23. Apr. 2022
WSG Tirol gewinnt auch in der 28. Runde zur ADMIRAL Bundesliga gegen die SV Guntamatic Ried, diesmal mit 2:0. Die Führung erzielte Thomas Sabitzer, den Endstand besorgte Julius Ertlthaler.
Die Buchmacher sahen die Hausherren mit der Nase knapp vorn. Ligasponsor
ADMIRAL bot für einen Sieg der Tiroler 2,55 für einen Euro, für einen Sieg der
Innviertler um 25 Cent mehr. Der Auswärtserfolg der WSG zuletzt in
Oberösterreich ließ aus der Favoritenrolle von Ried eine Pattstellung werden.
Thomas Silberberger beurteilte die Chancenverteilung vor dem Spiel mit 50/50 -
„ein 1-2-X-Spiel“, wie er es nannte.
Der Tiroler Cheftrainer musste in zweiten Spiel gegen die SV Ried binnen einer
Woche auf seinen Matchwinner von vor sieben Tagen verzichten. Giacomo Vrioni,
Doppeltorschütze vom Hinspiel, hatte mit seiner fünften Gelben Karte gegen die
Innviertler einen Tribünenplatz gebucht. Dafür durften Stefan Skrbo und Thomas
Sabitzer von Beginn auf’s Feld – ein Duo, an das sich die SV Ried mit Schaudern
erinnerte. Beim bislang letzten Aufeinandertreffen im Tivoli, einem 4:2-Erfolg
der WSG, erzielte Sabitzer drei seiner bislang fünf Saisontreffer, Skrbo
bereitete drei Tore vor.
Sabitzer mit der 1. Chance
Im Spiel dauerte es ganz sieben Minuten bis Ried-Schreck Sabitzer zum ersten
Mal gefährlich vor dem Tor von Sahin-Radlinger auftauchte. Von Sandi Ogrinec
ideal bedient, zirkelte der 21-Jährige den Ball knapp am Rieder Kasten vorbei.
Der Auftakt zu einer kurzen Druckperiode der WSG. Nur drei Minuten später die
zweite Chance für die Elf von Thomas Silberberger, der mit der Doppelspitze
Sabitzer/Ogrinec auf den Ausfall von Vrioni reagierte. Aber keiner der beiden
hatte bei Möglichkeit Nr. 2 seine Beine im Spiel. Valentino Müller rutschte im
Fünfmeterraum in eine Flanke von Žan Rogelj, spitzelte die Kugel aber zu
zentral auf’s Tor.
Bis zu ersten Möglichkeit von Ried dauerte es 18 Spielminuten, wie gewohnt führte
dabei Stefan Nutz Regie. Sein Freistoß aus rund 35 Metern fand über Umwege den
Kopf von Ante Bajic und segelte von dort knapp am Tor vorbei. Die erste Chance
der Gäste war zugleich auch die letzte vor der Halbzeit. Danach tümpelte das
Spiel mit viel Wind und noch mehr Taktik bis kurz vor dem Pausenpfiff dahin. Bis
zuerst ein Halbvolley von Bror Blume (45.), abermals nach Zuspiel von Rogelj,
von Sahin-Radlinger entschärft wurde und im direkten Gegenzug eine spät
gepfiffene Abseitsstellung von Bajic (45.) für erhöhten Blutdruck im Lager der
WSG sorgte. Ferdinand Oswald wäre zur Stelle gewesen. Torlos ging’s in die
Pause.
Auch in Halbzeit zwei fand zunächst die WSG besser ins Spiel, abermals ohne gleich
Kapital aus der optischen Überlegenheit zu schlagen. Die Rieder, die zur Pause
Markus Lackner für Josef Weberbauer brachten, benötigten rund zehn Minuten, um
sich aus der Tiroler Umklammerung zu lösen. Nach einer Stunde reagierte auch
Silberberger und brachte für Ogrinec Youngster Tim Prica. Aber es war die SV
Ried, die agierte – freilich nach einem Doppelfehler der WSG-Defensive. Oswald putzte
für Behounek und Fabian Koch aus und fischte Bajic (61.) den Ball vom Fuß.
Sabitzer mit dem 1. Tor
Praktisch im Gegenzug war wieder die WSG am Zug. Dominik Stumberger setzte
einen Freistoß aus aussichtsreicher Position zunächst in die Mauer, Sabitzer
(67.) den Nachschuss wuchtig und flach ins Eck. Sabitzers sechster Saisontreffer,
sein vierter gegen Ried. Und einer, den Silberberger vorhersagte. Als Sabitzer
mit drei Mannschaftskollegen am Spieltag zum Stadion kam, klatschten die drei
anderen wie üblich mit dem Cheftrainer ab, während der 21-Jährige ein wenig
verträumt ohne abzuklatschen weiterging. Was der Coach mit den Worten „kein
Problem Sabi, wir klatschen wieder im Spiel ab“ und einem Lächeln quittierte.
