04. Jul. 2020

Der Bundesliga-Traum endet mit torloser Enttäuschung

Das 0:0 trotz zahlreicher Großchancen im letzten Saisonspiel gegen die Admira reicht nicht für den Klassenerhalt. Die WSG Tirol tritt den schweren Gang in die zweithöchste Spielklasse an.

Endlose Leere, Müdigkeit, maßlose Enttäuschung und Niedergeschlagenheit – das beschreibt das Stimmungsbild in den Reihen der WSG Tirol nach dem torlosen Unentschieden gegen die Admira, das für den Verbleib in der Bundesliga zuwenig war. Während sich die Gäste aus der Südstadt nach dem aus ihrer Sicht überaus schmeichelhaften Resultat in den Armen lagen, flossen bei den Tirolern Tränen.

Dabei hatten es die WSG-Kicker mehrmals auf dem Fuß beziehungsweise vor der Stirn, das Blatt zur ihren Gunsten zu wenden. Das Gehäuse von Admira-Keeper Leitner jedoch schien wie vernagelt. Maierhofer, Yeboah und Dedic, der den Ball in der 82. Minute zuguterletzt an den Pfosten nagelte, verpassten die Entscheidung ein ums andere Mal.

Zum Verzweifeln. Es blieb letztlich also beim 0:0, dem ersten übrigens in dieser Saison, das trotz ansehnlicher Leistung der Hausherren auf sie wirkte wie eine ganz bittere Schlappe. Man tritt also den Rückzug in Liga zwei an – eine neue, alte Herausforderung, für die in den kommenden Tagen und Wochen in Wattens die Weichen gestellt werden.

Trainer Thomas Silberberger: "Die Enttäuschung ist auf jeden Fall groß. Im Endeffekt hätte uns ein 1:0 genügt. Und ich hab vier hundertprozentige und eine tausendprozentige Chance gezählt. Die heutige Leistung war okay, mit der hätten wir nicht absteigen müssen. Aber in Summe war's zuwenig in der Quali-Runde, so ehrlich müssen wir sein. Ich bin mental und körperlich am Ende, brauch jetzt erst einmal eine Auszeit."

"Wir dürfen uns jetzt auf keinen Fall das Mascherl 'Sofortiger Wiederaufstieg' umhängen. Da fahren wir das nächste Mal in den Graben und erzeugen nur Unruhe. Wir müssen jetzt in der Analyse schauen, was möglich ist in der zweiten Liga. Ein Riesenvorteil ist, das wir da wieder im Gernot Langes Stadion in Wattens spielen. Wir müssen zurück zu den Wurzeln."

"Der Verein steht auf gesunden Beinen und wird mit einer schwarzen Null bilanzieren. Die Frage ist: Was ist für nächste Saison da? Und was wollen wir? Jetzt Luftschlösser zu bauen, wäre ein fataler Schritt."

"Den Abstieg nehm ich zu einem großen Teil auf meine Kappe, weil wir über die gesamte Saison gesehen zuwenig stabil waren. In der Qualirunde hätten im Endeffekt neun Punkte gereicht und die haben wir nicht zusammengebracht. Bitter."

Stefan Maierhofer: "Da muss ich jetzt auch erst einmal tief durchschnaufen. Wenn ich auf die Anzeigentafel schau und da 0:0 steht, ist das extrem bitter, weil wir heute genügend Chancen hatten. Vorneweg ich, aber auch Zlatko (Dedic), Kelvin (Yeboah). Wir waren gut im Spiel, haben gewusst, wo unsere Möglichkeiten kommen. Wir haben es leider verabsäumt, den Sack zuzumachen. Das tut mir wahnsinnig leid für den Verein, für die Mannschaft. Jetzt herrscht natürlich grad Leere, das haben wir nicht verdient. Andererseits müssen wir aber auch sportlich sein und der Admira gratulieren."

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