20. Apr. 2017

Auf ins Derby

Freitagabend steigt das vierte Tiroler Fußballderby der laufenden Saison. Gelingt der vierte WSG Sieg?

Seit dieser Saison ist Tirol ja um ein absolutes Sport-Highlight reicher – um das große Tiroler Fußballderby zwischen der WSG Swarovski Wattens und dem FC Wacker Innsbruck. Wenn Grün-Weiß auf Schwarz-Grün trifft, dann kommen schon mal mehr Fans ins Stadion, als bei so manchem Bundesligaspiel. Mehr als 9.000 waren es beim ersten Saisonduell am Tivoli. Über 5.000 Fußballbegeisterte sorgten beim zweiten Aufeinandertreffen für ein ausverkauftes Gernot Langes Stadion. Und 6.000 Menschen wollten – trotz Eiseskälte – das dritte Saisonduell sehen. Am kommenden Freitag ab 20:30 Uhr rechnen wieder alle mit einer vollen Hütte: 4.250 Karten stehen dafür zur Verfügung. Heute Donnerstag sind bereits etwas mehr als 2.500 Karten über den Ladentisch gegangen.

Die Ausgangslage

FC Wacker Innsbruck: Drei Derbys. Drei Trainer. Drei Niederlagen. Die Derby-Bilanz des FC Wacker Innsbruck liest sich in der laufenden Saison recht düster. War man vor dem ersten Derby noch der haushohe Favorit, der Krösus im Land, war die Favoritenrolle beim zweiten Aufeinandertreffen schon schwammiger, beim dritten kaum mehr wahrnehmbar. Vor dem vierten Duell der Saison scheint die Stimmung nun komplett gekippt. Zumindest dann, wenn man die schwarz-grünen Aussagen in den Medien mitbekommt. Dort wollen Wacker-Spieler von einer Favoritenrolle nämlich nichts wissen. Wattens habe drei von drei Partien gewonnen, damit sei alles gesagt.

Doch so einfach ist die Sache nicht. Der Innsbrucker Verein hat im Winter seine Hausaufgaben gemacht, am Kader geschraubt und mit Karl Daxbacher einen Trainer mit reichlich Erfahrung geholt. Während unmittelbar nach der Trainerbestellung kein bis wenig Effekt zu sehen war, hat sich dies in den letzten Wochen gewandelt. Seit vier Spielen sind die Schwarz-Grünen bereits ungeschlagen. In der letzten Runde hätte es gegen Kapfenberg fast zu einem weiteren Dreier gereicht. Acht Punkte aus vier Spielen - das ist ansehnlich und lässt Innsbruck nicht so einfach aus der Favoritenrolle schlüpfen.

Die Mannschaft, die in den letzten Wochen Punkte einfahren konnte ist eine junge. Edelroutiniers wie Pascal Grünwald, Andreas Hölzl oder Jürgen Säumel spielen in Innsbruck derzeit keine große Rolle. Youngsters wie Roman Kerschbaum, Dominik Baumgartner oder Lukas Wedl geben den Ton an. An vorderster Front ist auf Goalgetter Eler Verlass. Der Slowene trifft nach Belieben, zuletzt doppelt gegen Kapfenberg. Auf ihn wird man beim Derby besonders Acht geben müssen. Eine weitere wichtige Stütze ist Mittelfeldspieler Christoph Freitag. Der 27-Jährige war zuletzt sogar Kapitän der Innsbrucker. Sein Einsatz im Tiroler Derby ist aufgrund einer Verletzung fraglich.

WSG Swarovski Wattens: Trainer Silberberger und Sportmanager Köck geben es vor: der FC Wacker Innsbruck ist in der laufenden Saison in jedem Duell der große Favorit. 5 Millionen gegen 2 Millionen Budget, Erfahrung in der Liga, ehemalige Nationalspieler - all das spricht eine deutliche Sprache. Doch unsere sportliche Leitung macht auch keinen Hehl daraus, dass man sich in der Underdog-Rolle 1. sehr wohl fühlt und 2. diese nicht auf immer und ewig einbetoniert ist. Im Gegenteil. Mit harter Arbeit, akribischem Tüfteln, vollem Einsatz, einer ordentlichen Portion Leidenschaft, etwas Trotz und dem Mut zum Frech sein - will man Innsbruck auch ein weiteres Mal ärgern und sich Stück für Stück verbessern.

Wenn man sich die Entwicklung unserer Mannschaft seit dem ersten Tiroler Fußballderby anschaut, hat sich in Wattens so einiges getan. Die Mannschaft zeigt vor allem im Frühjahr, dass man aus den "Fehlern" im Herbst gelernt hat. Ging man 2016 beim Auswärtsspiel in Lustenau noch mit 0:4 Baden, gelang im zweiten Ländle-Auswärtsspiel den Lustenauern gerade noch der Ausgleich. Auch das Selbstvertrauen der Mannschaft ist gewachsen. Egal was der Spielstand gerade sagt - aufgeben gibt es nicht. Dieser Glaube an sich selbst macht sich bezahlt. Egal ob nach dem dreimaligen Rückstand im Spiel gegen Blau Weiß oder nach der schwachen ersten Halbzeit gegen den FAC, die Mannschaft macht weiter, kämpft, ackert und schießt wichtige Tore.

Diese Tugenden wird es auch im Spiel gegen Wacker Innsbruck wieder brauchen. Gut, dass Stürmer Milan Jurdik derzeit in Überform agiert. Der tschechische Offensivspieler erzielte im letzten Spiel gegen Floridsdorf seinen elften Saisontreffer. Das Motto für das Derby lautet also "alles kann - aber ohne großen Druck". Doch der vierte Sieg im vierten Derby, wäre schon eine wunderbare Sache oder nicht? „Klingt gut, aber das ist kein Wunschkonzert. Ich werde meinen Spielern jedenfalls sagen, dass sie mit vier Derby-Siegen in einer Saison Tiroler Sportgeschichte schreiben können", so Coach Silberberger vor dem großen Spiel.

Wichtige Infos

Wer sich noch ein Ticket sichern möchte, kann dies jederzeit via OETICKET (Vorverkaufsstellen und online unter   www.oeticket.com ) und in der WSG Geschäftsstelle zu den üblichen Öffnungszeiten tun. Zusätzlich hat heute Donnerstag die Hauptkasse vor dem Gernot Langes Stadion zwischen 17.30 und 19:30 Uhr geöffnet. Achtung: Karten für den Gästebereich können ausschließlich über den Gastverein bezogen werden. An der Ostseite stehen diesmal weniger Stehplätze zur Verfügung, da die Pufferzone zwischen Gästebereich und Osttribüne behördlich erweitert wurde.

Stadioneinlass ist 90 Minuten vor Spielbeginn, also um 19:00 Uhr. Aufgrund des erwarteten großen Andrangs wurden sowohl Eingänge, als auch die Ausschankkapazitäten verdoppelt. Eine frühzeitige Anreise wird seitens der WSG Wattens empfohlen. Ebenso eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die WSG Swarovkis Wattens freut sich auf ein sportlich faires, spannendes und schöne Tiroler Fußballderby und heißt alle Gäste in Wattens herzlich willkommen.

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