Die Wattener Sportgemeinschaft Tirol

Unser Fußballverein wurde im April 1930 als SC Wattens mit den Farben Grün-Weiß gegründet und spielte damals in der zweiten Tiroler Landesliga, Gruppe Unterland. 23 Jahre später gelang als SV Wattens der erste Tiroler Landesmeister und damit der Aufstieg in die damals zweitklassige Arlbergliga.

14 Jahre lang dauerte es in der zweithöchsten Spielklasse, die 1960 in Regionalliga West umbenannt wurde, bis zum nächsten Meistertitel in der Saison 1967/68. Dieser bedeutete den direkten Aufstieg in die Nationalliga – die damals höchste Liga in Österreich.

 
 

Goldene Ära dank Gernot Langes

Am 7. Juli 1967, also ein Jahr vor dem Aufstieg, wurde der FC Wattens zur WSG Swarovski Wattens und Gernot Langes wurde Obmannstellvertreter. In der darauffolgenden Saison stieg die Mannschaft von Trainer Fritz Pfister mit Spielern wie Jud, Perktold, Schuster, Santek, Leutgeb, Rinker, Stanger, Kiss, Niederstätter, Taschwer, Hafner und Kirchler in die Nationalliga auf. Damals eine Sensation, dass ein Dorfklub - Wattens hatte damals rund 6.000 Einwohner - zu den besten Mannschaften Österreichs zählte. 

Nach dem Aufstieg in die Nationalliga wurde das Team der WSG Swarovski Wattens verstärkt. Hattenberger, Langruber, Wizemann und vor allem Nationalspieler Redl sorgten für ein volles Stadion und letztendlich auch für den Klassenerhalt im ersten Nationalligajahr. „In diesem ersten Jahr haben wir gegen alle großen Wiener Vereine gewonnen“, erinnert sich Adi Jud gerne an die glorreiche Zeit zurück. 

Mit Bundestrainer Edi Frühwirth wurde im zweiten Jahr ein Startrainer verpflichtet. Weitere Neuzugänge wie Küppers (Nürnberg), Siber (Offenbach), Skocik (Rapid), Kordesch oder Friedl Koncilia erreichten am Ende den ausgezeichneten 7. Tabellenplatz.

In der letzten Nationalliga-Saison vor der Fusion mit dem FC Wacker erreichte die WSG Swarovski Wattens den 8. Tabellenplatz. Der FC Wacker Innsbruck wurde in diesem Jahr erstmals Österreichischer Fußballmeister. 

F.C. Wattens Herbstmeisterschaft 1937
Gernot Langes (rechts) mit seinem Vater Giselher Langes (links), 1952 Obmann beim FC
Wattens, und Sektionsleiter Erich Mitterer
Gernot Langes (rechts) mit seinem Vater Giselher Langes (links), 1952 Obmann beim FC
Wattens, und Sektionsleiter Erich Mitterer
 
 

Erfolgreiche Jahre der Fusion

Die siebziger Jahre wurden unter maßgeblicher Beteiligung der WSG Swarovski Wattens und damit von Gernot Langes zur goldenen Ära in der Vereinsgeschichte.

Küppers, Kordesch, die Koncilias, Skocik, Rinker, Kastner, Gombasch und Hattenberger wechselten von Wattens nach Innsbruck und holten für die SPG Swarovski Wacker Tirol den Meistertitel. Im Jahr darauf gelang der Mannschaft sogar das Double, das 1975 wiederholt werden konnte. In diesem Jahr und 1976 wurde der Mitropacupsieg nach Innsbruck geholt. Nach dem erneuten Meistertitel 1977 folgten zwei Cupsiege, 1979 aber gleichzeitig auch der Abstieg in die zweite Division.

Von 1979 bis 1986 bestand die Spielgemeinschaft weiter. Während die Mannschaft in Innsbruck in der obersten Liga keine großen Erfolge feierte, gelang der WSG Wattens 1981/82 der Aufstieg in die zweite Division. Wattens konnte sich bis zur Einführung des Play-Off-Systems 1985 in der 2. Division halten und scheiterte in der Regionalliga West als Vizemeister 1986, 1988 nur knapp am Wiederaufstieg, ehe dieser eine Saison später gelang. In dieser Zeit spielten unter anderem Robert Wazinger und Roland Kirchler, die später zum mittlerweile gegründeten FC Swarovski Tirol gingen und auch in der Nationalmannschaft zum Einsatz kamen. Wattens hielt sich diesmal bis 1994 in der zweiten Spielstufe, nach nur einem Jahr in der Regionalliga, meldete sich der Verein jedoch mit dem sofortigen Wiederaufstieg zurück. Mit der Zweitligareform von 1998 kam erneut der Gang in die Regionalliga West. Es folgte der fast obligatorische Wiederaufstieg nur eine Saison später. Die Tiroler hielten sich nun bis 2001 in der zweiten Spielklasse.

