14. Aug. 2021
Viertes Spiel, viertes Remis. Die WSG Tirol holt auch im vierten Bundesligaspiel einen Punkt. Nach zweimaliger Führung verließ die Silberberger-Elf nach 95 heißen Spielminuten beim WAC abermals ungeschlagen das Feld.
"Jeder, der uns jetzt in der Favoritenrolle sieht, hat keine Ahnung vom Fußball“, formulierte WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger vor dem Viertrundenspiel zur ADMIRAL Bundesliga seine Sicht der Dinge gewohnt ungeschminkt. Und drückte damit indirekt aus, sich von den bisherigen Ergebnissen der Kärntner nicht blenden zu lassen. Zumal die Auftritte des Tabellenletzten in den ersten drei Saisonspielen wesentlich besser waren, als das, was am Ende unterm Strich steht, zudem die Gegner überdurchschnittlich schwer. Ligasponsor ADMIRAL sah es ähnlich: wer auf den WAC tippte, durfte sich bei einem Sieg der Kärntner über das 2,15-fache des Einsatzes freuen, für einen Erfolg der Tiroler lag die Quote bei 3,25.
14. Bundesligator von Koch
Die Silberberger-Elf begann aber so, als wollte sie es ihrem Trainer und den
Wettbüros beweisen. Nicht einmal fünf Minuten waren gespielt, da zappelte der
Ball bereits im Netz. Weil Fabian Koch (5.) Manuel Kuttin, den Kärntner
Schlussmann, mit einem strammen Schuss vom Strafraumeck aus überraschte. Das
14. Bundesligator des 32-Jährigen in seinem 261. Bundesligaspiel, das erste der
aktuellen Saison. Für die Tiroler ein Auftakt nach Maß, für die Kärntner ein
Schlag in die Magengrube.
Nur vier Minuten später hatte die WSG zudem Glück. Weil der Videoschiedsrichter
ein Handspiel von Maxime Awoudja nicht als strafstoßwürdiges Handspiel wertete.
Die Wolfsberger waren plötzlich spielerisch am Drücker, die Wattener
Sportgemeinschaft blieb im Konter gefährlich. So wie in Minute 21, in der
Sabitzer Leon Klassen auf links freispielte und dieser Giacomo Vrioni in der
Mitte ideal bediente. Die 22-jährige Leihgabe von Juventus Turin, zuletzt zwei
Mal in Folge erfolgreich, traf das Idealzuspiel aber nicht so, wie er es hätte
treffen müssen, um auch im dritten Spiel en suite erfolgreich zu sein. Abermals
schlappe sechs Minuten später hätte es eigentlich 2:0 für die Gäste stehen
müssen. Weil aber auch Tobias Anselm (27.) nach Traumpass von Vrioni – diesmal an
WAC-Goalie Kuttin - scheiterte, EX-WSG-Kicker David Gugganig in Minute 30 zwei
Mal im reaktionsschnellen WSG-Keeper Benjamin Ozegovic seinen Meister fand und
Anselm (31.) einen Kopfball von Jonathan Scherzer gerade noch von der Linie
kratzte, blieb es im von Silberberger angekündigten „Schlagabtausch mit offenem
Visier“ bis zu Minute 32 bei der knappen Tiroler Führung. In der zuerst Matthäus
Taferner Ballglück hatte und anschließend Tai Baribo (32.) traf. Ozegovic ohne
Chance. Der erste Bundesligatreffer des israelischen Neuzugangs. Und beinah
wäre kurz danach Nummer 2 gefolgt. Der 23-Jährige Stürmer scheiterte aber in
Minute 39 am 22-jährigen Goalie. Die fünfte Großtat von Ozegovic im Spiel. Nach
vierminütiger Nachspielzeit ging’s unentschieden in den Kabinengang.
Anselm legt wieder vor
Und nach der Pause mit Valentino Müller statt Thanos Petsos weiter. Und der 21-Jährige
war es auch, der in seinem 50. Bundesligaspiel zum ersten Mal nach dem Seitenwechsel
für Alarmstufe Rot im Kärntner Strafraum sorgte. Sein Schussversuch (53.) ging
aber ebenso knapp am Tor vorbei, wie der wuchtige Kopfball von Baribo (56.) aus
kurzer Distanz. Und abermals war es der WSG vorbehalten, die Führung zu
erzielen. Weil Anselm (60.) nach herrlichem Zuspiel von Koch die
Hintermannschaft des WAC düpierte und Goalie Kuttin nach einem ebenso herrlichen Haken
chancenlos stehen ließ. Das erste Saisontor der 21-Jährigen Leihgabe vom LASK.