In Minute 78 brachte das Orakel auf der Tiroler Kommandobrücke Felix Bacher für
Koch und Julius Ertlthaler für Sabitzer. Und der 24-Jährige Winterneuzugang,
den Silberberger mit den Worten „du machst jetzt das zweite Tor“, ins Spiel
schickte, erwies sich als würdiger Ersatz und netzte neun Minuten nach seiner
Einwechslung nach herrlicher Vorarbeit von Müller tatsächlich zum 2:0-Endstand
ein. Das erste Tor von Ertlthaler im Dress der WSG. Günstiger hätte der
Zeitpunkt nicht sein können. Nach 94 Spielminuten pfiff Schiedsrichter
Christoph Jäger ab. Der zweite Sieg in Folge. Bereits am Dienstag steht im
Tivoli (18:30 Uhr) Wiedergutmachung gegen den LASK am Programm.
WSG
Tirol - SV Guntamatic Ried 2:0 (0:0)
23. April 2022 | Tivoli| Schiedsrichter
Christopher JÄGER
Tore: Sabitzer (67.), Ertlthaler (86.)
Gelb/Rot: Plavotic (88.)
Die WSG Tirol spielte:
Ferdinand OSWALD; Kofi SCHULZ,
Raffael BEHOUNEK, Dominik STUMBERGER, Fabian KOCH (78. Felix BACHER); Stefan
SKRBO (70. Maxime AWOUDJA), Bror BLUME, Valentino MÜLLER, Zan ROGELJ; Sandi
OGRINEC (60. Tim PRICA), Thomas SABITZER (78. Julius ERTLTHALER).
Die SV Ried spielte:
Samuel SAHIN-RADLINGER; Philipp POMER, Tin PLAVOTVIC, Luca Emanuel MEISL (74.
Seifedin CHABBI), Josef WEBERBAUER (46. Markus LACKNER); Marcel ZIEGL, Nikola
STOSIC; Leo MIKIC (64. Dorgeles NENE), Stefan NUTZ, Ante BAJIC, Murat SATIN.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Das war heute für
uns ein absoluter big win, weil wir damit in der Qualifikationsgruppe einen
Riesenschritt gemacht haben – mit den zwei Siegen in Serie. Man hat phasenweise
schon auf beiden Seiten den Druck gespürt, dem die Spieler ausgesetzt waren.
Wir haben mit zwei Topchancen super begonnen, dann Ried mit zwei gefährlichen
Standardsituationen zurück ins Spiel gebracht. Im Anschluss hatte jeder Angst
vor dem entscheidenden Fehler. Schon in der Halbzeit klar, dass der, der das
erste Tor macht, auf die Siegerstraße einbiegt. Wir haben es gemacht. Das 2:0
war dann eine Draufgabe. Nach dem 0:6 gegen den LASK waren wir Abstiegskandidat
Nr. 1, fünf Spieltage später haben wir mit zehn Punkten die meisten von allen
Teams in der Qualifikationsrunde geholt. Wir sind noch lange nicht durch. Im
Abstiegskampf werden so viele Kräfte frei, gehen so viele Türen zu, weil der
Druck unheimlich groß ist. Deshalb sind wir gut beraten, die Kirche im Dorf zu
lassen.“
Raffael Behounek: „Ich denke, man hat heute gesehen, dass Ried verunsichert ist bzw. war. Wir haben heute sicher auch wieder nicht unser bestes Spiel gemacht. Aber wie ich im Vorfeld bereits gesagt habe, zählen in der Qualifikationsrunde nur die drei Punkte. Die holen wir zurzeit fleißig. Das war heute ein großer Schritt. Wir sind die erste Mannschaft in der Qualifikationsgruppe, die zwei Mal hintereinander gewonnen hat.“
Thomas Sabitzer: „Es ist trotzdem
alles noch unheimlich eng. Im unteren Playoff kann immer jeder jeden schlagen.
Die Reise ist noch nicht beendet – auch wenn wir heute einen großen Schritt
gemacht haben. Am Dienstag steht Wiedergutmachung gegen den LASK am Programm.
Jetzt heißt es, die nächsten zwei Tage gut zu regenerieren, uns gut auf den LASK
einzustellen und mit 100 Prozent in die Partie reinzugehen.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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