 
 
Die Mannschaft der neu gegründeten WSG Swarovski Wattens schaffte
1967/68 nach dem Gewinn der Arlbergliga den Aufstieg in die höchste
Spielklasse - damals die Nationalliga.
Die Mannschaft der neu gegründeten WSG Swarovski Wattens schaffte
1967/68 nach dem Gewinn der Arlbergliga den Aufstieg in die höchste
Spielklasse - damals die Nationalliga.
 

WSG rettet Innsbrucker erneut

Nach dem Abstieg 2001 wurden die Karten im Tiroler Spitzenfußball erneut neu gemischt. Es wurde eine Kooperation mit dem FC Tirol vereinbart. Ausschlaggebend dafür, dass diese Kooperation nur ein Jahr später zu einer Spielgemeinschaft umfunktioniert werden musste, war der Konkurs des FC Tirol mit Zwangsabstieg und Neubeginn in der Regionalliga.  Möglich wurde diese Spielgemeinschaft letztendlich nur durch die Bereitschaft der WSG Wattens. Nahezu die gesamte WSG-Elf wechselte nach Innsbruck und schaffte unter dem Namen SPG Wattens/Wacker den Aufstieg in die zweite Liga. Die Spielgemeinschaft wurde daraufhin wieder aufgelöst. In Wattens gelang es Robert Auer mit der verbliebenen jungen Mannschaft in die Tirolerliga aufzusteigen. Zwei Jahre später, 2006, war die WSG wieder in der Regionalliga angekommen.

Seit dem Wiederaufstieg war die WSG Wattens immer im Spitzenfeld der Regionalliga zu finden. Der Rolle als Topfavorit wurde die Mannschaft unter Trainer Roland Kirchler in den Saisonen 2010/11 und vor allem 2011/12 gerecht. Als ungeschlagener Meister (23 Siege und 7 Remis) ging man in die Relegation. Der SV Horn von Trainer Michael Streiter war jedoch ein übermächtiger Gegner. Schon ein Jahr zuvor war man in der Relegation gescheitert - allerdings wesentlich knapper. BW Linz sicherte sich erst im Elfmeterschießen den Aufstieg. In der Saison 2012/13 belegte die WSG Wattens den dritten Tabellenplatz hinter dem FC Liefering und Austria Salzburg.

 
 
WSG Swarovski Wattens 1970/71:
Stehend von links nach rechts: Dr. Burger, Trainer Frühwirth, Gratz, Gombasch, Leutgeb, Kastner, Merz, Casazza, Koncilia P., Hattenberger, Skocik, Koncilia F., Gasteiger, Siber, Dr. Kottek; sitzend: Redl, Jud, Niederstätter, R. Kirchler, Kordesch, Küppers, Rinker, Wizemann, Rusch
WSG Swarovski Wattens 1970/71:
Stehend von links nach rechts: Dr. Burger, Trainer Frühwirth, Gratz, Gombasch, Leutgeb, Kastner, Merz, Casazza, Koncilia P., Hattenberger, Skocik, Koncilia F., Gasteiger, Siber, Dr. Kottek; sitzend: Redl, Jud, Niederstätter, R. Kirchler, Kordesch, Küppers, Rinker, Wizemann, Rusch
 

Neue Ära mit Diana Langes

Zum 70. Geburtstag von WSG-Präsident Gernot Langes gab es nicht nur ein großes Fest sondern es kam auch zur Hofübergabe an dessen Tochter Diana Langes. Diese führt seither mit großem Engagement die WSG Tirol und hat das deklarierte Ziel Aufstieg vorgegeben. Dieses Unterfangen verfolgt sie gemeinsam mit dem Manager Sport Stefan Köck, der dem 2013 plötzlich verstorbenen Robert Auer nachfolgte. Ebenfalls seit 2013 sehr erfolgreich im Amt ist Thomas Silberberger als Cheftrainer der WSG Tirol.  Unter ihm  wurde die Mannschaft überragender Erster in der Regionalliga-West 2015/16 und dank der entfallenden Relegation war der Weg in die Sky Go Erste Liga geebnet. Auch in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs  sorgten die Kristallkicker mächtig für Furore und sicherten sich in der ersten Zweitligaspielzeit 2016/17 einen ausgezeichneten fünften Platz zum Saisonende. 2017/18 etablierten sich die Grün-Weißen weiter im Profifußball und sicherten sich erneut einen Platz im Tabellenmittelfeld. 

 
 
Meisterfeier RLW
 

Meister und Aufstieg in die Bundesliga

Mit neun Neuzugängen startete die WSG in die Saison 2018/19. Das Ziel war vor Saisonstart klar kommuniziert: Wir wollen aufsteigen! Die Mannschaft von Thomas Silberberger legte eine starken Herbst aufs grüne Parkett und sicherte sich mit sechs Punkten Vorsprung den Herbstmeistertitel. Im Frühjahr lief es für die Grün-Weißen nicht mehr so rund, Ried holte auf, übernahm die Tabellenführung und hielt diese bis drei Spieltage vor Saisonende fest. Die Wattener brauchten nicht weniger als sechs Siege am Stück, um sich doch noch zum Meister der 2. Liga zu krönen. Mit einem grandiosen 3:1-Sieg gegen Horn holte die WSG doch noch den Titel und sicherte sich nach über 50 Jahren wieder den Aufstieg in Österreichs höchste Spielklasse. 

