24. Mai. 2023
Einen Tag nach dem Schlusspfiff von Langzeit-Amateure-Coach Martin Rinker (52) wird sein Nachfolger präsentiert. Manuel Ludwiger (26), aktuell Co-Trainer der Profis, übernimmt kommende Saison die Leitung der WSG-Tirol-Youngsters.
Mit 7 Jahren kam er zum Fußball. Bei der SU Inzing, auf der anderen Innseite jenes Ortes (Pettnau) also, wo er im Oktober ‘96 das Licht der Welt erblickte und heute noch wohnt. Im Alter von 15 übernahm er in Inzing mit der U7 seine erste Mannschaft als (Co-)Trainer. Mit 20 vertraute man ihm die U16 in Wattens an, die er vier Jahre lang betreute. Mit 24 holte ihn WSG-Tirol-Cheftrainer Thomas Silberberger als Co zu sich ins Bundesliga-Team. Mit 26 wird er nun zum Cheftrainer der zweiten Kampfmannschaft befördert.
Eine Trainerkarriere wie am Schnürchen, ist man geneigt zu sagen. Wobei der Bodenständigkeit von Manuel Ludwiger die Bezeichnung Karriere ein Dorn im Auge ist. Werdegang höre sich für ihn besser an, sagt er. Wenngleich jene fast lineare Kurve, die diesen Werdegang bis zum heutigen Tag skizziert, strenggenommen sogar als Blitzkarriere bezeichnet werden muss. Ausbildung zum Kindertrainer mit 18, dann Jugendtrainer und UEFA-B-Lizenz. Step by step, ein Schritt nach dem anderen - neben Matura, Traineralltag, Langzeitfreundin Jana und jenem Studium der Sportwissenschaft, das der Tausendsassa parallel zur UEFA-A-Lizenz und seiner zweijährigen Tätigkeit als Bundesliga-Co-Trainer absolvierte. Erfolgreich, versteht sich. Seit dem Vorjahr darf er sich Master nennen.
Traumberuf Trainer
Zwei zeit- und lernintensive Jahre, die den heute 26-Jährigen penibel auf jene Position vorbereiteten, die er ab der kommenden Saison bekleidet. „Wir wollen das Profi- und Amateurteam noch mehr miteinander verzahnen als bisher“, nennt Ludwiger, der den Trainerjob schon immer als seinen „Traumberuf“ bezeichnete und sich dankbar zeigt, dass ihm Sportdirektor Stefan Köck und Silberberger das Vertrauen schenken, eines seiner Ziele. Die Philosophie im Spiel der Profis soll über jenes der zweiten Kampfmannschaft gestülpt werden, damit die Talente schon in der vierten Spielklasse lernen, was sie drei Stufen höher erwartet. Dass sich die Grundphilosophie von Silberberger mit der seinen deckt, ist wohl mit ein Grund, warum ihn der 49-Jährige vor zwei Jahren zum Co beförderte.
„Wir wollen eine Anlaufstelle für die besten Talente im Land sein, sie auf ihrem Weg vom Amateurspieler zum Profi professionell begleiten. Ich weiß genau, was bei den Profis verlangt wird. Da wollen wir die Jungs hinführen“, nennt der Sportwissenschaftler ein zweites Ziel, betont aber, dass auch sein Vorgänger, Martin Rinker, nicht nur auf diesem Gebiet in den letzten neun Jahren hervorragende Arbeit geleistet hat.
Verantwortung steigt
Dass ihm der Glitz und Glamour aus dem Bundesligaalltag mit Gegnern wie Red Bull Salzburg, Sturm Graz und Rapid Wien fehlen könnte, glaubt Ludwiger nicht, zumal die kommenden Aufgaben gegen Kitzbühel, Wörgl & Co für ihn mindestens ebenso reizvoll sind, wenn auch anders: „Ich glaube, dass man das nicht so Gegenüberstellen kann. Es ist eine extrem lässige Aufgabe, die man differenzierter sehen muss. Als Co-Trainer wirkte ich zwar mit und war dabei, hatte aber nie die Letztentscheidung. Ich hatte keinerlei Druck. Jetzt bin ich derjenige, der zu den Entscheidungen stehen muss. Wer ist im Kader, wer spielt. Ich muss damit leben können, wenn Spieler unzufrieden sind.“ Ein Aufgabenwechsel, der für Ludwiger den nächsten Schritt auf seiner Werdegangsleiter bedeutet, auch was die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit betrifft. „Wir wollen die Rahmenbedingungen bei der zweiten Kampfmannschaft ein Stück weit näher bringen an jene der Profiabteilung“, sagt er und meint damit fünf bis sechs Trainingseinheiten pro Woche, inklusive Frühtraining, Videoanalyse und allem Pipapo, den die moderne Sportwissenschaft sonst noch zu bieten hat. Fordern und fördern, lautet sein Credo. Kommende Saison geht’s los.
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