24. Jan. 2022
Tag 9 auf Malta. Eine personell schwer dezimierte WSG Tirol stand zum Abschluss des Trainingslagers auf Malta gegen den tschechischen Topklub Sigma Olmütz auf verlorenem Posten. Der Charaktertest wurde bestanden.
Das Wetter war wieder
wunderschön. Bei tagsüber bis zu 15 Grad Außentemperatur und strahlendem
Sonnenschein. Wie so oft zuletzt, auch zum Abschluss. Im letzten Testspiel auf
Malta, dem letzten auch im Rahmen des Tipsport Malta Cups. Am letzten Tag des neuntägigen
Trainingslagers.
Die erste Partie hatte die WSG gegen Spartak Trnava mit 0:2 verloren, die
zweite gegen Aalborg BK endete Unentschieden (2:2). Jetzt musste rein
rechnerisch der erste Sieg her, um theoretisch noch Platz zwei zu erreichen.
Viererkette außer Gefecht
Wenngleich Cheftrainer Thomas Silberberger Möglichkeitsrechnung und Wahrscheinlichkeitstheorie
viel weniger Sorgenfalten bereiteten, als der Blick auf seinen personell
dezimierten Kader. Ein Spieler nach dem anderen gab im Rahmen des
Trainingslagers zuletzt verletzungsbedingt w.o., gegen Olmütz stand ihm nur
noch ein ‚dreckiges Dutzend‘ zur Auswahl. Vor allem in der Abwehr musste
Silberberger deshalb gecoachte Kreativität beweisen. Mit Kofi Schulz, Dominik
Stumberger, Raffael Behounek und Maxime Awoudja fehlten gleich vier Akteure,
die üblicherweise zum Stammpersonal zählen, allein drei in der Innenverteidigung.
Deshalb rotierte Fabian Koch von der rechten Seite ins Zentrum und Žan Rogelj,
an sich offensiv orientiert, vom rechten Flügel in die Viererkette. Den linken
Part von Schulz übernahm Renny Piers Smith.
Frühe Spielentscheidung
Eine erzwungene Rotation, die für die meisten Akteure Neuland bedeutete. Dementsprechend
‚einladend‘ und ungeordnet präsentierte sich die WSG zu Beginn. Bis zur
Olmütz-Führung durch Jakub Matousek dauerte es gerade Mal zehn Minuten, bis zum
2:0 durch Antonin Rusek (15.) fünf mehr. Und nach einer halben Stunde war das
Spiel bereits gelaufen. Filip Urica (32.) setzte das Spielgerät, das nach einem
Freistoß von der Stange ins Feld zurückklatschte, unhaltbar für WSG-Goalie Ferdinand
Oswald ins Netz. Chancen der WSG? Ein Abschluss von Bror Blume (31.), einer von
Thomas Sabitzer (43.) – das war’s in Durchgang eins. Mit 0:3 ging’s in die
Kabine.
Und mit Benjamin Ozegovic im Tor wieder raus. Das 22-jährige Torhütertalent
erhielt zum zweiten Mal auf Malta wertvolle Spielminuten und durfte gleich nach
seiner Einwechslung mehrfach sein Können beweisen. Wenngleich sich in Hälfte zwei
ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte und auch die aufopferungsvoll kämpfenden
Tiroler zu guten Tormöglichkeiten kamen. Eine davon vergab Smith (60.), eine
andere Denis Tomic (73.). Sein Abschluss aus aussichtsreicher Position ging aber
ebenso weit über das Tor, wie jener von Rogelj (81.) nur wenige Spielzüge
später. Und weil Olmütz-Goalie Jan Stejskal fünf Minuten vor dem Ende einen sehr
gut angetragenen Weitschuss von Naschberger noch mit den Fingerspitzen fischte,
blieb es am Ende beim 0:3. Ein klares Ergebnis, mit dem Silberberger angesichts
der Umstände, dem frühen Rückstand und dem gezeigten Kampfgeist aber mehr als
nur leben konnte. Platz zwei wurde es am Ende zwar nicht, dafür wurde der „ultimative
Charaktertest“ mit Bravour bestanden.
Frühaufsteher gefragt
Nach dem Spiel wartete auf die Spieler im Hotel Radisson Blu Golden Sands noch
der 'Hausfrauentest': Kofferpacken war angesagt. Ein letztes Mal die Meerluft
genießen und dann ab ins Bett. Morgen Dienstag startet der Bus mit dem Tiroler Tross
schließlich bereits im Morgengrauen in Richtung Flughafen. Um 7 Uhr hebt der
Charter von Valletta via Wien nach München ab. Dann geht‘s per Mannschaftsbus
zurück nach Wattens.
WSG
Tirol – Sigma Olmütz 0:3 (0:3)
24. Jänner 2022 | Ta‘ Quali
Nationalstadion| Tipsport Malta Cup
Tore: Matousek (11.), Rusek
(15.), Urica (32.)
Die WSG
spielte:
Ferdinand OSWALD (46. Benjamin OZEGOVIC); Zan ROGELJ, Fabian
KOCH, Felix BACHER, Renny Piers SMITH; Denis TOMIC, Sandi OGRINEC, Johannes
NASCHBERGER, Bror BLUME; Thomas Sabitzer, Giacomo VRIONI (70. Valentino MÜLLER).
Stimme zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Das war der ultimative Charaktertest. Wie die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gespielt hat, wie sie sich mit elf Mann gewehrt hat, das war richtig klasse. Wir haben trotz dem 0:3 eine gute Leistung gebracht. Das Ergebnis ist definitiv zu hoch, weil auch wir unsere Chancen hatten. Ich bin extrem zufrieden mit den Jungs. Das war der ultimative Charaktertest.“
Fotonachweis: Domenic Aquilina / MFA SportsPlus Ltd
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