), Paintsil (86.)
Die WSG spielte:
Benjamin OZEGOVIC; Fabian KOCH, Dominik STUMBERGER, Felix BACHER, Kofi SCHULZ; Julius ERTLTHALER (70. Raffael BEHOUNEK), Bror BLUME (82. Alexander RANACHER), Valentino MÜLLER (68. Sandi OGRINEC), Žan ROGELJ (82. Stefan SKRBO); Thomas SABITZER (68. Tim PRICA), Giacomo VRIONI.
Der TSV Hartberg spielte:
Rene SWETE; Christian KLEM, Manfred GOLLNER, Michael STEINWENDER (58. Matija HORVAT), Patrick FARKAS; Jürgen HEIL (84. Philipp ERHARDT), Hamacire DIARRA (46. Donis AVDIJAJ), Tobias Kainz; Okan AYDIN; Noel NIEMANN (58. Seth PAINTSIL), Dario TADIC (90. Jürgen LEMMERER).
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Bis zum 4:2 war es
eine sehr reife Vorstellung. Der dumme Fehler, der vor diesem Tor passiert ist,
trübt ein wenig meine Stimmung, weil wir damit Hartberg noch einmal abgeholt
haben. Davor war ja eigentlich nur mehr die Frage, wann wir das 5:1 oder 6:1
erzielen. Man heute gesehen, dass wir mit Selbstvertrauen gesegnet sind, mit
der Leichtigkeit des Seins. Und dass bei Hartberg Angst mit im Spiel war. Da
haben die einfachsten Passwege nicht funktioniert.“
… auf die Frage, wie er beim
Saisonfinale in Altach spielen lässt: „ Ich bin
Angestellter der WSG, nicht Angestellter der Bundesliga. Wir stehen vor dem
historisch größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Wir werden sicher auf zwei bis
drei Positionen rotieren, dieses Recht nehme ich mir heraus. Wir werden aber
trotzdem eine Mannschaft haben, die a) in Altach auf Sieg spielt und b) dort
auch gewinnen kann. Es wird sicher ein Megaspiel vor einer beeindruckenden
Kulisse.“
Valentino Müller: „Es ist unglaublich. Wir sind jetzt fix Erster, haben nun ein geiles Playoff hier im Tivoli. Perfekt. Wir haben heute richtig gut gearbeitet und eine richtig gute Leistung gebracht. Wenn wir die letzten Wochen anschaut, stehen wir verdient da, wo wir stehen. Jetzt wollen wir das erste Playoff spielen gewinnen, damit wir dann noch die zwei Finalspiele haben.“
Fotonachweis: GEPA pictures
WSG TIROL
Dr. Karl-Stainer-Straße 31
A-6112 Wattens
Geschäftszeiten:
Mo - Do: 08:30 - 12:00 Uhr
13:00 - 17:00 Uhr
Fr: 08:30 - 12:00 Uhr