23. Apr. 2021
Vier Tage nach dem denkwürdigen 3:2-Heimsieg über Red Bull Salzburg trifft die WSG Tirol in Wien auf Rapid. Den Jungs von Cheftrainer Thomas Silberberger ist der Rekordmeister noch in guter Erinnerung.
Es war ein 3:0-Auswärtssieg in Wien-Hütteldorf, wenige
Tage vor dem Christkind, der der WSG damals das Wissen bescherte, mitspielen zu
können. Und dass die anderen Teams, egal wie hoch deren Budgets auch sind, ebenso
nur mit Wasser kochen. Der Sieg damals kam zu einem Zeitpunkt, als er noch als Sensation
gewertet wurde, weil keiner die Tiroler auf der Rechnung hatte. Die WSG galt vielen
als willkommener Punktelieferant. Als Mittel zum Zweck. Als Pflichtsieg, bei
dem schon ein Punktverlust als heimliche Niederlage betrachtet wurde.
Drei Monate später ein gänzlich anderes Bild. Mit Siegen über den LASK bzw. WAC und
nicht zuletzt jenem prestigeträchtigen über Red Bull Salzburg erarbeiteten sich
Frederiksen & Co. in der Liga jenen Respekt, den sie verdienen. Sechs
Runden vor Ende der Meisterschaft trennen die Tiroler lediglich sechs Pünktchen
von Platz zwei in der Tabelle, auf dem (noch) der kommende Gegner steht. Nur ein
Zähler fehlt auf den WAC, zwei auf Sturm Graz, vier auf den LASK. Wer die Höhe
der Vereinsbudgets kennt, weiß die Leistung von Mannschaft und Trainerteam richtig
einzustufen.
WSG
darf, Rapid muss
Dementsprechend tiefenentspannt tritt man morgen die rund 6-stündige Busreise
nach Wien-Hütteldorf an. Mit Selbstvertrauen, ohne Druck. Die Mannschaft von
Cheftrainer Thomas Silberberger darf, jene von Didi Kühbauer muss. Während für
die Wiener schon seit Wochen jedes Spiel Pflichtstatus besitzt, sind die
verbleibenden sechs Runden in der Tipico Bundesliga für die Tiroler die Kür. Eine
Art Vorbereitung auf das, was kommt. Was auch immer das sein wird und wo auch immer
es liegt. Denn schafft die WSG in Hütteldorf die Sensation 2.0, dann ist der
prognostizierte Abstiegskandidat Nr. 1, der in diesem Spieljahr eigentlich nur
die Klasse halten wollte, plötzlich mittendrin im Kampf um eines der vier oder
fünf begehrten Tickets, die in der kommenden Saison nach Europa führen.
Das Spiel zur 27. Runde der Tipico Bundesliga wird am kommenden Sonntag um
14:30 Uhr im Allianz-Stadion angepfiffen. Bei der WSG sind bis auf Sturmstar Zlatko
Dedic und Einser-Goalie Ferdinand Oswald alle Mann mit an Bord. Hinter dem
Einsatz von Tobias Anselm steht noch ein Fragezeichen.
SK
Rapid Wien – WSG Tirol
Sonntag, 25. April 2021 | 14:30 Uhr | Allianz Stadion| live auf Sky
Was Sie wissen sollten, um am Ball zu sein:
- Duell der Torjäger: Mit zwei Treffern zuletzt gegen Salzburg schloss Nikolai Baden Frederiksen in der Tipico Torschützenliste zu Sekou Koita auf und liegt mit 14 Saisontoren auf Platz zwei in dieser Hitliste. Einen Treffer dahinter folgt mit Ercan Kara der Topscorer der Hütteldorfer.
- Duell auf Augenhöhe: In der Saison 2019/2020 gewann der SK Rapid noch beide Spiele gegen die WSG zu Null. In diesem Spieljahr sind die Hütteldorfer gegen das Team aus Wattens noch sieglos. Das erste Spiel in Wien-Hütteldorf ging mit 3:0 klar an die WSG, im zweiten am Tivoli gab’s ein Unentschieden (1:1).
- Duell der Remis-Kaiser: Der SK Rapid Wien spielte im heurigen Spieljahr in 26 Spielen achtmal Unentschieden – Topwert der Meistergruppe. Bei den Spielen der WSG gab es sechs Mal keinen Sieger (Platz 3). Am unteren Ende dieser Tabelle liegt RBS mit nur einem Unentschieden.
WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger zur …
… Ausgangssituation: „Wir fahren mit einem richtig guten Gefühl nach Wien-Hütteldorf. Rapid muss gewinnen, wir dürfen unsere Ziele erreichen. Allerdings benötigen wir eine ähnlich intensive Leistung wie am Mittwoch gegen Red Bull Salzburg, um in Wien etwas zu holen. Rapid konnte heuer zwar noch nicht gegen uns gewinnen, war zuletzt am Tivoli aber ganz klar das bessere Team. Da war beim Unentschieden viel Glück dabei – und Ferdl (Anm.: Ferdinand Oswald) hatte einen überragenden Tag. Wir müssen uns auf die Hinterbeine stellen, um aus Wien was mitzunehmen. Aber bei einem ähnlichen Auftritt wie gegen Red Bull ist auch gegen Rapid was möglich.“
… aufkommenden Europacupdiskussion: „Daran verschwende ich keinen Gedanken, wenngleich die Situation natürlich cool für uns ist. Auf der anderen Seite vergleiche ich die Vorzeichen mit jenen nach dem LASK-Spiel (Anm.: 2:0-Sieg, Runde 23). Damals haben wir nach dem Sieg gegen Sturm Graz (Anm.: 2:3-Niederlage) nahezu alle Tugenden missachtet, die man braucht, um in der Meistergruppe zu punkten. Und das ist uns schon oft passiert. Auch nach dem 3:0-Sieg gegen Rapid haben wir das Heimspiel gegen Ried (Anm.: 1:3) in den Sand gesetzt. Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir jetzt nicht wieder mit ein paar Prozent zu wenig in Hütteldorf anreisen – dann geht es ganz schnell in die falsche Richtung. Durch den unerwarteten Sieg gegen Red Bull haben wir eine zweite Chance erhalten, in der Meistergruppe anzudocken. Die gilt es jetzt zu nutzen.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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