 
 
Historisch: Die WSG-Meistermannschaft stemmt den Meisterteller der 2. Liga in die Höhe!
Historisch: Die WSG-Meistermannschaft stemmt den Meisterteller der 2. Liga in die Höhe!
 

Turbulente erste Jahre in der Bundesliga

Der Aufstieg in die höchste Spielklasse Österreichs brachte gravierende Änderungen mit sich: Neben der Namensänderung von WSG Swarovski Wattens auf WSG Swarovski Tirol wechselte man den Spielort. Da das heimische Gernot-Langes-Stadion in Wattens nicht den Lizenzierungskriterien der österreichischen Bundesliga entspricht, zog man für die Heimspiele ins 14 Kilometer entfernte Tivoli Stadion Tirol. 

Historisch war der erste Bundesligaauftritt nach dem Aufstieg. Im Tivoli Stadion Tirol fertigte man dank Toren von Walch, Buchacher sowie einem Eigentor eines Wieners den österreichischen Traditionsverein FK Austria Wien mit 3:1 ab. Der weitere Saisonverlauf erwies sich als Himmelfahrtskommando. Neben dem Ausbruch einer weltweiten Pandemie, die eine Aussetzung des Spielbetriebs zur Folge hatte, einer schweren Verletzung von Cheftrainer Thomas Silberberger in Folge eines Motorradunfalls und einem Unentschieden im entscheidenden letzten Spiel am 32. Spieltag gegen den FC Admira Wacker Mödling, stieg man nach nur einer Spielzeit sportlich wieder in die zweite Liga ab. Während sich der gesamte Verein in den Vorbereitungen auf den Zweitligastart befand, schlitterte der Bundesligist SV Mattersburg aufgrund von Unregelmäßigkeiten beim Hauptsponsor, der Commerzialbank Mattersburg, in die Insolvenz. Die Burgenländer mussten daraufhin den Spielbetrieb vollends einstellen, wodurch es keinen sportlichen Absteiger aus der Bundesliga gab und die WSG Swarovski Tirol in der höchsten Spielklasse Österreichs verbleiben durfte. 

Die kurze Vorbereitungszeit auf die Bundesligasaison 2020/21 hatte einen großen Kaderumbruch zur Folge. Mit zwölf neuen Akteuren und eine damit verbundene Verjüngung des Kaders ging das Führungsduo rund um Cheftrainer Thomas Silberberger und Manager Sport Stefan Köck mit dem klar definierten Ziel 'Klassenerhalt' in die Saison. Eine Saison, die mit großer Ungewissheit begann, endete im sensationellen Erreichen des Meisterplayoffs der Tipico Bundesliga, womit das vorgegebene Ziel Klassenerhalt mit dem sechsten Platz weit übertroffen wurde. 

In der darauffolgenden Saison 2021/22 wurde die Erfolgsgeschichte um ein Kapitel reicher. Nach einem durchwachsenen Grunddurchgang rutschte man in die Qualifikationsgruppe, die man allerdings nach sensationellen Siegesserien auf dem ersten Platz beendete und sich damit für das Europacup-Playoff-Halbfinale qualifizierte. Dort setzte man sich mit einem 2:1-Heimsieg über den LASK durch und zog ins Europcup-Playoff-Finale gegen den Rekordmeister SK Rapid Wien ein. Vor Rekordkulisse am Innsbrucker Tivoli musste man sich im Hinspiel mit 1:2 knapp geschlagen geben. Im Rückspiel unterlag man den Wienern im Hexenkessel von Hütteldorf in einer umkämpften Partie mit 0:2, was den Traum einer Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb zunichtemachte. Gefeiert wurde trotzdem: Neben einer herausragenden Saisonleistung des gesamten Vereins krönte sich Giacomo Vrioni (Leihspieler von Juventus Turin | 19 Treffer) zum ersten Bundesligatorschützenkönig im WSG-Dress. 

 
 
Florian Buchacher bejubelt den ersten Sieg in der österreichischen Bundesliga.
Florian Buchacher bejubelt den ersten Sieg in der österreichischen Bundesliga.
Ein Tag für die Geschichtsbücher: Der Einzug ins Meisterplayoff in der Saison 2020/21.
Ein Tag für die Geschichtsbücher: Der Einzug ins Meisterplayoff in der Saison 2020/21.
Krönte sich mit 19 Treffern sensationell zum Torschützenkönig: Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni
Krönte sich mit 19 Treffern sensationell zum Torschützenkönig: Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni
 
 
 
 
 
 
 
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