01. Jun. 2023
Die WSG Tirol trifft in der 32. Runde zur ADMIRAL Bundesliga auf CASHPOINT SCR Altach. Die kommende Saison wirft am letzten Spieltag ihre Schatten voraus …
Finale. Endspiel. Schlusspfiff. Der 32. Spieltag zur ADMIRAL Bundesliga hätte eigentlich alle Zutaten gehabt, zum Herzschlagfinale zu werden. Wenn es am letzten Spieltag für den SCR Altach noch um den Klassenerhalt gegangen wäre. Oder für die WSG Tirol um das Europacupplayoff. Weil die Tiroler in der Vorwoche aber ihre Eintrittskarte ins Playoff verspielten und sich die Vorarlberger den Ligaverbleib sicherten, ist das prognostizierte Finale am Ende eines, dem das mit dem Herzschlag fehlt. Vielmehr ist es ein ‚Endspiel‘, das beide Trainer im Ruhepuls-Modus angehen können. Oder könnten. Wenn nicht das letzte Spiel der laufenden Saison gleichzeitig auch so was wie der inoffizielle Start ins neue Spieljahr wäre.
Casting für die kommende Saison
Vor allem für jene Spieler, die um einen Arbeitsvertrag für die kommende Saison kämpfen, oder um einen Stammplatz. Und für die Trainer, die die Chance nutzen wollen, einen weiteren Eindruck davon zu gewinnen, auf wen aus ihrem Kader sie im nächsten Spieljahr bauen können. Ein Schaulaufen unter Wettkampfbedingungen sozusagen, in dem es für einige am Feld also um weit mehr geht, als bloß um drei Punkte.
Ligasponsor ADMIRAL ‚wettet‘ im Übrigen darauf, dass die zu vergebenen drei Zähler in Tirol bleiben. Für einen Sieg der WSG wird nur das 1,85-fache des Einsatzes geboten, für einen der Vorarlberger gleich das 4,05-fache.
Fanshuttle Richtung Tivoli
Apropos Glücksspiel: Wetten, dass bei der Elf von Cheftrainer Thomas Silberberger im Laufe des Spiels neuerlich viele junge Tiroler zu Einsatzminuten kommen werden? Und wetten, dass ein Bus voll mit Fans aus Wattens am Samstag vom Reisepartner der WSG, Mair-Reisen Wattens, kostenlos ins Tivoli chauffiert wird? Damit der grün-weiße Anhang das souveräne Erreichen des Saisonziels, sprich den Klassenerhalt, gemeinsam mit der Mannschaft gebührend feiern kann. Wer weiß, wer davon im nächsten Jahr noch für die WSG in der Bundesliga spielt. Abfahrt ist um 18 Uhr im Gernot-Langes-Stadion, die Rückfahrt ist für 21:45 Uhr geplant.
Das Meisterschaftsendspiel selbst wird am Freitag um 19:30 Uhr im Tivoli angepfiffen.
WSG Tirol – CASHPOINT SCR Altach
Freitag, 2. Juni 2023 | 19:30 Uhr | Tivoli | live auf Sky
WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf die Frage, …
… worum es angesichts der geklärten Tabellensituation am letzten Spieltag noch geht: „Diese Spiele zum Saisonabschluss, in denen es für beide Mannschaften um nichts mehr geht, hasse ich als Trainer abgrundtief. Da ist man nur Passagier. Vielleicht sogar ein blinder Passagier. Weil die Spannung weg ist. Ich hab‘ heute wo gelesen, dass Altach gestern aus Mallorca zurückgekommen ist, wo sie zu recht den Klassenerhalt gefeiert haben. Wenn man in der Vergangenheit solche Spiele verfolgt hat, hat man gesehen, dass da die kuriosesten Ergebnisse bei rausgekommen sind - 4:4 oder 5:3. Irgendwie hab‘ ich als Trainer ein bisschen Angst vor der Partie, aber das wird dem Altach-Trainer nicht viel anders gehen.“
… ob das Spiel auch eine Chance für gewisse Spieler ist, sich in den Fokus des Trainers zu spielen: „Ja, nur was soll dieser eine Spieler machen, wenn die vier anderen neben ihm nicht die nötige Spannung haben. Dann schaut der eine auch blöd aus. Ich werde alles versuchen, die Mannschaft für morgen auf Spannung zu bringen. Eine Herkulesaufgabe. Aber natürlich geht es für die Spieler auch um den letzten Eindruck, den sie hinterlassen. Das ist meine Hoffnung. Da könnte ich sie nochmals erwischen, die Jungs.“
… ob das Spiel gegen Altach für die jungen Spieler eine Art Casting für die Kaderplätze im kommenden Jahr ist : „Kein Casting für die Kaderplätze, sie haben ja laufende Verträge. Es ist vielmehr ein Casting, ob sie das nächste Jahr noch näher zur Mannschaft rücken. Heuer haben sie extrem viel einstecken müssen, weil der Kader ein sehr großer war.“
… ob er den Fauxpas von zuletzt mit Benjamin Ozegovic besprochen hat: „Klar, mit ihm unter vier Augen und vor der Mannschaft. Das ist natürlich ein Riesenthema. Ich kann mich an kein derartiges Tor in den letzten fünf Jahren Bundesliga erinnern.“
Valentino Müller auf die Frage, …
… wie man sich vor so einem Spiel, in dem es um die goldene Ananas geht, als Spieler motivieren kann: „Mich muss man nicht großartig motivieren. Ich will die Saison gut abschließen. Es geht um drei Punkte. Es geht auch um eine Punkteprämie. Entscheidend wird sein, wie es der Trainer bereits gesagt hat, ob wir die Spannung in der Mannschaft hochhalten können. Das ist eine Challenge. Das hat man zum Teil ja auch in unserem letzten Spiel bereits gesehen, vor allem in der ersten Hälfte. Sollte nicht sein. Darf nicht sein. Und kann ich mir auch nicht erklären.“
… ob die Kapitänsschleife, die ihm der Trainer gegen Altach umhängt, zusätzliche Motivation bedeutet: „Es ist eine große Ehre und ich freu‘ mich auch richtig drauf. Aber es ändert sich deswegen nicht viel für mich. Ich schaue, dass ich meine Leistung auf den Platz bringe. Diese Rolle versuche ich, gut auszufüllen. Aber diese Rolle sollte ich immer ausfüllen, egal ob ich die Schleife an hab‘ oder nicht – als Mitglied des Mannschaftsrats.“
… ob er in der kommenden Saison gerne Kapitän der WSG Tirol wäre: „Abgeneigt bin ich nicht. Aber jetzt schau‘ ich zuerst einmal, dass ich das Spiel gegen Altach als Kapitän gut hinbekomme und wir es positiv bestreiten. Der Rest liegt eh nicht in meiner Hand, das entscheidet der Trainer. Ich werde aber sicher nicht großartig enttäuscht sein, wenn ich es dann nicht sein werde.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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