Eine Führung, die im Gegensatz zu Hälfte eins allerdings nur sechs Minuten
Bestand hatte. Weil Baribo (66.), mit einem Mann weniger am Feld (Gugganig
musste verletzt vom Feld, Lochosvili war noch nicht im Spiel), seinen zweiten
Bundesligatreffer und ersten Doppelpack erzielte. Ein bitteres deja vu für die
WSG, nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit gegen personell dezimierte
Admiraner zum Bundesligastart.
In Minute 70 reagierte Silberberger und schickte mit Alexander Ranacher,
Johannes Naschberger und Markus Wallner für Bror Blume, Žan Rogelj und Giacomo
Vrioni drei frische Kräfte ins Spiel. Ein Dreifachwechsel, der der WSG wesentlich
mehr Spielanteile bescherte und noch zu drei Torchancen führte. In Minute 78 agierte
Müller zu zögerlich, in Minute 92 scheiterte Wallner mit einem wuchtigen
Kopfball an Kuttin und einen Wimpernschlag danach an der eigenen Technik. Weil
auch Elias Peretz unmittelbar vor Spielende den Matchball für den WAC vergab,
blieb’s beim verdienten Unentschieden. Nach 95 Spielminuten pfiff
Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca
die Partie ab. Die WSG bleibt damit weiter ungeschlagen, der WAC wartet weiter
auf den ersten Sieg.
Am kommenden Samstag (17:00 Uhr) geht’s für
die WSG am Tivoli gegen Cashpoint SCR Altach weiter.
RZ
Pellets WAC - WSG Tirol 2:2 (1:1)
14. August 2021 | Lavanttal-Arena
| Schiedsrichter Christian-Petru CIOCHIRCA
Tore: Baribo (32./66.); Koch (5.),
Anselm (60.)
Der WAC
spielte:
Manuel KUTTIN; Jonathan SCHERZER, David GUGGANIG (64. Luca LOCHOSVILI), Dominik
BAUMGARTNER, Amar DEDIC; Christopher WERNITZNIG, Mario LEITGEB (84. Kai
STRATZNIG), Michael LIENDL, Matthäus TAFERNER (61. Eliel PERETZ); Tai BARIBO,
Thorsten RÖCHER(84. Cheikhou DIENG).
Die WSG spielte:
Benjamin OZEGOVIC; Fabian KOCH, Raffael BEHOUNEK, Maxime AWOUDJA, Leon KLASSEN; Žan ROGELJ (70. Alexander RANACHER), Thanos PETSOS (46. Valentino MÜLLER), Bror BLUME (70. Johannes NASCHBERGER), Thomas SABITZER (77. Felix BACHER); Giacomo VRIONI (70. Markus WALLNER), Tobias ANSELM.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Es war ein hoch intensives Match im Lavanttal gesehen, bei
extrem hohen Temperaturen. In der ersten Halbzeit war ich mit meiner Mannschaft
nicht zufrieden. Da drückte der WAC mächtig auf’s Tempo und wir ließen Disziplin
vermissen. Wir waren zu wenig kompakt gegen den Ball. Und so kam der WAC nach
einem Traumstart für uns ins Spiel zurück, wir machten ihn stark. Aber wir ließen
auch schon in der ersten Halbzeit zwei Topsitzer auf das 2:0 aus. In der
zweiten Halbzeit stellten wir ein bisschen um und bespielten die Raute des WAC
überragend. Wolfsberg musste dem Tempo der ersten Halbzeit Tribut zahlen und wirkte
extrem müde. Wir waren drückend überlegend und gingen verdient mit 2:1 in
Führung. Und dann bekamen wir wieder so ein unnötiges Gegentor, bei dem wir
wieder zu wenig kompakt verteidigen. Das war’s.“
Fabian Koch (WSG-Kapitän): „In der ersten Halbzeit hatte der WAC mehr Chancen, in der zweiten Halbzeit wir. Es war ein chancenreiches Spiel mit einem letztlich gerechten Unentschieden. Wir hatten wieder die Chance für den Sieg, nutzen sie leider im Moment aber nicht – und hinten lassen wir zu leichtfertig Chancen zu. Es wäre für uns in jedem Spiel mehr drin gewesen, wir hätten aber auch das eine oder andere Spiel verlieren können. Jetzt stehen wir nach vier Spielen mit vier Punkten da und wissen noch nicht genau wohin damit.“
Fotonachweis: GEPA pictures
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