Man benötigt kein Orakel, um vorherzusagen, wie die Chancen der WSG Tirol stehen, die Meistergruppe in den ausstehenden drei Runden im Grunddurchgang doch noch zu erreichen. Und vermutlich auch keine Glaskugel. Der Tabellenzehnte, aktuell vier Zähler hinter Platz fünf, braucht schlicht und ergreifend einen Sieg. Genau gesagt drei davon. „Mit drei Siegen in den nächsten drei Runden sind wir oben dabei“, legte sich WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger nach dem heroisch erkämpften Punkt in Bundesligarunde 19 gegen Sturm Graz fest.

Alles oder nichts

Was im Umkehrschluss so viel heißt wie: lassen die Tiroler in der josko Arena Federn, muss wohl oder übel der Blick nach unten gerichtet werden. Für die WSG geht’s in Ried also um die Wurst. Das Spiel der letzten Chance. Alles oder nichts. Hopp oder tropp. Gegen eine Mannschaft, die bereits in der Vergangenheit für Kopf- und Bauchschmerzen bei Silberberger sorgte, eine, die stets ausgesprochen unangenehm zu bespielen ist. Und eine, die dann spielt, wenn sie spielen muss, sich im Regelfall aber über den Kampf definiert. Und eine, die ohne Superstar in den eigenen Reihen fidelt, dafür im Kollektiv zu überzeugen weiß. 

Schlagabtausch auf Augenhöhe

Silberberger erwartet sich gegen die Wikinger ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es nach 90 Minuten (oder mehr) aber nur einen Sieger geben darf – will die WSG kommendes Wochenende gegen Rapid Wien noch die Chance auf die Top 6 haben.
Bei den Tirolern, die aufgrund der winterlichen Platzverhältnisse in Wattens bereits heute Donnerstag nach Oberösterreich reisten, sind bis auf Thomas Sabitzer (Achillessehnenreizung) und Tobias Anselm (Aufbautraining nach Kreuzband-OP) alle Mann mit an Bord.
Das Spiel zur 20. Runde der ADMIRAL Bundesliga wird am kommenden Samstag (17 Uhr) in der josko Arena angepfiffen.

SV Guntamatic Ried – WSG Tirol
Samstag, 19. Februar 2022 | 17:00 Uhr | josko Arena, Ried | live auf Sky

Was man wissen muss, um am Ball zu sein:

-      Serientöter! Die WSG Tirol konnte das erste Spiel in der laufenden Saison gegen die SV Guntamatic Ried mit 4:2 für sich entscheiden. Das war damals der erste Ligasieg gegen die Innviertler nach 12 sieglosen Spielen.

-      Heimmacht! Die SV Guntamatic Ried holte aus den ersten neun Heimspielen 19 Zähler und ist seit 14 Spielen in der josko Arena unbesiegt. Die WSG Tirol liegt in der Auswärtstabelle der ADMIRAL Bundesliga mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen auf Platz 10.

-      Top-Duell! Die SV Guntamatic Ried erzielte um 6,2 Tore mehr als aufgrund der Chancenqualität zu erwarten gewesen wäre – Topwert in der Liga. Die WSG Tirol erzielte sieben Tore nach langen Pässen – Topwert in der Liga.

WSG-Coach Thomas Silberberger …

… zum Spiel der letzten Chance: „Wir fahren nach Ried, um zu gewinnen. Wir müssen in Ried gewinnen, wenn wir noch eine realistische Chance auf die Meistergruppe haben wollen. Nur mit einem Sieg gegen in der kommenden Woche gegen Rapid die Tür nach oben auf. Aber ich vertraue da auf meine Mannschaft. Es ist eine ähnliche Konstellation wie im Vorjahr vor dem Spiel gegen den WAC im Lavanttal. Da lagen wir nach 60 Minuten mit 5:1 vorne. Ich bin überzeugt davon, dass meine Mannschaft am Samstag eine außergewöhnliche Leistung abrufen kann und wir die Chance wahren, kommende Woche gegen Rapid das nächste Endspiel zu haben.“

…. zum Matchplan: „Wir spielen unser gewohntes Spiel, brauchen aber einen Plan, wie wir notfalls in den letzten zehn Minuten all-in gehen können.“

… zum Gegner: „Es wird ein Duell auf Augenhöhe. Da treffen zwei gleich starke Mannschaften aufeinander. Ried spielt eine fantastische Saison, steht zudem im Cup-Halbfinale und ist extrem heimstark. Für uns ist die Aufgabe also eine sehr schwierige.“   

Fotonachweis: GEPA pictures